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Das Monopol

Titel: Das Monopol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicolas Kublicki
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Weißen Haus im Zentrum der Verschwörung … Die Sache war so geheim, dass sie seit mehr als achtzig Jahren unter Verschluss gehalten wurde. Doch sein Sinn für Gerechtigkeit und seine berufliche Neugier hielten Carlton davon ab, jetzt die Segel zu streichen. Zum Teufel mit Stalin! Er würde dieser Sache auf den Grund gehen.
    Jarviks Behauptung, das Büro des Staatsanwalts in Honolulu verfüge über keine ausreichende Erfahrung mit Kartellfällen, war erstunken und erlogen. Die Dienststelle auf Hawaii hatte erst vor einem Monat einen Kartellfall gewonnen. Ein geringfügiger Fall zwar, aber er war im internen monatlichen Memorandum erwähnt worden. Ein weiterer Beweis dafür, dass Jarvik über die Entwicklung in seiner eigenen Abteilung nicht auf dem Laufenden war – und somit ein Grund mehr, ihm nicht zu trauen. Carlton zerbrach sich den Kopf auf der Suche nach einer Lösung. Wie konnte er den Hawaii-Auftrag loswerden? Er brauchte einen stichhaltigen Grund, um in Washington zu bleiben. Einen Grund, den Jarvik akzeptierte. Etwas wirklich Wichtiges.
    Etwas Wichtiges – oder eine Anordnung von höchster Stelle.
    Erika unterbrach seine Gedanken. Mit todernster Miene kam sie in sein Büro.
    »Machen Sie die Tür zu.« Carlton ging rasch zu ihr. »Mazursky hat mir einen Brief geschickt, bevor er erschossen wurde«, flüsterte er. »Cleveland Metals ist das fehlende Bindeglied. Die Firma überweist Gelder an eine Bank, die Fress gehört.«
    »Fress? Wer ist Fress?«
    Carlton legte warnend einen Finger auf die Lippen. »Scott Fress. Der Stabschef im Weißen Haus«, flüsterte er. »Schauen Sie sich das an.« Er gab ihr die Kopien von Mazurskys Brief. »Cleveland Metals hat zwanzig Millionen auf ein Konto im Südpazifik gekabelt. Ein Mann namens L. Churchman hat eine Million Dollar an eine Bank gezahlt, die Fress gehört. Die Cleveland Metals ist Eigentümerin der Murfreesboro Mining.«
    Erika schien unbeeindruckt von den gewaltigen Summen. Sie nickte nur. »Das erklärt eine Menge.«
    Nun war es an Carlton, sie ihrer kühlen Distanz wegen ungläubig anzustarren. »Was?«
    »Henri hat in der Lexis-Datenbank nach Infos über Cleveland Metals gesucht.«
    »Und?«
    »Ich erspare Ihnen die Unternehmensverflechtungen. Jedenfalls kam zum guten Schluss heraus, dass Cleveland Metals eine rechtmäßige US-Tochter von Waterboer Mines ist.«
    »Oh, Scheiße.« »Und was diesen Churchman angeht – der ist Anwalt bei Fox, Carlyle und Partner.«
    Das Telefon klingelte.
    »Was mag jetzt wohl noch kommen?«, murmelte Carlton und hielt sich den schmerzenden Kopf.
    Erika verließ leise das Zimmer.
    »Hallo?«
    »Hier Wenzel.«
    »Wollen Sie zuerst das Neueste von hier hören oder mir etwas erzählen, das ich bestimmt auch nicht hören will?«
    »Sie wissen es also noch nicht. Es geht um das Justizministerium. Ihren Brötchengeber. Hat soeben MacLeans Grundstück in Arkansas beschlagnahmt.«
    »Was?«
    »Ich hab mich umgehört. Das Ministerium hat auch die Farm der Raymonds beschlagnahmt. Die Anordnungen der unmittelbaren Beschlagnahme sind bereits zugestellt und rechtskräftig. Die Liegenschaften gehören nun offiziell der Regierung.«
    Carlton antwortete nicht sofort. Er versuchte, einen flüchtigen Gedanken zu fassen. »Der Mann, der versucht hat, das Grundstück zu kaufen … der Mann von Fox, Carlyle und Partner …«
    »Ja, was ist mit dem?«
    »Wie hieß er?«
    »Lester Churchman.«
    »Und wie viel hat er für das Grundstück geboten?«
    »Neunzehn Millionen.«
    Carlton schüttelte den Kopf. » Das ist es also.« Zwanzig Millionen auf das Konto überwiesen. Eine Million an Fress’ Bank transferiert. Blieben neunzehn Millionen. Der Preis, den Waterboer für das Land geboten hatte.
    »Das ist was? Was meinen Sie?«
    Carlton wollte mit Wenzel noch einmal die Ereignisse rekapitulieren, besann sich dann aber anders. Zwei Menschen waren bereits ermordet worden – drei, wenn man Osages Vater im Jahr 1932 dazuzählte. Wenzel war knapp einer Verhaftung entgangen; vielleicht hatte man ihn auch ermorden wollen. Das Wissen um die Überweisungen von und nach einer Bank im Südpazifik war gefährlich: Menschen hatten deswegen sterben müssen. Wenzel musste nicht noch tiefer in die Geschichte mit hineingezogen werden. Die Bundesregierung hatte MacLeans Land gekauft. Gegen dessen Wunsch, gewiss, aber es war eine legale Transaktion.
    Carlton wusste nun, dass er die Sache allein durchfechten musste. Wenzel mochte seinem Mandanten ein tüchtiger

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