Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Monstrum

Das Monstrum

Titel: Das Monstrum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
Vom Netzwerk:
Luft hier draußen hat Sie vergiftet. Wollen Sie unbedingt gleich wieder eine Dosis?« Butch hörte auf, nach der Maske zu greifen. Sie bebte auf seinem Gesicht, während er sagte: »Wie lange reicht dieses Zeug?«
    »Ungefähr fünfundzwanzig Minuten, hat der Bursche gesagt. Aber es ist ein automatisches Ventil. Sie können die Maske zwischendurch abnehmen. Wenn Sie anfangen, sich wieder schwindlig zu fühlen, setzen Sie sie wieder auf. Ich möchte gerne weiterfahren, wenn Sie meinen, dass Sie es schaffen. Es kann nicht mehr weit sein, und … und ich habe das Gefühl, dass ich es wissen muss.«
    Butch Dugan nickte.

    Der Cherokee setzte sich wieder in Bewegung. Dugan blickte in den Wald um sie herum. Still. Keine Vögel. Überhaupt keine Tiere. Kein gar nichts. Völlig unnatürlich. Sehr schlimm und verdammt unnatürlich.
    Schwach, ganz hinten in seinem Verstand, hörte er Gedanken, gleich dem Flüstern einer Kurzwellenübertragung.
    Er sah Ev an. »Was für ein Schweinkram geht hier eigentlich vor?«
    »Das wollen wir herausfinden.« Ev wühlte in dem Sack, ohne die Augen von dem Pfad zu nehmen. Dugan zuckte zusammen, als der Unterboden des Cherokee über einen Baumstumpf schrammte, der etwas höher abgesägt war als die anderen.
    Ev holte eine große .45er heraus. Sie sah so alt aus, als hätte der ursprüngliche Besitzer sie schon im Ersten Weltkrieg dabeigehabt.
    »Ihre?«, fragte Dugan. Es war erstaunlich, wie schnell der Sauerstoff ihn wieder auf Vordermann brachte.
    »Ja. Man bringt Ihnen doch bei, damit umzugehen, nicht?«
    »Ja.« Aber die von Hillman sah wie eine Antiquität aus.
    »Sie werden sie heute vielleicht benutzen müssen«, sagte Ev und reichte sie ihm.
    »Was …«
    »Passen Sie auf. Sie ist geladen.«
    Vor ihnen fiel das Land plötzlich ab. Durch die Bäume drang eine starke Reflexion: Sonnenschein, der von einem riesigen metallenen Gegenstand abprallte.
    Ev trat auf die Bremse und war plötzlich bis auf den Grund seines Herzens entsetzt.
    »Was zum Teufel?«, hörte er Dugan neben sich murmeln.
    Ev machte die Tür auf und stieg aus. Als seine Füße den Boden berührten, stellte er fest, dass die Erde kreuz und
quer von kleinen, staubigen Rissen durchzogen war und sehr schnell vibrierte. Im nächsten Augenblick schrillte Musik, ohrenbetäubend laut, mit voller Wucht in seinem Verstand auf. Es dauerte vielleicht dreißig Sekunden, aber die Schmerzen waren unerträglich und schienen eine Ewigkeit anzuhalten. Schließlich verschwand sie ganz einfach.
    Er sah Dugan, der die Maske jetzt unters Kinn geschoben hatte, vor dem Cherokee stehen. Die Sauerstoffmaske hielt er an ihrem Riemen in einer Hand, die .45er in der anderen. Er sah Ev besorgt an.
    »Alles klar«, sagte Ev.
    »Wirklich? Ihre Nase blutet. Wie bei dem Burschen auf der Farm, an dem wir vorbeigefahren sind.«
    Ev putzte sich mit einem Finger die Nase und betrachtete das Blut. Er wischte den Finger an der Hose ab und nickte Dugan zu. »Vergessen Sie nicht, die Maske wieder aufzusetzen, wenn Ihnen wieder schwindlig wird.«
    »Oh, keine Bange.«
    Ev lehnte sich in den Cherokee hinein und kramte wieder in seiner Wundertüte. Er holte eine Kodak-Disc-Kamera heraus, dann etwas, was wie eine Kreuzung aus Pistole und Föhn aussah.
    »Ihre Leuchtpistole?«, fragte Dugan mit einem kleinen Lächeln.
    »Klar. Gehen Sie wieder an den Sauerstoff, Trooper. Sie werden schon wieder blass.«
    Dugan streifte die Maske über, dann näherten sich die beiden Männer dem glitzernden Ding im Wald. Fünfzig Fuß von dem Cherokee entfernt blieb Ev stehen. Es war mehr als riesig, es war titanisch, ein Ding, neben dem sich, wenn es vollständig freigelegt war, ein Ozeanriese wahrscheinlich wie ein Zwerg ausgenommen hätte.
    »Geben Sie mir die Hand«, sagte er heiser zu Dugan.

    Dugan gehorchte, wollte aber wissen, warum.
    »Weil ich mir vor Angst fast in die Hosen scheiße«, sagte Ev. Dugan drückte seine Hand. Evs Arthritis flammte auf, dennoch erwiderte er den Händedruck. Nach einem Augenblick gingen die beiden Männer weiter.
    17
    Bobbi und Jud holten die Gewehre aus dem Laden und legten sie auf die Pritsche. Der Abstecher hatte nicht lange gedauert, aber Dick und die anderen hatten einen guten Vorsprung, und Bobbi fuhr den Pick-up so schnell, wie sie sich traute. Der Schatten des Wagens, der kürzer wurde, während der Tag sich dem Mittag näherte, raste neben ihnen her.
    Plötzlich erstarrte Bobbi hinter dem Lenkrad.
    »Hast du das gehört?«
    »Etwas habe

Weitere Kostenlose Bücher