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Das Monstrum

Das Monstrum

Titel: Das Monstrum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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dass er sich dem Explosionszentrum dessen näherte, was wenig später zur größten Geschichte seit der Kreuzigung Christi werden sollte.
    Der Tag war ruhig und blau und mild – sehr warm, aber nicht so brutal heiß und schwül, wie die vorherigen Tage gewesen waren. Es war ein Tag, der jedermann auf Erden sein Leben lang im Gedächtnis bleiben würde. Johnny Leandro hatte eine Story gewollt, aber er hatte nie das alte Sprichwort gehört, das da lautet: »Gott sagt, nimm dir, was du willst – und bezahle dafür.«
    Er wusste nur, dass er über den Rand von etwas gestolpert war, das sich nicht bewegte, wenn er daran rüttelte … was bedeutete, dass es größer war, als man auf den ersten Blick denken mochte. Er wollte auf gar keinen Fall wieder lockerlassen; er würde graben. Und alle David Brights der Welt mit ihren klugscheißerischen Bemerkungen über Jimmy Olson-Armbanduhren und Fu Manchu konnten ihn nicht davon abhalten.
    Er legte den ersten Gang des Dodge ein und rollte vom Bordstein los.
    »Vergiss dein Lunch nicht, Johnny!«, rief seine Mutter. Sie kam mit einer braunen Papiertüte in der Hand schnaufend die Einfahrt herunter. Auf dem braunen Papier bildeten sich bereits zahlreiche Fettflecken; seit der Grundschule
war Leandros Lieblingssandwich mit Mettwurst, Ringen von Bermudazwiebeln und Wesson-Öl belegt.
    »Danke, Mama«, sagte er, beugte sich hinüber, nahm die Tüte und legte sie auf den Boden. »Aber das hättest du nicht machen müssen, weißt du. Ich hätte mir einen Hamburger …«
    »Ich habe es dir schon tausendmal gesagt, Johnny«, sagte sie, »du sollst nicht in diese Schnellrestaurants an der Straße gehen. Man weiß nie, ob die Küche schmutzig oder sauber ist. – Mikroben «, sagte sie unheildrohend und lehnte sich vor.
    »Mama, ich muss g…«
    »Mikroben kann man überhaupt nicht sehen«, fuhr Mrs. Leandro fort. Sie ließ sich nicht von ihrem Thema abbringen, bis sie alles gesagt hatte.
    »Ja, Mama«, sagte Leandro resigniert.
    »Manche dieser Küchen sind geradezu ein Paradies für Mikroben «, sagte sie. »Die Köche sind vielleicht nicht sauber, weißt du. Vielleicht waschen sie sich nicht die Hände, wenn sie auf dem Klo waren. Sie könnten Schmutz oder sogar Exkremente unter den Fingernägeln haben. Ich möchte über so etwas nicht sprechen, weißt du, aber manchmal muss eine Mutter ihren Sohn warnen. Wenn man in solchen Lokalen isst, kann man sehr, sehr krank werden.«
    »Mama …«
    Sie stieß ein leidgeprüftes Lachen aus und tupfte sich einen Augenwinkel mit der Schürze ab. »Oh, ich weiß, deine Mutter ist dumm, nur eine dumme alte Frau mit komischen Ansichten, sie sollte wahrscheinlich endlich einmal lernen, den Mund zu halten.«
    Leandro wusste, dass das der Trick war, mit dem sie ihn ständig manipulierte, aber er fühlte sich dennoch immer wieder zappelig, schuldig, ungefähr acht Jahre alt.

    »Nein, Mama«, sagte er. »Das denke ich überhaupt nicht.«
    »Ich meine, du bist der große Reporter, ich sitze nur daheim und mache dein Bett und wasche deine Wäsche und lüfte dein Zimmer, wenn du vom vielen Biertrinken das Furzen hast.«
    Leandro senkte den Kopf, sagte nichts und wartete darauf, endlich entlassen zu werden.
    »Aber tu es für mich. Halte dich von Straßenlokalen fern, Johnny, denn du kannst krank werden. Durch Mikroben. «
    »Ich verspreche es, Mama.«
    Zufrieden damit, dass sie ihm ein Versprechen abgerungen hatte, war sie nun endlich bereit, ihn gehen zu lassen.
    »Wirst du zum Abendessen daheim sein?«
    »Ja«, sagte Leandro, der es nicht besser wusste.
    »Um sechs?«, beharrte sie.
    »Ja! Ja!«
    »Ja, ich weiß, ich weiß, ich bin nur eine dumme alte …«
    »Bis dann, Mama!«, sagte er hastig und fuhr los.
    Er schaute in den Rückspiegel und sah sie winkend am Ende der Einfahrt stehen. Er winkte zurück, dann ließ er die Hand sinken und wünschte sich, dass sie ins Haus zurückginge – obwohl er es besser wusste. Als er zwei Blocks weiter rechts abbog und seine Mutter endlich verschwunden war, spürte Leandro, wie ihm ganz offenkundig leichter ums Herz wurde. Ob das nun richtig oder falsch war, das spürte er immer, wenn seine Mama schließlich nicht mehr zu sehen war.
    3
    In Haven zeigte Bobbi Anderson Jim Gardener gerade irgendein modifiziertes Atemgerät. Ev Hillman hätte es erkannt; es sah dem ziemlich ähnlich, das er für den Polizisten besorgt hatte, Butch Dugan. Aber das hatte dazu gedient, Butch Dugan vor der Luft in Haven zu schützen; das

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