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Das Moskau-Komplott

Das Moskau-Komplott

Titel: Das Moskau-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Silva
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hattest so schon genug Probleme, hatte ich den Eindruck.«
    »Ist mir ein Rätsel, wie man eine solche Uniform tragen kann. Hilf mir mal bei dem Reißverschluss.«
    »Mit Vergnügen.«
    Sie drehte sich um und schob ihr Haar beiseite. Gabriel öffnete den Reißverschluss und küsste ihren Nacken. »Dein Bart kitzelt.« »Ich werde mich rasieren.«
    Sie drehte sich wieder um und gab ihm einen Kuss. »Lass ihn erst mal dran. Du siehst damit sehr distinguiert aus.«
    »Ich glaube eher, ich sehe damit wie Abraham aus.« Er setzte sich auf die Bettkante und sah zu, wie Chiara sich aus dem Kleid schälte.»Aufjeden Fall ist das besser als noch eine Nacht in der Lubjanka.«
    »Das will ich hoffen.«
    »Du solltest doch den Poussin im Auge behalten. Bitte sag jetzt nicht, dass du ihn unbewacht zurückgelassen hast.«
    »Monsignore Donati hat ihn wieder in den Vatikan geholt.«
    »Das habe ich befürchtet. Wie viel Zeit habe ich, ehe er ihn einem Pfuscher aus der Restaurationsabteilung des Vatikans übergibt?«
    »Bis Ende September.« Sie fasste hinter ihren Rücken und löste den Verschluss ihres Büstenhalters. »Ist noch etwas zu essen im Haus? Ich bin am Verhungern.«
    »Hast du auf dem Flug nichts gegessen?«
    »Wir hatten zu viel zu tun. Wie war Gilahs Huhn?«
    »Köstlich.«
    »Es sah viel besser aus als das Essen, das wir serviert haben.«
    »Ach, servieren nennst du das?« »War ich so schlimm?«
    »Sagen wir mal so: Die Passagiere der ersten Klasse waren mit dem Service nicht ganz zufrieden. Hätte der Flug noch eine Stunde länger gedauert, hättest du eine Intifada ausgelöst.«
    »Man hat uns auf den Einsatz nicht ausreichend vorbereitet. Außerdem sollten Jüdinnen keine Flugbegleiterinnen werden.«
    »Israel ist der große Gleichmacher, Chiara. Es ist doch gut, dass Juden Flugbegleiter, Bauern und Müllmänner werden.«
    »Ich werde Uzi sagen, dass er daran denken soll, wenn er das nächste Mal Leute in den Einsatz schickt.«
    Sie sammelte ihre Kleider auf. »Ich brauche eine Dusche. Ich rieche nach schlechtem Essen und dem Parfüm fremder Leute.«
    »Willkommen in der glamourösen Welt der Airlines.« Sie beugte sich herunter und küsste ihn wieder. »Vielleicht solltest du dich doch rasieren, Gabriel. Ich glaube, ich kann nicht mit einem Mann schlafen, der wie Abraham aussieht.«
    »Er hat in sehr hohem Alter Isaak gezeugt.«
    »Mit Gottes Hilfe. Ich fürchte, du bist heute Nacht auf dich allein gestellt.« Sie betastete den blauen Fleck an seiner Wange. »Haben sie dir sehr wehgetan?«
    »Eigentlich nicht. Wir haben fast die ganze Nacht Gin Romme gespielt und uns gegenseitig Geschichten aus den guten alten Zeiten vor dem Mauerfall erzählt.«
    »Du machst dir wegen irgendetwas Sorgen. Ich spüre immer, wenn dich etwas beunruhigt. Dann machst du geschmacklose Witze, um es zu verbergen.«
    »Ich mache mir Sorgen, weil ein russischer Waffenhändler namens Iwan Charkow offenbar die Absicht hat, hochgefährliche Waffen an die al-Qaida zu verkaufen. Und weil eine Frau, die ihr Leben aufs Spiel gesetzt hat, um uns davon zu erzählen, jetzt in großer Gefahr schwebt.« Er zögerte, dann fügte er hinzu: »Und weil es eine Weile dauern wird, ehe wir unsere Flitterwochen in Umbrien fortsetzen können.«
    »Du hast doch nicht etwa vor, wieder nach Russland zu gehen?«
    »Nur nach Washington.«
    Sie kraulte seinen Bart und sagte: »Gute Reise, Abraham.«
    Damit verschwand sie im Badezimmer und knallte die Tür hinter sich zu.
    Sie ist auch im Dienst,
sagte er sich. Sie
wird es verstehen.
Irgendwann.
     

23 Georgetown
    Die CIA schickte ihm ein Flugzeug, eine Gulfstream G500 mit Lederclubsesseln, Action-Filmen während des Fluges und einer Bordküche, die mit Unmengen von ungesundem Fast Food gefüllt war. Die Maschine landete in der brütenden Mittagshitze auf der US-Luftwaffenbasis Andrews und wurde in einem sicheren Hangar von zwei Sicherheitsleuten der Agency in Empfang genommen. Gabriel kannte sie. Es waren dieselben Agenten, die ihn bei seinem letzten Besuch in Washington gegen seinen Willen in die CIA-Zentrale gebracht hatten. Er hatte eine Neuauflage befürchtet und war daher angenehm überrascht, als sich herausstellte, dass ihr Ziel ein elegantes Backsteinhaus in der N Street 3300 in Georgetown war. In der Eingangshalle erwartete ihn ein Mann im Rentenalter, der einen marineblauen Blazer und eine zerknitterte Gabardinehose trug. Er hatte das zerzauste, schüttere Haar eines Universitätsprofessors und einen

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