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Das Monopol

Titel: Das Monopol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicolas Kublicki
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das Wichtigste – Analyse im Außendienst. Was man im Außendienst am meisten braucht, ist auch bei der Analyse am wichtigsten. Und steckt alles hier oben drin.« Er tippte sich mit dem Zeigefinger an die Schläfe. »Die kleinen grauen Zellen. Davon haben Sie genug.«
    Pink wusste nicht, was er darauf sagen sollte, aber schweigen durfte er nicht. »Aber ausgehend von einer rätselhaften Notiz soll ich ganz allein verschwundene Diamanten suchen, und das ist …«
    »Allein? Wie kommen Sie darauf, dass Sie allein nach den Diamanten suchen sollen?«
    Pink blickte Forbes verwirrt an. »Sir?«
    »Wer sagt denn, dass Sie es allein tun sollen?«
    »Nun, Sie haben es eben selbst gesagt, Sir. Es wird eine absolut verdeckte Operation. Schwarz.«
    »Stimmt.« Nun lächelte Forbes wieder. »Ich sagte, die Operation darf unserem Dienst nicht bekannt werden. Auch der Regierung nicht. Aber eine verdeckte Operation muss nicht unbedingt mit Agenten vorgenommen werden. Wir beide sind die Einzigen von einer Behörde, die Bescheid wissen, aber es gibt auch noch andere – Zivilisten, die tief in die Sache verstrickt sind.«
    »Zivilisten?«
    »Ihr Bekannter, dieser Carlton. Er steckt schon bis über beide Ohren drin.« Forbes zuckte die Achseln. »Wenn Sie ihm helfen, hilft er Ihnen sicher auch.«
    »Sir, ich weiß nicht, wo er steckt. Ich weiß nicht einmal, ob er noch am Leben ist.«
    Forbes holte einen schweren braunen Ordner vom Schreibtisch und reichte ihn Pink. Darin befanden sich sämtliche Computerdateien von Carlton auf Diskette; alle Nummern, die von Carltons Wohnung und Büro aus angerufen worden waren; und nicht zuletzt sämtliche Anrufe, die er auf beiden Anschlüssen und seinem Handy bis zum gestrigen Tag erhalten hatte. Pink schaute auf. »Wie haben Sie … ach, ist ja egal.«
    »Sie stehen nicht allein. Isoliert, ja. Aber keinesfalls allein. Carlton hat Hilfe und Information von anderen erhalten. Das ist unser Kapital. Unsere Quellen. MacLean zum Beispiel. Und nun tun Sie, was Sie gelernt haben. Spüren Sie die Quellen auf, und nutzen Sie sie.«
    »Carlton mag ja ein schlauer Vogel sein und MacLean ein reicher Mann, der über jede Menge Verbindungen verfügt. Aber Zivilisten können auch nicht alles erreichen.«
    »Das weiß ich. Aber vergessen Sie nicht, es geht um russische Diamanten. Wir wollen verhindern, dass die Steine Russkost in die Hände fallen. Trotzdem gehören sie nicht uns. Wie gern wir sie auch behalten würden, das Geheimnis ließe sich nicht lange bewahren. Die Diamanten gehören Russland. Und Orlows Regierung wird alles einsetzen, um sie zurückzubekommen.« »Und?«
    »Das bedeutet, dass Orlow alles tun wird, uns zu helfen.« Forbes sog an seiner Pfeife, warf einen Blick auf die Uhr, fuhr in seinem Rollstuhl zum Schreibtisch und drückte auf eine Taste seiner Gegensprechanlage. »Sir?«
    »Verbinden Sie mich mit Lawrenti Jagoda!«
     

36.

Die Flucht
     
    Richtung Norden
    Autobahnring Washington (1-395)
    Virginia, 23.10 Uhr
     
    Carltons Ziel war die Bolling Air Force Base, der nächste Luftwaffenstützpunkt. Ein Auge hielt er auf die Straße gerichtet, das andere auf sein Handy. Immer wieder drückte er wütend auf die Tasten. Wenzel war nirgends zu erreichen. Carlton rief die Auskunft an und fragte nach MacLeans Nummer. Sie stand nicht im Telefonbuch. Er wählte eine andere Nummer.
    »Ja?«
    »Lieutenant Carlton hier. Ich möchte Lieutenant JG Whitecloud sprechen.« Er schlängelte sich durch den spärlichen Verkehr und wartete, dass der Dienst habende Offizier an den Apparat kam. Da er nun Fress, Waterboer und deren Verbündete in der Bundesregierung gegen sich wusste, kam Carlton sich wie der sprichwörtliche David vor. Doch der hatte im Kampf gegen Goliath wenigstens seine Schleuder gehabt. Carlton hatte im Augenblick nur Schweißausbrüche. Ein Guthaben hatte er allerdings noch nicht genutzt: die US-Kriegsmarine. Doch wenn Fress so gut informiert war, dass er seine Söldner ohne weiteres in Carltons Wohnung schicken konnte, wusste er auch über seine Verbindung zur Navy Bescheid. Es war nur eine Frage der Zeit, bis Fress ihm auf die Spur kam. Doch Carlton konnte seine Kontakte innerhalb der Navy nutzen.
    »Whitecloud.«
    »Bob, ich bin’s, Pat Carlton.«
    »Hi, Pat. Was gibt’s?«
    »Ich brauche eine Nummer, einen Privatanschluss. Max MacLean. In LA. Jetzt gleich.«
    »Wozu?«
    »Das kann ich jetzt nicht erklären. Bitte such die Nummer für mich raus.«
    »Ich glaub dir ja.« Pause. »Sie

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