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Das Muster der Liebe (German Edition)

Das Muster der Liebe (German Edition)

Titel: Das Muster der Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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erklärt worden. Zwar stritten sie noch immer, aber mittlerweile war das meiste davon Show. Sie hatten schließlich einen Ruf zu verteidigen.
    Alix saß im Auto und fragte sich, warum Jacqueline nicht endlich losfuhr.
    “Schnall dich an”, sagte Jacqueline.
    Murmelnd zog Alix am Gurt und tat wie geheißen.
    “Was?”, blaffte Jacqueline.
    “Sei doch nicht so zimperlich.”
    “Das bin ich nicht. Übrigens fahren wir jetzt zu meiner Schwiegertochter.”
    “Tammie Lee?” Das war eine Überraschung. Alix hatte bemerkt, dass Jacqueline nicht nur ihr, sondern auch ihrer bisher so ungeliebten Schwiegertochter gegenüber weicher und nachsichtiger geworden war. Zu Beginn des ersten Strickkurses hatte Jacqueline kein einziges gutes Haar an Tammie Lee gelassen. Das war mittlerweile ein bisschen anders geworden.
    “Tammie Lee ist jung und modebewusst. Das ist es doch, was du willst, oder?”
    “Es ist immerhin besser, als wenn du mich anziehst wie Laura Bush.”
    Zu ihrer Verwunderung lachte Jacqueline. “Sag nichts Falsches über unsere First Ladies. Ich habe in der fünften Klasse die Schreibung meines Namens geändert – wegen Jacqueline Kennedy.”
    “Meine Mutter sagt, sie habe für meinen Namen extra ein i und kein e gewählt”, gab Alix zu. “Aber ich bezweifle, dass das aus einem guten Grund geschah. Wahrscheinlich lief es eher so, dass sie betrunken war, als sie die Geburtsurkunde ausfüllte, und deshalb meinen Namen falsch buchstabiert hat.” Alix wusste nicht, ob das der Hergang der Geschehnisse war, die zu ihrem außergewöhnlichen Namen geführt hatten, aber vorstellen konnte sie es sich.
    Auf der Fahrt zu Tammie Lee unterhielten sie sich über Anstandsregeln und über andere Dinge, die Alix nach Jacquelines Meinung unbedingt noch für das Date mit Jordan wissen musste. Sie sprachen auch über Lydia und fragten sich, warum deren Schwester in letzter Zeit so oft im Laden war. Jacqueline hatte angerufen und nachgefragt, und Alix hatte einige Male im Laden vorbeigeschaut. Aber alles, was Margaret verriet, war, dass ihre Schwester ein wenig ruhebedürftig sei. Die Strickstunde am Freitag machte ohne ihre Lehrerin und Freundin nur halb so viel Spaß. Doch niemand beklagte sich. Alix hoffte nur, dass Lydia in der nächsten Woche wieder da sein würde. Und Jacqueline hoffte das auch.
    Gute zwanzig Minuten waren sie unterwegs, bis Jacqueline in eine Auffahrt einbog. Sie wirkte, als würde sie zu einem Herrenhaus führen. Das Haus war modern und stand in einem großen Garten mit unzähligen bunten Blumen. Die weißen Säulen am Haus erinnerten sie an Bilder, die sie vor langer Zeit in einem Magazin gesehen hatte.
    Sie waren kaum aus dem Auto ausgestiegen, als die Vordertür aufflog und ein Mädchen herauskam, das nicht älter sein konnte als Alix. Tammie Lee trug Shorts, ein Umstandstop und keine Schuhe. Sie lächelte, und ihre Augen funkelten vergnügt.
    “Ihr kommt genau richtig”, sagte sie und hielt die Fliegentür auf. “Ich habe mich schon auf euch gefreut.”
    Alix mochte die Art, wie Tammie Lee sprach. Diese Frau besaß die sanfteste, süßeste Stimme, die sie jemals gehört hatte.
    Tammie Lee umarmte Jacqueline, als hätte sie ihre Schwiegermutter seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen. “Und du musst Alix sein. Jacqueline hat mir gar nicht erzählt, was für eine Schönheit du bist. Du musst reinkommen, damit ich dich mal genau ansehen kann.” Bevor Alix etwas erwidern konnte, hatte Tammie Lee ihren Arm genommen und sie hinter sich her ins Haus gezogen.
    “Wo ist Paul?”, fragte Jacqueline.
    “Spielt Golf mit seinem Vater”, erwiderte Tammie Lee und schien überrascht zu sein, dass ihre Schwiegermutter nichts davon wusste.
    Alix glaubte, in Jacquelines Augen etwas aufblitzen zu sehen – für einen Moment sah es aus wie Schmerz. Aber vielleicht hatte sie sich auch geirrt.
    “Im Gästezimmer ist alles vorbereitet”, sagte Tammie Lee. “Ich habe einige meiner Kleider herausgenommen, damit Alix sie anprobieren kann. So finden wir vielleicht schon etwas, das ihr gefällt und können dann ganz gezielt einkaufen gehen.”
    “Gute Idee”, entgegnete Alix. Obwohl sie sich nicht vorstellen konnte, dass ihr die Kleider dieser Südstaatenschönheit gefallen könnten.
    Tatsächlich hatte Tammie Lee eine beachtliche Auswahl an Kleidungsstücken auf dem Bett im Gästezimmer ausgebreitet. Als Alix jedoch einen ersten Blick auf die Sachen warf, sank ihr Mut. Bevorzugte Materialien schienen Satin und

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