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Das Moskau Virus: Roman (German Edition)

Das Moskau Virus: Roman (German Edition)

Titel: Das Moskau Virus: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Patrick Larkin
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kurzen, harten Fausthieb gegen Brust oder Kopf, eine Ohrfeige oder einen Elektroschock. In den kurzen Pausen zwischen den Sitzungen waren Jon und Fiona mit eiskaltem Wasser übergossen und mit einer schwindelerregenden Fülle von schrillen, ohrenbetäubenden Geräuschen und grellen Lichtblitzen bombardiert worden – nichts wurde ausgelassen bei dem Versuch, sie zu verwirren und ihren Widerstand zu brechen.
    Brandt hatte ihn genauestens beobachtet. Der blonde Mann lächelte unbarmherzig. Er nickte den Männern zu, die für den Gefangenen unsichtbar hinter Jon standen. »Unser amerikanischer Freund ist so weit. Helft ihm auf seinen Stuhl zurück.«
    Mit rauen, schwieligen Händen fassten Brandts Schergen Smith unter den Armen, zogen ihn aus der eisigen Wasserpfütze und hievten ihn wieder auf den Stuhl. Dann schlangen sie ihm ein Lederband um die Brust und banden ihn erneut an der scharfkantigen Holzlehne fest. Das Band wurde gnadenlos festgezurrt.
    Jon knirschte mit den Zähnen. Er schaute nach links.
    Fiona Devin war auf dem Stuhl neben ihm festgeschnallt. Auch ihre Hände und Füße waren gefesselt. Ihr Kopf rollte von einer Seite auf die andere. Aus einem Mundwinkel rann Blut.
    »Ms. Devin ist genauso … unkooperativ gewesen wie Sie«, sagte Brandt leichthin. Ein humorloses Lächeln glitt über sein Gesicht und verschwand sofort wieder, ohne auf seinen Lippen oder in seinen Augen eine Spur zu hinterlassen. »Doch ich bin nicht nachtragend, deshalb werde ich Ihnen beiden noch eine Chance geben, sich weitere unnötige Schmerzen zu ersparen.«
    Über die Schulter hinweg bellte er einem seiner Männer einen Befehl zu. »Sie sieht durstig aus, Juri. Gibt ihr noch etwas zu trinken!«
    Sein Folterknecht, ein bulliger, kahlrasierter Mann, gehorchte und schüttete Fiona einen Eimer kaltes Wasser ins Gesicht. Sie ächzte und prustete und versuchte vergeblich, dem Schwall eisigen Wassers zu entgehen, in dem sie sich auf dem Stuhl zurücklehnte. Nach einigen Sekunden öffnete sie langsam die Augen. Als sie merkte, wie besorgt Smith sie ansah, zwang sie sich zu einem trockenen, qualvollen Grinsen. »Der Service hier ist wirklich schrecklich. Nächstes Mal suche ich uns eine andere Bleibe.«
    Brandt schnaubte. »Sehr lustig, Ms. Devin.« Er wandte sich wieder an Smith. »Also, Colonel, lassen Sie mich ein letztes Mal vernünftig mit Ihnen reden.« Seine Stimme wurde streng. »Für wen arbeiten Sie? Die CIA? Den DIA? Einen anderen Nachrichtendienst?«
    Jon wappnete sich für den Schlag, der kommen musste. Er hob den Kopf und schaute dem ehemaligen Stasi-Offizier direkt in die
Augen. »Ich habe es Ihnen bereits gesagt«, antwortete er müde, überrascht wie undeutlich seine Stimme klang. »Mein Name ist Lieutenant Colonel Jonathan Smith, M. D. Ich arbeite für das U.S. Army Medical Research Institute …«
    Doch anstatt ihn zu schlagen, drehte Brandt sich um und versetzte Fiona eine schallende Ohrfeige. Ihr Kopf flog nach hinten. Blut aus einer neuen Wunde spritzte aus ihrem Mund in die Dunkelheit. In der dumpfen Stille des Kellers klang das Echo des Schlags wie ein Schuss.
    »Sie sind ein toter Mann«, knurrte Smith durch die Zähne, geschockt von dem, was er gerade miterlebt hatte. Sinnlos zerrte er an dem breiten Lederband, das ihn festhielt.
    Mit einem schlauen, zufriedenen Grinsen auf dem Gesicht wandte Brandt sich wieder zu ihm um. »Ach, hatte ich Ihnen das nicht gesagt, Colonel? Die Regeln haben sich geändert. Von diesem Augenblick an wird Ms. Devin für jede Ihrer Lügen bezahlen müssen, nicht Sie.« Er zuckte die Achseln. »Sie tragen die Schuld an dem, was sie bei dieser Befragung erleiden muss, nicht ich.«
    Mein Gott, dachte Smith entmutigt, ihm wurde flau. Der große, grauäugige Bastard hatte ihn durchschaut. Jon war schon früher gefoltert worden und wusste, wie viel er aushalten konnte. Doch wie lange war es ihm möglich, hilflos zuzusehen, wie einem anderen Menschen Schmerzen zugefügt wurden, um seinen trotzigen Stolz zu brechen?
    »Nehmen Sie keine Rücksicht auf mich, Jon«, sagte Fiona leise, während sie einen Mundvoll Blut ausspuckte. »Dieser widerwärtige Mörder wird uns sowieso beide umbringen, egal was wir ihm erzählen oder nicht …«
    Ein weiterer harter Schlag von Brandt ließ ihren Kopf zur Seite fliegen.
    »Sie werden den Mund halten, Ms. Devin!«, sagte er roh. »Ich spreche nur mit dem Colonel, nicht mit Ihnen. Sie hatten bereits die Chance, mir zu sagen, was ich wissen wollte. Jetzt

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