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Das Musical

Das Musical

Titel: Das Musical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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Hämmern, doch nachdem die Tür erst einmal verriegelt und gesichert war, kümmerte es sie nicht mehr im geringsten (die Tür). Rex tätschelte sie liebevoll (auch die Tür).
    »Zwei im Sack für später«, sagte er. Dann wandte er sich um, kletterte ein weiteres Mal die Leiter zum Dach hinauf und stieg in seinen Flugwagen. Er schloß das Kanzeldach, legte die breiten Sicherheitsgurte an und ließ sich vom Bordcomputer identifizieren.
    »Einundfünfzig Grad neunundzwanzig Minuten Breite, null Grad achtzehn Minuten Länge. Und ein bißchen plötzlich bitte.«
    Der Wagen machte einen Satz vom Dach in die Höhe und ging auf Kurs. Rex stellte eine Verbindung zum Dalai Dan her. Das Gesicht des Allerheiligsten erschien auf dem kleinen Schirm.
    »Rex, mein lieber Junge. Kann ich etwas für Sie tun, mein Freund?«
    »Ich hab’ weitere gute Nachrichten, Sir.«
    »Sie erstaunen mich wirklich immer wieder.«
    »Das Kopfgeld auf diesen Rambo Blutaxt…« Kopfgeld war ein sehr schlecht gewählter Begriff. »… ich meine den Bonus.« Rex fragte sich, wie weit die telepathischen Fähigkeiten des Dalai Dan reichten.
    »Der Bonus?« fragte der Dalai.
    »Gilt er noch immer?«
    »Mein Wort ist Gesetz, Rex, und ich halte mich daran. Aber Rambo Blutaxt und seine Menschenfleischesser sind während des Raketenangriffs durch die Fundamentalisten umgekommen, oder vielleicht nicht?«
    »Glücklicherweise nicht, Sir. Obwohl ich nicht die leiseste Ahnung habe, wie sie entkommen konnten. Rambo Blutaxt hat noch einen weiteren Mann bei sich. Ich habe beide in meinem Appartement festgesetzt. Sie müssen die beiden nur noch aufsammeln.«
    »Höchst einfallsreich, Rex, mein Freund. Meine besten Glückwünsche.«
    »Dann lassen Sie mir den Bonus gutschreiben?«
    »Ganz bestimmt sogar. Wo genau befinden Sie sich im Augenblick, Rex?«
    Rex gab knisternde, krachende Geräusche von sich. »Verzeihung, Sir, ich habe statische Störungen. Ich melde mich wieder.« Er schaltete den Bildschirm aus. Der Flugwagen setzte seinen Kurs fort, und die Maschinen stotterten unregelmäßig.
    Rex war allein mit seinen Gedanken – oder jedenfalls hoffte er das.
    Irgend etwas Seltsames war vorgefallen. Irgendwie hatte er gewußt, daß Rambo Blutaxt und Eric Todesklinge auf dem Weg die Treppe hinauf gewesen waren, um ihn zu töten. Aber woher? ESP? Die Gaben des Dalai Dan färbten doch wohl nicht auf ihn ab, oder vielleicht doch? Außerdem war er gar nicht sicher, ob die Talente des Dalai Dan wirklich so verläßlich waren. Der Lebende Gottkönig neigte zu Fehlbarkeit, um es milde auszudrücken. Aber irgend etwas Seltsames ging vor sich, und irgendwie befand sich der geheimnisvolle Mann auf dem Photo im Mittelpunkt von alledem. Ein oder zwei private Worte mit ihm würden möglicherweise alle möglichen interessanten Informationen ans Licht bringen. Der Flugwagen informierte Rex, daß er im Begriff stand zu landen, und spulte anschließend seine einprogrammierte Litanei ab, für den Fall, daß sich ein Unfall ereignete…
    »Om-mani-padme-hum«, sang Rex. Es war schließlich eine eingängige einfache Melodie. Der Flugwagen krachte auf das vertraute Gelände hinunter. Rex schraubte seinen Schutzhelm auf den Anzug und öffnete das Kanzeldach. Er kletterte hinaus.
    »Tantchen Normas Wohnung«, pfiff Rex. »Das ist vielleicht ein Ding!«
    Ein Sicherheitsfahrzeug von Nemesis parkte ganz in der Nähe, und zwei schwer bewaffnete Schläger drehten sich zu dem Neuankömmling um. Rex erkannte sie als seine ehemaligen Folterknechte.
    »Hallo Rex«, begrüßte ihn Mickey Malkuth auf dem offenen Kanal. »Wie steht’s mit dem Glück?«
    »Mal so, mal so.« Vorsichtig näherte er sich dem Duo in den Stun-Anzügen. »Und? Haben Sie schon eine Verhaftung vornehmen können?«
    »Verhaftung? Nein, bis jetzt nicht. Wir sollen ihn zur Befragung mitnehmen, das ist alles.«
    »Befragung? Ja. Ja, ich verstehe. Und haben Sie Ihren Verdächtigen bereits verhaftet?«
    Rex kletterte mißtrauisch über die trümmerübersäte Landschaft, die sein einstiges Zuhause umgab. Es war ein grimmiger Anblick, und er schien heute noch grimmiger als in seiner Erinnerung.
    »Die Hühner sind ausgeflogen«, sagte Malkuth. Er deutete auf die offene Bunkertür. »Da war nur eine alte Frau unten drin, aber wir haben kein vernünftiges Wort aus ihr rauskriegen können.«
    Rex Magen krampfte sich zusammen. Er stolperte auf die Bunkertür zu.
    »Ich würde nicht da reingehen, wenn ich an Ihrer Stelle wäre, Rex. Alles

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