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Das Muster der Liebe (German Edition)

Das Muster der Liebe (German Edition)

Titel: Das Muster der Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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haben, und – so dumm es klingen mochte – ich genoss ihre Anerkennung in vollen Zügen.

27. KAPITEL
    J acqueline Donovan
    “Ist zwischen Reese und dir alles in Ordnung?”, fragte Tammie Lee, während sie begann, den Tisch abzuräumen. Jacqueline seufzte und tat so, als hätte sie die Frage gar nicht gehört. Sie hatte gehofft, niemand würde an diesem Abend die Spannungen bemerken, die zwischen Reese und ihr herrschten. Der Bürgermeister und zwei Stadträte hatten mit ihren Gattinnen ebenfalls an diesem Abendessen teilgenommen. Außerdem waren noch drei weitere Paare zu Gast.
    In letzter Minute und ohne es mit Jacqueline abzusprechen, hatte ihr Mann Paul und Tammie Lee zu der Gesellschaft dazugebeten. Dass ihr Sohn kam, war natürlich sehr erfreulich. Aber Jacqueline war bei dem Gedanken daran, dass ihre Schwiegertochter Mitgliedern des Stadtrates einige ihrer primitiven Witze erzählen könnte, unwillkürlich zusammengezuckt. Doch es war zu spät – sie konnte nichts mehr an der Situation ändern. Reese hatte über ihren Kopf hinweg entschieden.
    Zum Glück verlief der Abend ohne größere Zwischenfälle. Nur einmal musste Jacqueline kurz die Luft anhalten. Der Bürgermeister hatte Tammie Lee nach ihrer Meinung zum Countryclub gefragt. Minutenlang redete Tammie Lee darüber, dass sich im Countryclub alles um Tennis und Bridge, ums Essen und vor allem ums Jammern und Lamentieren drehe. Eine Sekunde lang herrschte peinliches Schweigen. Jacqueline wünschte sich, im Erdboden zu versinken. Doch dann fing der Bürgermeister an, laut zu lachen. Er sagte, dass sei die wohl ehrlichste Antwort, die er je bekommen habe. Jacqueline war sich dennoch nicht sicher, ob er das wirklich meinte oder ob er nur ein guter Gast sein wollte.
    Reese schaute sie über den Tisch hinweg an, als ob er sagen wollte, wie falsch sie mit ihrem harten Urteil über Tammie Lee lag.
    Die Einladung war aber nicht der eigentliche Grund ihres Streites. Eigentlich stritten sie sich selten. Es gab einfach keinen Anlass dazu. Aber Reese war beinahe explodiert, als er erfahren hatte, dass sie von zwei Typen angepöbelt und fast ausgeraubt worden war. Zum Glück waren die beiden mittlerweile verhaftet und angeklagt worden. Trotzdem schrie ihr Mann sie volle zehn Minuten lang an, ohne ihr auch nur einen Moment zuzuhören – und all das nur, weil sie in der Seitenstraße geparkt hatte. Er besaß sogar die Frechheit, zu vermuten, dass sie ausgeraubt werden
wollte
. Und schließlich hatte er sie “dumm” genannt.
    Jacqueline war immer noch wütend. Wie konnte er es wagen, sich ihr gegenüber so zu verhalten – und das, obwohl sie
ihm
einen Gefallen getan hatte. Seinetwegen war ihr ganzer Tag ruiniert gewesen. Sie musste ihren Termin im Nagelstudio komplett absagen, kam zu spät zum Mittagessen und war so durcheinander, dass sie während ihrer Shoppingorgie
nichts
fand, dass sie kaufen wollte.
    In den letzten fünf Tagen hatten sie nur miteinander gesprochen, wenn es sich nicht vermeiden ließ. Sie hätten auch heute nicht miteinander geredet, wenn nicht diese Dinnerparty gewesen wäre. Die seit Wochen geplante Feier wegen ihrer Auseinandersetzung in letzter Minute abzusagen kam nicht infrage. Also stellten sie ihren Streit hintan und setzten eine fröhliche Miene auf. Jacqueline war erstaunt, dass gerade Tammie Lee die Spannungen gespürt hatte.
    “Hast du mich gehört?”, fragte Tammie Lee nach und folgte ihrer Schwiegermutter mit einem Stapel Geschirr in die Küche.
    Jeder andere hätte den Wink mit dem Zaunpfahl verstanden – nicht jedoch Tammie Lee.
    “Du kannst die Teller auf die Anrichte stellen”, wies Jacqueline sie an. “Aber du musst wirklich nicht helfen. Martha wird morgen früh alles Weitere erledigen.” Die Haushälterin lebte in dem kleinen Gästehaus im Garten. Da sie schon etwas älter war, hatte sie nicht mehr die Kraft, nach Feierabend noch auf Dinnerpartys zu servieren. Eigentlich wollte sie in den Ruhestand treten, doch Jacqueline vertraute ihr und verließ sich auf sie. Und so hatte Martha beschlossen, noch zu bleiben.
    “Du willst doch die benutzten Teller nicht über Nacht hier stehen lassen, oder?”, beharrte Tammie Lee. Natürlich hatte sie recht. Sobald alle weg waren, würde Jacqueline die Teller in die Spülmaschine räumen. Das war eine Aufgabe, die sie am liebsten selbst erledigte.
    “Es war eine richtig schöne Party”, sagte ihre Schwiegertochter.
    “Danke.” Jacqueline verkniff sich die Bemerkung, dass

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