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Das Multiversum 2 Raum

Das Multiversum 2 Raum

Titel: Das Multiversum 2 Raum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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der Rede der Frau. »Wir müssen das bekannt machen, Ihre Ankunft hier.«
    »Mein Name ist Meacher …«, fasste Madeleine die Angaben zur Person zusammen.
    Es stellte sich heraus, dass der Name der Frau Sheela Dell-Cope war. Sie war eine Verwaltungsassistentin im Büro des hiesigen Ortsvorstehers – obwohl der Ortsvorsteher nach allem, was Madeleine inzwischen wusste, eine Frau war.
    »Ich habe eine Mission«, sagte Madeleine. »Ich überbringe schlechte Nachrichten. Schlechte Nachrichten von den Sternen.«
    Die Frau brachte sie mit erhobener Hand zum Verstummen. »Es stellt sich die Frage nach Ihrer Unterbringung und der angemesse-nen Bezahlung …«
    Madeleine musste sich eine lange Liste mit komplizierten Bestimmungen für einen befristeten Aufenthalt anhören. Für Dell-Cope war Madeleine Meacher fremdartig und verwirrend, ein Besucher aus einer anderen Zeit und von einem anderen Ort. Nun bin ich der Gaijin, sagte Madeleine sich.
    Sie würde das Äquivalent eines Visums beantragen müssen. Und sie würde für jeden Tag ihres Aufenthalts zahlen oder für ihre Luft arbeiten müssen. Dies war eine geschlossene Welt mit begrenzten Ressourcen, wo man für jeden Atemzug zahlen musste.
    »Die Arbeit ist nicht angenehm«, sagte Dell-Cope. »Zum Beispiel die Otec bedienen. Oder mit den Flips arbeiten.«
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    Das sagte Madeleine zwar nichts, aber sie verstand die unausgesprochene Botschaft. »Ich werde zahlen.« Sie hatte etliche High-Tech-Gimmicks der Gaijin an Bord, mit denen sie zahlen konnte.
    Zumal sie eh nicht lang hier bleiben würde.
    Wie sich herausstellte, handelte es sich bei dem Gemälde an der Wand um die Darstellung eines uralten Kunstwerks der Aborigines: Das Träumen eines Geschöpfs des australischen Outback, der Honigameise. Aber es war die x-te Kopie des Originals, die mit Farben aus Seetang angefertigt worden war. Und sie hätte wetten mögen, dass niemand auf Triton wusste, was eine Honigameise überhaupt war.
    ■
    Man wies ihr einen Raum in einem Wohnbereich zu. Es schien hier keine Hotels zu geben.
    Der Raum war nur ein Würfel aus Beton. Er hatte ein Bett, ein paar seltsame Möbelstücke – fragile Niederschwerkraft-Stühle –, eine kleine Küche und eine Funkstation mit einer frappierend menschlichen Schnittstelle.
    Nicht dass die Küche so einfach zu bedienen gewesen wäre. Sie schrie die Einrichtung an und befingerte sie, wie sie es immer tat, wenn sie es mit einer neuartigen Technik zu tun hatte. Schließlich gelang es ihr, die Küche zur Ausgabe einer heißen Flüssigkeit, einer Art Tee zu bewegen.
    Es gab keine Fenster. Der Raum war ein Betonbunker, ein Sarko-phag, eine Höhle. Hier, in der Leere am Rand des interstellaren Raums, hatten sich Menschen aus Angst vorm Himmel eingegraben.
    Was willst du eigentlich hier, Meacher?
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    Was sollte sie tun? Einfach mit der Neuigkeit rausplatzen – dass eine außerirdische Invasionsflotte am Rand des Sonnensystems zu-sammengezogen wurde, dass sie mit größter Wahrscheinlichkeit bald die Neptun-Region überrollen würde, dass sie mit dem freundlichen Gaijin gekommen sei, um diesen Leuten bei der Evakuierung auf Welten zu helfen, die ihre Vorfahren vor tausend Jahren verlassen hatten? Das erschien ihr absurd und melodrama-tisch.
    Sie fummelte an der Kommunikationsanlage herum und versuchte sie in ihrem Sinn zu nutzen. Welche Ironie, sagte sie sich, dass Kommunikationsausrüstung, deren Zweck schließlich darin bestand, Menschen zusammenzubringen, immer wieder mit konstruktiven Überraschungen aufwartete, die die größte Herausforderung für den Zeitreisenden darstellten.
    Sie versuchte einen Gesprächstermin beim Ortsvorsteher zu bekommen, wurde aber abschlägig beschieden. Sie versuchte es ab-wärts auf der örtlichen Hierarchieleiter, aber auch ohne jeden Erfolg.
    Niemand interessierte sich für sie.
    Sie war frustriert. Aus einer Laune heraus beschloss sie, nach Nachfahren der Kolonisten zu suchen, die sie gekannt hatte. Mithilfe des Translators bat sie die Kommunikations-Station, nach Personen mit ›Roach‹ im Nachnamen zu suchen.
    Die meisten Nachnamen, die mit phonetischer Wiedergabe vor ihr abgespult wurden, waren ihr unbekannt. Aber es gab ein paar Familien mit Doppelnamen, die den Namen ›Rush‹ enthielten.
    Quasi um die Ecke, in derselben driftenden Blase, in der auch dieser Raum war, lebte ein – anscheinend lediger – Mann mit dem Nachnamen Rush-Bayley.
    Es dauerte eine geschlagene Stunde, um das Kommunikations-Gerät dazu zu

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