Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Musical

Das Musical

Titel: Das Musical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
Vom Netzwerk:
Lokal.
     
    Er kehrte zu seinem Wagen zurück und tippte den Namen Rogan Josh in die Konsole. Selbst wenn er nie weiter als bis zu den Informanten vordrang, würde ihm das noch immer einen hübschen Profit bescheren. Und was sollte er mit diesem Rambo Blutaxt und seinen antropophagen Akolythen anfangen? Das war eine andere Geschichte. Andererseits – spielte das überhaupt eine Rolle? Wenn die ganze Sache nur darum ging, daß der Dalai Lama ein paar verirrte Seelen mit in seine Meditationen einschloß, dann konnte er sicherlich eine ganze Menge alter Namen nennen.
    Rex dachte lange und angestrengt darüber nach. Er kam sehr schnell zu dem Schluß, daß sein Vorgänger zweifellos den gleichen Gedanken gehabt haben mußte. Rex hatte sich nicht die Mühe gemacht zu fragen, was denn aus ihm geworden war; er hatte angenommen, der Mann sei befördert worden. Inzwischen war er sich gar nicht mehr so sicher. Vielleicht kam niemand je lebendig aus diesem Job heraus.
    Rex schüttelte den Kopf. Er sah einfach zu schwarz. Wahrscheinlich lag es an diesem Gesöff. Doch er tat bestimmt gut daran, auf der Hut zu sein, bis er wußte, genau wußte, in welcher Richtung ›das Land lag‹.
    Eine rasche Bewegung erweckte Rex’ Aufmerksamkeit. Irgend jemand hatte die Taverne verlassen und kam auf den Parkplatz zu. Rex machte sich ganz klein auf seinem Sitz und beobachtete die Gestalt im Rückspiegel. Es war Rogan Josh.
    Der Wicht, der mit einem Mal gar nicht mehr so klein und verwachsen aussah. Er stapfte zielstrebig auf den Rigel Charger zu, entschärfte die Diebstahlsicherung und stieg ein.
    Motoren brüllten auf, und eine gewaltige Staubwolke hüllte den Wagen ein, bevor er in den Himmel davonschoß.
    So so, dachte Rex und ließ den heruntergekommenen 801 an. Allmählich nimmt die Sache Gestalt an. »Bitte identifizieren Sie sich und nennen Sie Ihr Fahrtziel«, sagte die Konsole.
    »Rex Mundi«, sagte Rex und brachte das Auge vor den Schirm. »Ich verfolge einen Informanten der Devianti.«
    »Identität bestätigt. Einen weiteren Tag noch.«
    Der Rigel Charger tauchte in eine niedrige Wolkenbank ein, und Rex folgte ihm. Das Leitsystem seines 801 hatte das Hitzemuster des Antriebs erfaßt. Rex lehnte sich in seinem Sitz zurück. Diese Geschichte war unglaublich aufregend, genau wie all diese alten Science-Fiction-Videos, mit denen er aufgewachsen war.
    »Zoom, zoom«, sagte Rex. »Auf und davon.«
     
    Warum genau der Steuercomputer des 801 die Hochspannungsleitung nicht entdeckte, die eine potentielle Gefahr für tieffliegende Maschinen darstellte, und keine entsprechenden Ausweichmanöver einleitete, war eine Angelegenheit, die von den Sicherheitsexperten und Sachverständigen der Company zu einem späteren Zeitpunkt untersucht werden würde. Für den Augenblick jedoch meldete der Muttercomputer lediglich, daß ein Punkt auf dem Hauptschirm verschwunden war. Außerdem verkündete er: »Wagen abgestürzt, radioaktive Strahlung frei, keine Überlebenden. Ich wiederhole, keine Überlebenden.«

5
    Jede Minute wird einer wiedergeboren.
    Dalai Dan
    »Eine Schande«, sagte Haff Ffhsh. »Ich hatte viel Hoffnung in ihn gesetzt.«
    »Die muß jetzt begraben werden, fürchte ich. Soll ich vielleicht über den Absturz berichten? Er ist ziemlich gewöhnlich.«
    »Nein.« Haff berührte ein organisches Modul, und die Membran des Schirms wurde dunkel. »Blenden Sie auf den Dalai um und lassen Sie uns sehen, was der Tag so gebracht hat.«
    »Wie langweilig. Wie gräßlich langweilig.«
    »So lautet jedenfalls Mister Madocs Auftrag. Wir sind nichts als Bauern in diesem Spiel.«
    »Dieser Sender könnte wirklich eine Abwechslung an der Spitze vertragen. Wenn ich etwas zu sagen hätte, würden die Dinge anders aussehen.«
    »Ihre Ansichten zu diesem Thema sind mir wohl vertraut. Konstante Wiederholung hilft nicht, meine Meinung dazu zu verbessern.«
    »Nur eine Woche«, sagte Jovil Jspht. »Oder meinetwegen einen einzigen Tag. Das würde die Zuschauerzahlen in die Höhe treiben, kann ich Ihnen verraten.«
    »Was denn, Killermaden aus dem Erdkern? Also wirklich, ich bitte Sie!«
    »Ich hab’ mein Memorandum in den Umlauf gegeben. Es ist legitimes Material und entspricht der Heiligen Schrift.«
    »Mister Jspht, Sie sind Assistent des Leiters der größten Fernsehproduktion in der gesamten Galaxis. Viele beneiden Sie um Ihre Position. Manch einer trachtet danach, diese Position selbst einzunehmen. Warum können Sie nicht einfach den Job erledigen, für

Weitere Kostenlose Bücher