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Das Multiversum 2 Raum

Das Multiversum 2 Raum

Titel: Das Multiversum 2 Raum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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Gefühl der Enttäuschung.
    Nach diesem Erlebnis würde sie sich auf der Erde beengt fühlen, trotz des Reichtums, den sie durch ihre Berühmtheit anhäufen würde. Sie schaute zu den dichten pulsierenden Wolken in fünfzig Kilometern Höhe hinauf. Egal, wie weit ich in Zukunft auch reisen werde, sagte sie sich, daran werde ich mich immer erinnern: Die Venus, auf die ich als erster Mensch den Fuß gesetzt habe.
    Daran und an das unfassbare Verbrechen, dessen Zeuge ich hier geworden bin.
    »… Wenn das einmal geschehen ist, dann muss es immer wieder geschehen sein«, flüsterte Nemoto. »Eine Welle von Kolonisten erreicht ein Sonnensystem wie das unsere. Sie nehmen sich, was sie wollen, beuten die Ressourcen aus und zerstören den Rest. Und dann ziehen sie weiter … falls sie nicht irgendwie gestoppt werden.
    Und wenn die Planeten sich wieder erholt haben, kommen die nächsten, und das ganze Spiel geht von vorne los. Immer wieder.
    Ich behaupte, dass wir so etwas überall finden werden. Wir können nicht davon ausgehen, dass überhaupt noch etwas im Sonnensystem sich im Naturzustand befindet. Wir wissen noch nicht, wonach wir suchen müssen, zumal die Narben tief in der Vergangenheit begraben sind. Aber hier ist es eindeutig, das Zeichen ihrer verschwenderischen Sorglosigkeit …«
    Carole ging vorsichtig hinter dem maschinellen Gaijin-Käfer her und sammelte Bruchstücke des Supraleiters auf.
    236

kapitel 13
DIE STRASSEN
    DES IMPERIUMS
    Andere Sonnen, eine Schar Welten: Malenfant trieb zwischen den Sternen, zwischen Blitzen aus blauem Teleportations-Licht.
    Es war eine seltsame Vorstellung, dass wegen der langen Sattelpunkt-Verbindungen – die in manchen Fällen Hunderte von Lichtjahren umspannten und deren Transitzeiten sich nach Jahrhunderten bemaßen – jederzeit ganze Populationen im Transit waren und in Sattelpunkt-Übertragungen gespeichert wurden: Ganze Populationen, die als erstarrte Datenmuster bar jeder Regung zwischen den Sternen existierten.
    Und er lernte immer mehr über das Wesen des Sattelpunkt-Systems selbst.
    Ein interstellares Teleportations-Transportsystem war auch wirtschaftlich sinnvoll – natürlich, sonst wäre es gar nicht erst eingerichtet worden. Sattelpunkt-Signale hatten eine minimale Leistung.
    Sie schienen so exakt gerichtet zu sein wie Laserstrahlen, und waren vor dem Hintergrundrauschen gerade noch zu identifizieren.
    Sie arbeiteten auf Frequenzen, die nicht vom Rauschen der Photonen-Quantisierung überlagert wurden. Und die Tore waren an gravitationalen Brennpunkten positioniert, um deren milliardenfa-237
    chen Verstärker-Effekt auszunutzen. Das Einsparpotential war gewaltig. Er schätzte, dass die Kosten für diese Art des Informations-transfers höchstens ein Milliardstel der Kosten eines vergleichba-ren physikalischen Transports mit Raumschiffen ausmachten.
    Dieses interstellare Transportsystem war für Wesen wie die Gaijin ausgelegt, die sich in der Kälte und Dunkelheit am Rand von Sternensystemen wohl fühlten, bei niedrigen Temperaturen und mit geringem Energiebedarf arbeiteten und praktisch kein Rauschen verursachten.
    Aber die Physik des Systems erlegte den Nutzern eine Reihe von Beschränkungen auf.
    Jeder Empfänger musste mit einem Sender quantenverschränkt sein. Die Erbauer mussten folgendermaßen vorgegangen sein: Sie hatten Empfangs-Tore mit konventionellen Mitteln, mit unterlichtschnellen Schiffen wie Blumen-Schiffen zu den Sternen transportiert. Aber es war ein System mit einer begrenzten Lebensdauer. Jedes Tor hatte nur einen bestimmten ›Vorrat‹ an Verknüp-fungszuständen, der mit jeder beendeten Teleportation schrumpfte – weshalb eine Verbindung nur eine begrenzte Nutzungsdauer hatte.
    Vielleicht existierten die Erbauer noch. Möglicherweise hatten sie sich auch die Motivation bewahrt, die sie zur Errichtung der Tore veranlasst hatte, sodass sie die Tore instandhielten. Wenn nicht, musste das System in dem Maß fragmentiert werden, wie erschöpf-te Verbindungen den Betrieb einstellten. Vielleicht waren die ältesten Tore bereits ausgefallen.
    Vielleicht waren die Naben, die ältesten Teile des Systems unzugänglich für Menschen und Gaijin, und die Erbauer waren isoliert und ihre Identität für immer unbekannt.
    Er fragte sich, ob es darauf überhaupt ankam. Es hing wohl eher davon ab, sagte er sich, wie intelligent die Erbauer gewesen waren, in welchem Maß sie mit den Abläufen in diesem grausamen 238
    Universum vertraut waren. Er bekam

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