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Das mysteriöse Pergament 03 - Heimkehr (German Edition)

Das mysteriöse Pergament 03 - Heimkehr (German Edition)

Titel: Das mysteriöse Pergament 03 - Heimkehr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heiko Rolfs
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zwei Dutzend bewaffneter Männer in Arnulfs Diensten waren auf dem Gut
geblieben.
    Eine gute Ausgangsposition, solange die Männer auf dem Gut
ahnungslos waren.
    Wie die anderen Adligen sich verhalten würden, war unklar.
Aber Constance war davon überzeugt, dass sie sich eher heraushielten, als die
Nienkerkener zu unterstützen.
    In der Dorfkirche wurde der Sarg auf einem Sockel vor dem
Altar abgestellt. Die vielen entzündeten Kerzen verbreiteten ein
geheimnisvolles, warmes Licht.
    Es dauerte eine Weile, bis alle Trauergäste auf den
Bankreihen Platz gefunden hatten. In der ersten Reihe saßen Constance, Arnulf,
dessen Vater nebst seinem drallen Kebsweib und den beiden Neffen, auf der
anderen Seite die beiden Uritzer und der Herr von Bassewitz mit seiner Frau,
seinen beiden Söhnen und der dürren Tochter, die der alte Uritzer für seinen
Sohn als Eheweib ins Auge gefasst hatte.
    Verstohlen betrachtete Hannes Katharina von Bassewitz. Wie
konnte sein Vater ihm nur so ein blasses, dürres Gestell als Braut anbieten?
Neben Constance wirkte Katharina von Bassewitz wie ein verwelktes Blatt neben
einer blühenden Rose, dachte er bei sich.
    In der zweiten und dritten Reihe nahmen die adligen Familien
Platz, hinter ihnen ihr Gefolge und ganz hinten saßen die Bediensteten. Aus
Platzgründen mussten die acht Sargträger zusammen mit Arnulfs vier
Waffenknechten vor der Kirche bleiben. 
    Geräuschvoll schloss sich die schwere Kirchentür. Das
verhaltene Gemurmel verstummte und es herrschte eine ehrwürdige Stille.
    Antonia saß ganz außen in der letzten Reihe. Sie war auf
alles gefasst und hielt sich für alle Fälle bereit. Sorgsam in den Taschen
ihrer Rockfalten verborgen trug sie ihre Wurfmesser bei sich, mit denen sie
noch immer heimlich übte. Fast jeden Abend suchte sie zu diesem Zweck ein
kleines Wäldchen unweit des Rittergutes auf, wo sie vor neugierigen Blicken
sicher war.
    Oft begeleitete sie dabei ihr kleiner Bruder, der stolz darauf
war, in ihr kleines Geheimnis eingeweiht zu sein. Er übte indessen mit seinem
selbst gefertigten Bogen und war schon recht treffsicher damit.
    Die Glocken verstummten und der Pater hob zu einer
salbungsvollen Rede an, einem Lobgesang auf den edlen, jungen Ritter Conrad von
der Lühe, der trotz seiner Jugend bereits große Heldentaten vollbracht hätte.
Gerade sprach er in heroischen Worten über den Kreuzzug in das Heilige Land, wo
Conrad an der Seite des Kaisers gegen die Ungläubigen kämpfte, als er vom
lauten Knarren der Kirchentür unterbrochen wurde.
    Alle Köpfe drehten sich nach hinten. In der Kirche war es
dunkler als draußen, so dass man durch die weit geöffnete Tür zunächst nur die
Umrisse einer von hellem Licht umgebenen Gestalt erkennen konnte, die
gemessenen Schrittes eintrat.
    Der Pfarrer war verstummt und es trat eine beklemmende
Stille ein. Alle starrten den Fremden an, den die ersten jetzt zu erkennen
glaubten. Unterdrückte Rufe waren zu hören. Eine Dame gab einen spitzen Laut
von sich und schlug sich die Hände vor den Mund.
    „Komme ich zu spät?“, fragte der eingetretene Ritter ruhig,
aber deutlich.
    In diesem Moment erkannte ihn auch der Pfarrer, der das
Kreuzzeichen schlug und ihn ungläubig anstarrte.
    „Hebe dich hinweg, Satan“, murmelte er halblaut.
    „Ich bin nicht der Satan“, entgegnete Conrad ruhig, „ich bin
Conrad von der Lühe. Der Teufel sitzt dort vorn in der ersten Reihe.“ Damit
zeigte er auf Arnulf, der aufgesprungen war und aussah, als wäre ihm ein
Gespenst erschienen.
    „Arnulf von Nienkerken“, sagte Conrad laut, „ich klage dich
an: der Ermordung meiner Waffenknechte auf dem Rückweg aus dem Heiligen Land
durch Euren Handlanger, des versuchten Mordes an meinem Vater, der
Erbschleicherei, der Entführung der Heilerin Caroline aus Herbishofen, und
schließlich des versuchten Mordes an mir selbst.“
    Ein Raunen ging durch die Reihen der Gäste.
    Arnulf war kalkweiß geworden. Er sah zum Sarg, dann wieder
zu Conrad und konnte es nicht glauben.
    „Das sind ungeheuerliche und völlig haltlose Anschuldigungen!“,
rief Bernhard von Nienkerken, der sich schneller gefasst hatte, „Ihr seid
völlig verwirrt, Conrad von der Lühe, euer Vater war mein Freund.“
    „Das hat er eine Weile auch geglaubt“, erwiderte Conrad
bitter.
    In den Gesichtern der Anwesenden konnte man verschiedene
Reaktionen ablesen, von ungläubigem Entsetzen bis zu offenem Abscheu.
    „Du verfluchter…“, presste Arnulf zwischen den Zähnen
hervor, riss

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