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Das Moskau Virus: Roman (German Edition)

Das Moskau Virus: Roman (German Edition)

Titel: Das Moskau Virus: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Patrick Larkin
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erbrach sich heftig auf seine Stiefel und den Asphalt. Sein Feldwebel und die anderen Männer der Einheit wichen angeekelt einen Schritt zurück.
    Der Weißhaarige schloss den Deckel über dem Sarg. »Nach dem Unfall geriet der Tank in Brand«, murmelte er entschuldigend. »Vielleicht hätte ich Ihnen das vorher sagen sollen.« Er trat an den anderen Sarg und zog sein Taschenmesser.
    »Halt«, ächzte Sergunin, der sich mit dem Handrücken den Mund wischte. Resigniert winkte er den Bestatter vom ungeöffneten
Sarg zurück. »Beeilen Sie sich und schaffen Sie diese verdammten Horrorgestalten ins Flugzeug. Und dann hauen Sie ab!«
    Mühsam richtete der Oberleutnant sich auf und wankte davon, er suchte eine stille Ecke, in der er die Schandflecken von seinen Stiefeln waschen konnte. Ähnlich angewidert wandten sein Feldwebel und die anderen Milizionäre in den grauen Mänteln sich wieder der Aufgabe zu, die verbleibenden Luftfrachtgüter unter der Maschine zu inspizieren. Daher merkten weder Sergunin noch seine Leute, dass der Mann, der am Steuer saß, als der Leichenwagen zehn Minuten später davonfuhr, klein war und hellbraunes Haar hatte.

    Eine Stunde später, während die 747-400 in mehr als 35000 Fuß Höhe über die tintenschwarze russische Landschaft nach Westen flog, zog Oleg Kirow das Sicherungsnetz um die beiden Särge beiseite. Er trug eine TransEx Flugzeugcrew-Uniform. Als das Netz aus dem Weg war, kniete er sich neben einen der Särge und begann, eilig eine Reihe von Schrauben an der Seite zu lösen. Sobald er die letzte Schraube in der Hand hielt, brach er ein Holzbrett heraus, das über die gesamte Länge des Sarges reichte. Es fiel klappernd auf die Frachtpalette und enthüllte ein Versteck, das ungefähr ein Meter achtzig lang, sechzig Zentimeter breit und kaum dreißig hoch war.
    Langsam und mit viel Mühe zwängte Fiona Devin sich durch die schmale Öffnung und glitt auf den Boden des Flugzeugs. Sie trug eine Sauerstoffmaske, die mit einem kleinen Metallzylinder verbunden war.
    Sanft half Kirow ihr in eine sitzende Position und nahm ihr die Maske ab. »Alles in Ordnung?«
    Sie nickte schwach. »Ich bin am Leben, Oleg«, sagte sie matt lächelnd. »Aber in Zukunft werde ich wohl klaustrophobisch sein.«
    »Du bist sehr mutig, Fiona«, sagte Kirow ernst. »Viel mutiger als
ich.« Er küsste sie leicht auf die Stirn und wandte sich dann ab, um das Versteck im zweiten Sarg zu öffnen.
    Jon Smith kroch durch die Öffnung und fiel aufs Deck. Seine Muskeln, die bereits von Brandt und seinen Komplizen malträtiert worden waren, brannten wie Feuer. Ächzend riss er sich die Sauerstoffmaske herunter und holte tief und schaudernd Luft. Als er sah, dass Kirow und Fiona ihn besorgt musterten, zwang er sich zu einem schiefen Grinsen. »Nie wieder«, sagte er nachdrücklich. »Nie, nie wieder. So viel spart man dabei auch nicht.«
    Die beiden anderen blickten ihn verständnislos an. »Wie bitte, Colonel?«, fragte Fiona verwirrt.
    Smith setzte sich langsam auf. Dann deutete er auf das beengte Versteck im Sarg. »Keine Supertouristenklasse mehr für mich. Nächstes Mal berappe ich den vollen Preis«, erklärte er.
    Kirow kicherte in sich hinein. »Ich sorge dafür, dass Ihre Beschwerde an das Management weitergeleitet wird, Jon.« Dann wurde er wieder ernst. »Aber Sie können es auch selbst tun, wenn Sie wollen.«
    »Haben wir abhörsicheren Kontakt mit Covert-One?«, fragte Smith.
    »So ist es«, erwiderte Kirow. Mit einer Kopfbewegung deutete er auf das Cockpit auf der anderen Seite des dunklen Frachtdecks. »Ich habe mich in das TransEx-System eingeklinkt und dabei einen unserer eigenen Zerhacker eingebaut. Mr. Klein erwartet unseren Bericht.«
    Ohne Rücksicht auf seine qualvollen Schmerzen stemmte Smith sich hoch. Fiona stand ebenfalls mühsam auf. Kirow griff den beiden unter die Arme, sie humpelten langsam nach vorn und nach und nach lockerten sich ihre verspannten Muskeln. Als sie schließlich das Cockpit erreichten, konnte Jon schon wieder ohne Hilfe gehen.
    Pilot und Co-Pilot der 747 saßen in ihren Sitzen und waren allem Anschein nach ausschließlich mit ihren Instrumenten beschäftigt.
Keiner von ihnen schenkte den unerwarteten »Gästen« irgendwelche Beachtung.
    »Was die angeht, existieren wir nicht«, erklärte Kirow leise. »Das ist sicherer für sie.«
    Smith nickte verständnisvoll. Wieder einmal hatte Klein sein erstaunliches Talent als heimlicher Strippenzieher unter Beweis gestellt. Er nahm

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