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Das mysteriöse Pergament 02 - Irrwege (German Edition)

Das mysteriöse Pergament 02 - Irrwege (German Edition)

Titel: Das mysteriöse Pergament 02 - Irrwege (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heiko Rolfs
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Köpfe zu. „Wer?“,
fragten sie wie aus einem Mund.
    „Constantin“, präzisierte sie und zügelte ihr Maultier.
    „Wie kommst du darauf?“, fragte Conrad.
    „Ich spüre es einfach. Ist Euch nicht aufgefallen, wie
verlegen er war und dass er uns kaum in die Augen blicken konnte?“
    „Du musst dich irren“, meinte Sven überzeugt. Was sollte
denn der Kaufmann oder sein Sohn für einen Grund haben, uns anzulügen?“
    „Ich weiß es nicht“, gab sie zu. „Ich kann es euch nicht
erklären, aber ich spüre es, wenn jemand lügt. In diesem Fall bin ich mir ganz
sicher. Constantin hat uns etwas verschwiegen. Der Kaufmann schien wirklich
nichts gewusst zu haben, oder aber er hat seine Mimik besser im Griff als sein
Sohn.“
    Moment mal“, warf Conrad ein. „Wir haben ihm gesagt, dass
Line verschwunden ist, aber nicht seit wann , oder?“
    „Richtig“, rief Antonia. „Das ist es. Constantin sprach
davon, dass Line bereits zwei Tage unterwegs wäre…“
    „…und das konnte er gar nicht wissen, es sei denn, von Line
selbst“, ergänze Conrad.
    Sven sah von einem zum anderen.
    „Verdammt“, grollte Conrad. „Warum ist mir das nicht gleich
aufgefallen? Den knöpfe ich mir vor.“ Er machte schon Anstalten, sein Pferd zu
wenden.
    „Warte“, hielt Sven ihn zurück. „Selbst wenn es s-timmt,
können wir nicht einfach über den Burs-hen herfallen und den Kaufmann
verprellen, indem wir behaupten, er und sein Sohn hätten uns angelogen, oder
zumindest sein Sohn.“
    „Aber es ist doch offensichtlich!“
    „Ich frage mich nur, warum der Bengel gelogen hat“,
murmelte Sven. „Aber wir werden es herausfinden. Ich habe auch s-hon eine Idee,
wie.“
    „Spann uns nicht auf die Folter.“ Conrad wurde ungeduldig.
    „Was macht ein Kaufmannssohn am Abend?“, fragte Sven. „Er
geht natürlich in ein Wirtshaus. Wir müssen nur warten. Gegenüber dem
Kaufmannshaus ist eine Schenke. Dort kehren wir ein. Von dort aus müssten wir
das Haus beobachten können.“
    Da Conrad keine bessere Idee hatte, stimmte er zu und sie
ritten zurück zum Marktplatz. Der Wirt freute sich über die ersten Gäste an
diesem Abend, die sowohl Trinkfestigkeit als auch Zahlungsfähigkeit
versprachen, wie er mit Kennerblick feststellte. Die Gaststube machte zwar
keinen Vertrauen erweckenden Eindruck, aber als sie sich an das Fenster
setzten, konnten sie durch die trüben Scheiben tatsächlich schemenhaft das Haus
des Kaufmanns erkennen.
    Die Fensterrahmen waren jedoch nicht verglast, sondern nur
mit lichtdurchlässigen Tierhäuten bespannt, so dass man unmöglich eine Person
identifizieren konnte, die draußen vorüberging. Also beschlossen die Ritter,
abwechselnd vor der Schenke zu warten.
    Conrad ging zuerst hinaus und tat, als kümmere er sich um
die dort angebundenen Pferde. Dabei ließ er das Haus gegenüber nicht aus den
Augen.
    Gerade als Sven ihn ablösen wollte, öffnete sich die Tür des
Kaufmannshauses und Constantin Lauckner trat heraus.
    Er blickte zu ihnen herüber und stutzte, dann lenkte er
seine Schritte in ihre Richtung.
    „He“, rief er ihnen zu, „ich dachte, Ihr wäret schon auf dem
Heimweg.“
    „Wir wollten nur noch unsere Kehlen anfeuchten“, antwortete
Sven aufgeräumt. „Kommt doch zu uns.“
    „Gern, aber nur wenn ich euch einladen darf, ich wollte nämlich
ebenfalls eine kleine Stärkung zu mir nehmen. Allerdings kenne ich eine bessere
Schenke, den ‚Goldenen Hahn’. Dort gibt es einen besseren Tropfen als hier.“
    Die Ritter zahlten die Zeche, banden ihre Tiere los und
folgten dem  Kaufmannssohn zum Rathaus, neben dem an einem schmucken
Fachwerkhaus ein golden glänzendes Messingschild in Form eines krähenden Hahns
hing.
    Diese Gastwirtschaft sah tatsächlich sehr viel gepflegter
aus, was ebenso auf den Wirt zutraf. Allerdings war hier auch sehr viel mehr
Betrieb, so dass es ziemlich unruhig war. Constantin wurde sofort beim Betreten
des Schankraumes von einigen jungen Männern begrüßt, die ihm lautstark
zuprosteten. Er winkte zurück und steuerte einen Tisch in einer Ecke an, wo sie
relativ ungestört waren.
    Der Wein war erstaunlich gut. Sven sorgte dafür, dass
Constantins Becher stets gefüllt war. Sie redeten über alles Mögliche, bis
Conrad irgendwann plötzlich einwarf: „Sag mal, warum hast du uns eigentlich
angelogen? Du weißt doch, wo Line ist, oder?“
    Erstaunt riss Constantin die Augen auf. Dann errötete er und
rutschte sichtlich verlegen auf seinem Sitz herum.
„Sie war

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