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Das Moskau Virus: Roman (German Edition)

Das Moskau Virus: Roman (German Edition)

Titel: Das Moskau Virus: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Patrick Larkin
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neuesten militärischen und politischen Entwicklungen entlang der russischen Grenze informierte. Eigentlich erschien ihm die zeitliche Einschätzung des Pentagon sogar optimistisch. Die russischen Panzer und Flugzeuge konnten jederzeit mit dem Angriff beginnen. Das Blut stockte ihm in den Adern, wenn er an das Gemetzel dachte, dass ein Krieg in der von Klein befürchteten Größenordnung anrichten würde. »Welche Gegenmaßnahmen treffen wir?«
    »Der Präsident wird sich in weniger als vierundzwanzig Stunden mit Repräsentanten unserer wichtigsten Verbündeten treffen«, erwiderte Klein. »Er will sie überreden, etwas zu tun, um Russland aufzuhalten, ehe es zu spät ist und die ersten Bomben fallen.«
    »Werden sie auf ihn hören?«
    Der Leiter des Covert-One seufzte abermals. »Das bezweifle ich.«
    »Warum?«
    »Wir brauchen Beweise, Colonel«, sagte Klein ausdruckslos. »Das Problem ist immer noch dasselbe wie an dem Tag, an dem ich Sie nach Moskau schickte. Wir brauchen mehr als bloß Theorien, so überzeugend sie auch sein mögen. Ohne ausreichende Beweise, dass die Russen hinter dieser Krankheit stecken, können wir unsere Alliierten nicht zum Eingreifen bewegen – oder den Kreml allein zum Rückzug zwingen.«
    »Hören Sie, Fred, bringen Sie uns mit der richtigen Ausrüstung nach Italien und wir tun unser Bestes, um diese verdammten Beweise zu besorgen«, versprach Smith.
    »Ich weiß, dass Sie das tun werden«, erwiderte Klein düster. »Der Präsident und ich, wir zählen auf Sie und Ihre Kollegen.«

Kapitel fünfundvierzig

Washington, D. C.
    Nathaniel Frederick Klein sah von seinem Schreibtisch auf den großen Bildschirm an der Wand seines Büros. Der Monitor zeigte eine rechnergenerierte Karte von Europa. Auf der Karte blinkte ein kleines Symbol, das die Position des Flugzeugs mit den drei Agenten anzeigte.
    Einen Augenblick folgte Klein seiner Route und schaute zu, wie es langsam südwestlich den ungarischen Luftraum durchquerte und zum amerikanischen Luftwaffenstützpunkt in Aviano flog, in der nordöstlichen Ecke von Italien. Ein weiteres Flugzeugsymbol zeigte die erhöhte Alarmstufe des dort stationierten Jagdgeschwaders an.
    Er drückte eine Taste an seinem Computer und ließ noch mehr Flugzeugsymbole auf seiner Karte erscheinen, einige in Deutschland, andere in Großbritannien. Wie das Symbol in Aviano standen sie für die taktischen Jäger-, Bomber- und Betankungsgeschwader, die von Sam Castilla in Alarmbereitschaft versetzt worden waren, um eine schnelle Verlegung in die Ukraine, Georgien und andere gefährdete Republiken um Russland zu ermöglichen.
    Klein nahm seine Brille ab und rieb sich müde den Rücken der langen Nase. Augenblicklich waren alle amerikanischen Kampfflugzeuge noch am Boden. Die F-16 und F-15 Kampfbomber und die Tankflugzeuge standen einfach nur an den Pisten oder in den Schutzbauten herum. Vorsichtige Anfragen durch die Hintertür zeigten, dass die NATO-Verbündeten große Bedenken hatten,
ihren Luftraum für etwaige amerikanische Truppenverlegungen nach Osten zur Verfügung zu stellen. Ironischerweise arbeitete die Konferenz, die der Präsident für den nächsten Tag anberaumt hatte, nun gegen ihn, denn sie diente den Franzosen, Deutschen und anderen als Entschuldigung, mit irgendwelchen Beschlüssen zu warten, bis ihre Gesandten Bericht erstattet hatten. Und was vielleicht noch wichtiger war, keins der von Russland bedrohten Länder war bereit, die amerikanischen Streitkräfte auf sein Territorium zu lassen.
    Renkes DNA-Waffe hatte gute Arbeit geleistet, dachte Klein bitter. Zu viele der besten und mutigsten politischen und militärischen Führer der Ukraine und anderer kleinerer Staaten waren tot. Diejenigen, die noch lebten, befürchteten, Moskau zu verärgern. Gelähmt vor Angst erwarteten sie einen möglichen Angriff – waren aber nicht bereit oder in der Lage ihn abzuwehren. Falls die Vereinigten Staaten beweisen konnten, dass ihre Vermutungen über Dudarews Pläne der Wahrheit entsprachen, fanden diese Staaten vielleicht den Mut sich zu wehren. Sonst hielten sie lieber still und zogen die Unsicherheit des Nichtstuns den Gefahren des Handelns vor.
    Klein setzte die Brille wieder auf. Beinahe ohne es zu wollen, richtete er den Blick erneut auf den kleinen Punkt, der das Flugzeug mit Jon Smith, Fiona Devin und Kirow repräsentierte, als könnte er die 747 durch schiere Willenskraft zu noch größerer Eile antreiben.
    »Nathaniel?«
    Klein blickte auf. Seine

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