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Das mysteriöse Pergament 02 - Irrwege (German Edition)

Das mysteriöse Pergament 02 - Irrwege (German Edition)

Titel: Das mysteriöse Pergament 02 - Irrwege (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heiko Rolfs
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schmal und ihr Hintern
klein und fest. Nur ihre weichen Gesichtszüge in dem runden Gesicht, das von
ihren inzwischen lang gewachsenen, widerspenstigen rötlichen Haaren umrahmt
wurde, zeigten eine gewisse weibliche Anmut.    
    Conrad sprang aus dem Stand in den Sattel. Für die Reise
trug er nur eine leichte, eng anliegende und bequeme Lederkleidung mit einem
breitkrempigen Hut, den eine Feder schmückte. Der gefütterte Waffenrock, Helm,
Kettenpanzer und die Rüstung waren auf dem Packpferd verstaut.
    Nachdem die vier Frauen und Geronimo den mittleren der drei
Wagen bestiegen hatten, setzte Conrad sich an die Spitze des Zuges, hob einen
Arm und gab das Zeichen zum Aufbruch. 
    Martin nahm das Zeichen auf und gab einen Befehl, woraufhin
sich der kleine Wagenzug in Bewegung setzte, flankiert von der
Begleitmannschaft.
    Alle Burgbewohner waren im Vorhof versammelt, um sie zu
verabschieden. Obwohl sich Constance nicht einmal drei Monde auf der Burg 
aufgehalten hatte, war sie wegen ihrer fröhlichen, aufgeschlossenen Art bei
Jedermann beliebt. Für alle hatte sie stets ein freundliches Wort, ob es sich
nun um den bärbeißigen Hauptmann der Burgwache oder den fröhlichen
Schweinehirten handelte. Die jüngeren Knechte und Männer der Wachmannschaft
vergötterten sie geradezu wegen ihrer Schönheit und Anmut.
    Auch Conrad hatte bereits einige weibliche Bewunderer auf
der Burg, denn er sah stattlich aus und hatte sich trotz seiner Jugend bereits
an der Seite des Kaisers auf dem Kreuzzug bewährt. Manch schmachtende Blicke
wurden ihm sowohl von adligen Zofen, mit denen Agnes von Breuberg sich umgab,
wie auch von einfachen Mägden nachgesandt. Er schien das allerdings nicht zu
bemerken.
    Li Chan, der kein besonders guter Reiter war und sich
deshalb voll auf den Weg konzentrierte, ritt halb hinter Conrad. Sein Wallach
fand den Weg jedoch problemlos allein und wich jeder Unebenheit aus. Conrad war
froh, dass sein Freund wenigstens unauffällige Kleidung trug, so dass er von
weitem kaum von den Waffenknechten zu unterscheiden war. Allerdings hatte er
weder ein Schwert noch den typischen leichten Wurfspeer der berittenen
Waffenknechte. Auch einen Helm wollte er nicht aufsetzen und trug stattdessen
einen Hut mit einer enorm breiten Krempe, die sein Gesicht verbarg.
    Sowohl die Reiter wie auch die  Fußsoldaten der
Begleitmannschaft waren gut ausgerüstet. Sie trugen gepolsterte Waffenröcke,
Helme mit Nasenschutz, Schwerter, Schilde und lange Spieße. Diese stellten in
den Händen eines erfahrenen Fußsoldaten eine gefährliche Waffe dar, die man
auch gegen Berittene wirksam einsetzen konnte.
    „Du warst lange nicht zu Hause“, sagte der kleine Chinese,
„weißt du, was dich erwartet dort?“ 
    „Eine Menge Arbeit, schätze ich“, entgegnete Conrad, „ich
werde den Hof meines Vaters übernehmen, den mein Schwager Arnulf von Nienkerken
momentan verwaltet.
    Allerdings weiß ich nicht, welche politische Situation
zurzeit im Mecklenburgischen herrscht, das Machtgefüge in meiner Heimat ist
seit dem Tod Heinrichs des Löwen immer wieder aus den Fugen geraten. Häufig gab
es Überfälle von heidnischen Slawen, die das Land verwüsteten und die Bauern abschlachteten.“
    „Dann ist es also wie überall in deutschen Landen. Ich
dachte, im Norden nicht so unruhig.“
    „Seit wir die Dänen vertrieben haben, soll es ruhiger
geworden sein, wie Constance berichtet hat. Sie haben sich nach Osten
zurückgezogen, kontrollieren die Insel Rügen, die Stadt Stralsund und ihre
Umgebung. Dadurch halten sie uns die Slawen vom Hals.“
    „Wie praktisch. Und wer jetzt ist der Herr von Mecklenburg?
Ein Fürst, ein Bischof?“, wollte Li Chan wissen.
    „Unser Gut gehört zum Herrschaftsbereich Rostock. Herr von
Rostock ist Heinrich Borwin III, der allerdings noch ein Kind ist, weshalb
zurzeit seine Brüder das Land regieren, soweit ich weiß.“
    „Nun ja, wir werden es bald wissen, wie es aussieht in
deiner Heimat. Jedenfalls du. Ich fürchte, mein Hintern bis dahin ist  bis zum
Bauchnabel durchgescheuert.“
    „Das wäre aber sehr unvorteilhaft, dann wärest du ja noch
kleiner“, lachte Conrad. „Ich werde heute Abend Line fragen, ob sie eine
lindernde Salbe für dich hat.“
    „Untersteh dich!“
    Wie sich herausstellte, war das gar nicht nötig. Als Li Chan
sich am Abend vom Pferd quälte und breitbeinig ein paar Schritte ging, kam Line
bereits auf ihn zu.
    Schon während der kurzen Rastpausen war ihr die Pein des
kleinen

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