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Das Moor Des Vergessens

Das Moor Des Vergessens

Titel: Das Moor Des Vergessens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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Braten beschäftigt war, gab Jane einige der Papiere an Dan weiter.
    »Ich hab gedacht, wir könnten sie durchsehen und sie dann nach dem Erstgeburtsrecht in der Reihenfolge der Wahrscheinlichkeit sortieren.«
    Dan sah sie an, als hätte sie vorgeschlagen, ins Dorf hinunterzugehen und ein kleines Kind für das Mittagessen einzufangen. »Ich glaube nicht, dass ich lesen könnte, ohne dass mir schlecht wird. Eigentlich hatte ich vor, zum Cottage zurückzugehen und auszuschlafen. Wenn deine Mutter nichts dagegen hat.«
    »Natürlich, wie gedankenlos von mir. Du könntest oben bleiben, bis du zurückfährst, wenn du möchtest.« Jane versuchte zu verbergen, wie erleichtert sie war. Es war nicht so, dass sie Dan loswerden wollte. Aber nach dem letzten Abend brauchte sie jetzt Handlungsfreiheit, ohne dass jemand sie fragte, wohin sie ging oder was sie vorhatte. Dan trank einen Schluck Tee und schauderte leicht. »Vielleicht würde ich ein bisschen Toast vertragen«, sagte er unsicher.
    Während Judy ihn versorgte, begann Jane die Informationen zu ordnen, die sie von Barbara Field bekommen hatte. Sie fing an, sie in Stapel zu sortieren, und machte sich dabei Notizen. Es war ein mühsamer und komplizierter Vorgang, und bald wurde ihr klar, dass sich diese Arbeit sowieso leichter von einer einzigen Person erledigen ließe. Sie sah zu Dan auf, der unter Judys bangem Blick vorsichtig Toast mit Erdbeermarmelade kaute. »Ach ja, und ich dachte, ich sollte vielleicht versuchen, mit der Pathologin zu reden, die sich um die Moorleiche kümmert. Ich könnte vorschlagen, dass sie ein paar DNA-Proben von Fletcher Christians direkten Nachkommen nehmen sollte, um zu sehen, ob sie zueinander passen.«
    Dan stand auf. »Gute Idee. Ich glaube, ich werde zum Pub runtergehen und mein Auto holen. Dann leg ich mich wieder ins Bett.«
    »Ich kann Sie auf dem Weg zur Kirche absetzen, wenn Sie möchten«, sagte Judy.
    »Schon gut, danke«, sagte er. »Ich glaube, ich brauche frische Luft.« Er zog Jane zu sich heran und umarmte sie. »Morgen früh geht's mir besser, und dann können wir mit den Befragungen anfangen.«
    Sie küsste ihn auf seine stoppelbärtige Wange. »Danke. Ich arbeite an der Liste.«
    Sie begleitete ihn bis zum Farmtor und winkte ihm nach, als er langsam den Abhang hinunterging. Aber statt an den Küchentisch zurückzukehren, überquerte Jane den Hof und verschwand zwischen der langen Scheune und dem Schuppen, wo die Schafe geschoren wurden. Sie kam auf ein kleines Feld mit einem quadratischen Steingebäude in der am weitesten vom Haus entfernten Ecke. Eine Reihe rechteckiger Fenster mit mattierten Glasscheiben zogen sich in zwei Bahnen unter dem Dachvorsprung entlang, fast wie eine dekorative Umrandung. Die Eisentür war mattgrün gestrichen und mit einem starken Schloss gesichert. Ihr Vater hatte das Gebäude vor zwölf Jahren renoviert, als die EU-Vorschriften es ihm unmöglich machten, seine Schafe vor dem Verkauf an die Metzger in der Gegend selbst zu schlachten. Das alte Schlachthaus war weiter oben am Hang, und Allan hatte es in ein Ferienhaus umgebaut, das er Sheperd's Cott, Schäfers Landhaus, nannte, was in der Dorfkneipe Anlass zu großer Heiterkeit gab. Aber Allan wollte noch einen Raum haben, wo er für den Bedarf der Familie selbst schlachten konnte. Deshalb hatte er den baufälligen Schuppen umgebaut und Wasser und elektrisches Licht gelegt. Er hatte sogar ein kleines Klo und eine Dusche eingebaut, damit kein Schmutz vom Schlachten ins Haus getragen wurde.
    Jane überquerte das Feld und hielt inne, scheinbar, um die Aussicht zu genießen, in Wirklichkeit aber, um sich zu vergewissern, dass sie nicht beobachtet wurde. Als sie so sicher war, wie sie sein konnte, dass die Luft rein war, schloss sie schnell die Tür auf, schlüpfte hinein und rief leise: »Ich bin's.«
    Tenille saß auf einer der Steinbänke, durch den Schlafsack, den Jane am Abend zuvor aus dem Keller geholt hatte, vor der Kälte geschützt. Ein Buch war achtlos zur Seite geworfen worden, und ihre Augen waren angstvoll aufgerissen. Als sie sah, dass es Jane war, zog sie die Stöpsel aus den Ohren, und der unverwechselbare Klang von Hip-Hop-Musik erklang blechern in dem stillen Raum. »Alles klar?«, sagte sie.
    »Mir geht's gut, wie ist es mit dir? Hast du schlafen können?«
    Tenille zuckte eine Schulter. »Ja. Hab 'ne Weile gebraucht, bis ich mich beruhigt hab. Aber als ich erst mal eingepennt war, Mann, da hab ich geschlafen wie ein Klotz.« Sie

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