Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Moskau Virus: Roman (German Edition)

Das Moskau Virus: Roman (German Edition)

Titel: Das Moskau Virus: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Patrick Larkin
Vom Netzwerk:
Ende.«
    »Großartig. Einfach großartig.« Randi starrte noch einige Sekunden auf die »Dateileiche« und schüttelte dann verächtlich den Kopf. »Und wo ist dieser verdammte Kessler momentan stationiert?«
    »Direkt hier in Berlin«, erwiderte Bennett. »Doch er hat eine Reihe von Beförderungen hinter sich.« Er lächelte zynisch. »Wahrscheinlich als Belohnung für seinen ersten dicken Fehler, zumindest falls man in Deutschland genauso verfährt wie bei uns.«
    Randi schnaubte. »Sprich weiter. Sag mir die schlechte Nachricht.«
    »Ulrich Kessler ist einer der wichtigsten Männer im BKA«, sagte Bennett leise. Er zuckte die Achseln. »Genau genommen gehört er zu denen, die direkt dem deutschen Innenminister zuarbeiten.«

Kapitel dreiundzwanzig

Kampfbomberausbildungszentrum, 164. Garde-Jägerregiment
    Der Su-34 Jagdbomber raste im Tiefflug über die sanfte Hügellandschaft und donnerte mit beinahe 800 Stundenkilometern durch die pechschwarze Nacht nach Südwesten. Wenn das Flugzeug mit dem Doppelleitwerk in unruhige Warm- oder Kaltluftströmungen geriet, wurde es gelegentlich kräftig durchgeschüttelt.
    Die beiden Besatzungsmitglieder der Su-34 saßen nebeneinander im geräumigen Cockpit, der Pilot/Kommandant auf der linken und der Navigator/Waffensystemoffizier auf der rechten Seite.
    Beide Männer schwitzten in ihren Druckanzügen, so sehr waren sie auf ihren Einsatz konzentriert. Matt leuchtende multifunktionale Anzeigen erlaubten ihnen, die wichtigen Systeme, für die sie verantwortlich waren, zu überwachen. Doch der Pilot, ein stämmiger russischer Luftwaffenmajor in mittleren Jahren, löste den Blick kaum von seinem infraroten HUD, dem Head-up-Display in der Frontscheibe, durch das er Himmel und Erde vor sich beobachtete.
    Um der Entdeckung durch feindliches Radar zu entgehen, flogen sie in einer Höhe von weniger als zweihundert Metern – und bei dieser Geschwindigkeit konnte der Pilote sich keine Fehler oder Unachtsamkeiten leisten. Kleine weiße Lichtlachen, Hinweise auf abgelegene Dörfer und einsame Bauernhöfe, rasten aus der grün
gefärbten Dunkelheit auf sie zu und verschwanden ebenso schnell wieder hinter ihnen.
    »Zwanzig Kilometer zum Hauptziel«, meldete der Navigator, ein jünger Hauptmann, schließlich leise und drückte einen Knopf auf einer der Anzeigen neben seinem rechten Knie. »Zielsuchsystem aktiviert.«
    »Verstanden«, murmelte der Major ungeduldig zwinkernd, denn ein kleiner Schweißtropfen an seinem rechten Auge störte ihn. Auf seinem HUD, etwas oberhalb der augenblicklichen Fluglinie des Bombers und nur wenige Grad weiter links, erschien ein kleines Rechteck. Dieses Rechteck war eine Navigationshilfe ihres Bordcomputers – eine visuelle Führung zu ihrem Hauptziel am Boden. Der Pilot zog den Steuerknüppel zurück, stieg steil auf etwa 2000 Meter hoch und korrigierte den Kurs ein wenig nach links, sodass das Zielrechteck ins Zentrum seiner Anzeige geriet.
    Die hellen Lichter einer Stadt tauchten vor ihnen auf und breiteten sich beim Näherkommen über den gesamten Horizont aus. Ein Netz aus Straßen und Schienen lief über die dunkle Landschaft direkt auf das größer werdende Lichtermeer zu. Im Osten kam das schwarz schimmernde Band eines breiten Flusses in Sicht, des Dnjepr. Tage und Wochen intensiven Kartenstudiums zahlten sich aus, als der Pilot die östlichen Vororte von Kiew erkannte, der Hauptstadt der Ukraine.
    »Fünfzehn Kilometer«, meldete der Navigator der Su-34 und drückte eine weitere Reihe von Knöpfen. »Waffenleitsystem aktiviert. Koordinaten geladen.«
    Plötzlich ertönte im Headset des Majors ein Alarm.
    »Radarpeilung!«, bellte der Navigator, während er hastig seine Warnempfänger studierte. »Ortungsalarm! Rechter hinterer Quadrant!«
    »Verflucht«, knurrte der Major. Sie waren vom ukrainischen Radar entdeckt worden, wahrscheinlich von den Geräten im riesigen Flugabwehrkomplex vor Konotop. Er schnaubte leise und verächtlich.
Laut Einsatzbesprechung sollten geheim operierende Speznas-Teams diese Geräte vor fünfzehn Minuten zerstört haben. So viel zu den arroganten, hochgelobten Spezialtruppen der Armee, dachte er kühl.
    Dann zuckte er die Achseln. Selbst in Zeiten des hochtechnisierten Kampfes mit Hilfe von Satelliten und präzisionsgesteuerten Waffen behielt der alte Spruch, dass kein Plan den Kontakt mit dem Feind unbeschadet überstand, seine Gültigkeit. Der Krieg blieb stets von Zufällen, Unwägbarkeiten und dem Versagen von Mensch

Weitere Kostenlose Bücher