Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Moskau Virus: Roman (German Edition)

Das Moskau Virus: Roman (German Edition)

Titel: Das Moskau Virus: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Patrick Larkin
Vom Netzwerk:
?
    »Dragomir!«, blaffte er seinen Fahrer an. »Ruf Eugen von der Hauptstraße und lass ihn herkommen.« Dann deutete er mit dem Kopf auf die beiden Toten in den tschechischen Polizeiuniformen. »Schaff die Leichen in den Kofferraum und nimm das Gepäck des
Amerikaners mit. Dann seht ihr beide zu, dass ihr wegkommt. Fahrt zum Flughafen. Falls Smith dort auftaucht, tötet ihn, wenn möglich. Ansonsten geht in den geheimen Unterschlupf. Ich melde mich später bei euch.«
    »Was ist mit den anderen Fahrzeugen?«, fragte der Rumäne.
    »Lass sie stehen«, knurrte Liss mit zusammengebissenen Zähnen. »Die sind sauber. Es ist nichts drin, was auf uns hindeuten könnte.«
    »Verstanden«, nickte Ilionescu. Dann zögerte er. »Aber was machst du?«
    Der Mann mit dem Codenamen Prag-Eins schaute ihn durchdringend an. »Ich?« Mit dem Kinn deutete er auf die kompakte Maschinenpistole, die er in den Händen hielt. »Ich gehe jagen. Ich bin noch nicht fertig mit dem lästigen Dr. Smith.«

    Jon Smith hastete den steilen, bewaldeten Hang hinab und rutschte immer wieder auf losem Erdreich und glitschigen Steinen aus. Er lief, so schnell er konnte, und ließ die Schwerkraft für sich arbeiten, während er versuchte, den Baumstämmen und niedrigen Ästen auszuweichen, die unvermittelt vor ihm auftauchten. Er wusste, dass er zu schnell war, viel zu schnell, doch die Gefahr, die er im Rücken spürte, ließ ihn mit voller Kraft weiterrennen.
    Und dann, als er durch einen Haufen toter Blätter lief, glitt er aus. Er schlug hart auf und begann, unkontrolliert abzurutschen. Leise vor sich hin fluchend schlitterte er immer weiter abwärts, obwohl er, verzweifelt nach Halt suchend, die Finger in die Erde krallte, um seinen Fall zu bremsen. Dann knallte er mit der Schulter gegen den Stamm einer knorrigen alten Eiche. Der Aufprall drückte ihm die Luft aus den Lungen und eine Schmerzwelle raste durch die gesamte linke Körperhälfte.
    Einige endlose Sekunden lang blieb er liegen, wo er war, und
versuchte erschöpft, seine wirren Gedanken zu ordnen. Steh auf, verlangte sein Verstand schließlich. Steh auf, wenn du am Leben bleiben willst.
    Immer noch atemlos setzte Smith sich langsam hin. Stöhnend registrierte er den wilden Protest seiner Muskeln, die weit über ihre natürlichen Grenzen beansprucht worden waren; bei jeder Bewegung meldeten die Nerven blitzartig stechende Schmerzen an das Hirn. Er biss die Zähne zusammen und stemmte sich wieder hoch. Vorsichtig bewegte er die zerschrammten und zerkratzten schmutzigen Finger und stutzte dann.
    Seine Pistole! Wo war sie?
    Smith wirbelte herum und blickte an dem steilen Abhang hoch, den er soeben hinuntergestürzt war. Mit klopfendem Herzen begann er, bergauf zu klettern, den Blick suchend auf die Schneise aus zerpflügter Erde gerichtet, die er zwischen den verstreuten Blätterhaufen gerissen hatte.
    Da! Er entdeckte die Pistole am Fuße eines anderen Baumes, einer hoch aufragenden Buche, die immer noch einige rote, gelbe und braune Blätter trug. Er bückte sich, hob die Waffe auf und untersuchte sie, wobei er hastig die Dreckklumpen fortwischte, die an Mündung und Hahn klebten.
    In dem Moment knatterte eine Maschinenpistole irgendwo oben am Hügel und feuerte eine kurze Drei-Schuss-Salve ab. 9mm-Geschosse zischten an ihm vorbei und klatschten in Hüfthöhe in den Baumstamm, zerfetzte Borkenstücke regneten auf den Waldboden. Instinktiv warf Smith sich flach auf den Boden und rollte sich hinter den Stamm.
    Ein neuer Feuerstoß riss den Boden direkt zu seiner Rechten auf.
    Die Pistole ausgestreckt vor sich in der Hand drehte Jon sich nach links, gab blind einen einzelnen Schuss hügelaufwärts ab, und rollte sich weiter über den Abhang, bis er hinter einem anderen Baum Deckung fand. Die Maschinenpistole stotterte erneut. Mehr
Kugeln zischten vorbei und bohrten sich in den Waldboden um ihn herum, zerfetzten Äste und Zweige. Eine weitere Salve zischte vorbei und prallte in einem Regen aus Splittern und Steinen von den Felsen tiefer unten in der Schlucht ab.
    Smith riskierte einen schnellen Blick um den Baumstamm herum. Flüchtig sah er einen Mann mit einem braunen Mantel und einer Pelzmütze den Hügel herab auf seine Position zuschleichen. Im schmalen Gesicht des Mannes klebte ein Verband.
    Jon ging wieder in Deckung. Verdammt. Die Entfernung betrug etwa hundert Meter. Zu weit für eine Pistole – insbesondere, da er nur noch drei Kugeln im Magazin hatte. Er musste weiterlaufen und

Weitere Kostenlose Bücher