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Das Moskau Virus: Roman (German Edition)

Das Moskau Virus: Roman (German Edition)

Titel: Das Moskau Virus: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Patrick Larkin
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Regierung würde es auf gar keinen Fall gutheißen, dass ein amerikanischer Militäroffizier sich vor den Toren der Landeshauptstadt in eine mörderische, mafiaartige Schießerei verwickeln ließ. Wieder blickte er auf den toten Mann hinab, der am Fuße der Klippe lag.
    Smith runzelte die Stirn. Ehe er untertauchte, musste er diesen Kerl und alles, was er bei sich trug, näher untersuchen. Im Moment hatte Jon keine Ahnung, was verdammt noch mal los war. Nur eins war nicht zu übersehen. Irgendjemand hatte großes Interesse daran, ihn umzubringen.
    Langsam zuerst, doch zunehmend geschickter und sicherer, kletterte Smith die schroffe Kalksteinwand hinab, er hangelte sich von Vorsprung zu Vorsprung und von Sims zu Sims. Als ihn nur noch ein guter Meter vom Grund der Sarka-Schlucht trennte, ließ er sich fallen und ging entschlossen auf den zerschmetterten Körper zu, der auf dem nahen Felsblock ausgestreckt lag.

Teil zwei

Kapitel acht

Bagdad, Irak
    Die Nacht war über Bagdad hereingebrochen. In der östlichen Hälfte der Stadt, entlang der breiten, modernen Alleen und in den Fenstern der verbarrikadierten Regierungsgebäude, brannten helle Lichter und auch die immer noch belebten Bazare waren gut beleuchtet. Die engen Gassen westlich des Tigris hingegen, im hauptsächlich von Sunniten bewohnten Adhamija-Viertel, erhellte nur der schwache Lampenschein, der aus winzigen Läden und verkommenen Teehäusern drang, und manchmal aus dem vergitterten Fenster oder der Tür eines älteren Gebäudes.
    Die Nachtluft war kühl und belebend, denn sie trug noch einen Hauch des sauberen Regengeruchs mit sich, der von einem kurzen Gewitter früher am Abend übriggeblieben war. Männer in traditionellen arabischen Kefijes  – karierten Stofftüchern, die um den Kopf getragen werden – saßen in kleinen Gruppen vor den Teehäusern herum, rauchten Zigaretten und erzählten sich leise die neuesten Nachrichten und Gerüchte.
    Abdel Khalifa al-Dulaimi, ein ehemaliger Oberst des früher gefürchteten irakischen Geheimdienstes, des Mukhabarat, ging unsicher eine der schmalen Gassen entlang. Er war jetzt viel dünner als zu seiner Amtszeit und Haar und Schnurrbart wurden von grauen Strähnen durchzogen. Seine Hände zitterten. »Das ist Wahnsinn«, fauchte er auf Arabisch die Frau an, die mit einer vollen Einkaufstasche am Arm sittsam seinen Spuren folgte. »Diese Gegend wird immer noch von den Mudschaheddin beherrscht. Wenn
man uns hier erwischt, ist der Tod eine Gunst – und zwar eine, die man uns weder schnell noch leicht gewährt.«
    Die schlanke, von Kopf bis Fuß in eine formlose Abaja gehüllte Frau, verringerte den Abstand um einen Schritt. »Dann sollten wir uns besser nicht erwischen lassen, nicht wahr, Abdel?«, flüsterte sie ihm ungerührt ins Ohr. »Jetzt halt den Mund und konzentrier dich auf deinen Job. Den Rest erledige ich.«
    »Ich weiß nicht, warum ich das tue«, brummte Khalifa säuerlich.
    »Oh, ich denke doch«, widersprach die Frau. Ihre Stimme war eiskalt. »Oder würdest du wirklich lieber wegen Kriegsverbrechen vor Gericht gestellt? Wo du zwischen dem Galgen, einem Erschießungskommando oder einer tödlichen Injektion wählen kannst? Die Leute, die du mit deinen verbrecherischen Freunden über so viele Jahre terrorisiert hast, sind nicht besonders versöhnlich gestimmt, oder?«
    Der ehemalige Mukhabarat-Offizier schluckte schwer und hielt den Mund.
    Die Frau blickte über seine Schulter nach vorn. Sie näherten sich einem großen, zweistöckigen Haus aus Lehmziegeln, das in traditioneller Bauweise um einen Innenhof herum errichtet war. Am offenen Tor zu diesem Hof waren zwei finstere junge Iraker postiert, die alle Vorübergehenden kritisch musterten. Jeder Wachmann hielt ein Kalaschnikow AKM-Sturmgewehr einsatzbereit in der Hand.
    »An alle Einsatzkräfte, hier ist Raid-Eins«, murmelte die Frau auf Arabisch; sie sprach in das Kehlkopfmikrofon, das unter ihrer Abaja versteckt war. »Quelle-Eins und ich sind gleich in Position. Seid ihr bereit?«
    Mehrere Stimmen aus dem unsichtbaren kleinen Funkempfänger in ihrem rechten Ohr antworteten: »Scharfschützen einsatzbereit. Ziele anvisiert. Sturmtrupp bereit. Zugriffsteam bereit.«
    »Verstanden«, sagte die Frau leise. Sie und Khalifa waren jetzt nur noch wenige Meter vom Tor entfernt. »Wartet auf mein Kommando.«
    Einer der bewaffneten Wachmänner trat auf die Gasse hinaus und schnitt ihnen den Weg ab. Seine Augen waren misstrauisch zusammengekniffen. »Wer

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