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Das Mysterium der Wölfe: Die Reise zu Kyrion (German Edition)

Das Mysterium der Wölfe: Die Reise zu Kyrion (German Edition)

Titel: Das Mysterium der Wölfe: Die Reise zu Kyrion (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Brocks
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länger hier zu bleiben?"
    Jake zuckt mit den Schultern: "Nicht länger als nötig, aber es ist bestimmt keine schlechte Idee, wenn wir uns beide erst einmal erholen. Unsere letzte Auseinandersetzung mit den Jägern ging ja nicht gerade schmerzfrei aus und es macht keinen Sinn weiterzuziehen, ohne dass wir zu hundert Prozent fit sind. Schließlich haben wir eine lange Reise vor uns." Oh ja, das stimmt. Jake scheint schon wieder fit zu sein. Die Schusswunde macht ihm wohl nicht allzu viel aus. Zum Glück war es ein glatter Durchschuss. Sonst hätte die Sache böse ausgehen können. Da fällt mir ein, wie es meinem Bein wohl geht? "Komm, Jess! Wir sollten gleich losgehen. Dann kannst du deine Sachen im Zimmer verstauen." Jake nimmt mir den Kleiderstapel ab und geht schon einmal vor zu der Leiter. Ich stehe vorsichtig auf. Im Moment scheint noch alles in Ordnung zu sein. Na dann, ab ins Hotel! Ich freue mich schon auf eine warme Dusche.

    "Uff, wie sehr ich ein richtiges Bett vermisst habe!" Ich habe mich in hohem Bogen auf das Bett in unserem kleinen Zimmer geworfen. Die Matratze ist zwar etwas durchgelegen, aber immer noch besser als der nackte Beton.
    Jake schaut sich im Zimmer um: "Sieht doch gar nicht so schlecht aus, oder?" Er legt den Kleiderstapel neben mich auf das Doppelbett und setzt sich erst mal auf die Couch. Das Zimmer ist ziemlich altmodisch eingerichtet. Auf dem beigen Teppichboden und auch auf den Wänden, die früher vermutlich einmal weiß waren, sind diverse Flecken. Das Mobiliar lässt auch etwas zu wünschen übrig. Zwei kleine Nachttischchen mit jeweils einem Deckchen und einer Lampe darauf, ein ziemlich mickriger Kleiderschrank , eine Couch und ein kleiner Couchtisch sind die einzigen Möbel hier. Sie sind sehr dunkel und abgenutzt, genau wie die Tür. Türklinken und Knöpfe zum öffnen der Laden sind vergoldet, zumindest teilweise. An den meisten Stellen blättert schon die Farbe ab. Alles in allem nicht so berauschend, aber wir haben ja nicht vor allzu lange zu bleiben. Außerdem ist das Zimmer sehr günstig. Ich habe Jake auf dem Weg hierher schon davon überzeugt, dass wir unseren Aufenthalt hier von meinem Geld bezahlen. Immerhin hat er schon das Gewand besorgt.
    Langsam setze ich mich wieder auf: "Und was machen wir jetzt, Jake?"
    Er überlegt kurz und antwortet mir dann sogleich: "Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich habe einen Bärenhunger. Was hältst du davon, wenn ich uns was zu essen besorge? Du kannst es dir in der Zwischenzeit etwas gemütlich machen."
    "Klingt nach einer tollen Idee! Ich sterbe schon fast vor Hunger! Soll ich dir etwas Geld leihen?" Die Frage war vermutlich überflüssig...
    Höflich und etwas verunsichert schlägt er mein Angebot aus: "Nein, wird nicht nötig sein. Wir brauchen das Geld sowieso für das Zimmer und glaub mir, in all den Jahren habe ich mir so manche Fähigkeit als Taschendieb angeeignet." Ich weiß nicht genau, wie ich darauf jetzt reagieren soll. Früher hätte ich ihm vermutlich gesagt, dass er das lassen soll und das Diebstahl ein Verbrechen ist, aber jetzt stört mich das nicht wirklich. Immerhin brauchen wir das Geld.
    Also zucke ich nur mit den Schultern: "Na ja, tu was du nicht lassen kannst, aber lass dich nicht erwischen!"
    "Keine Sorge, das ist mir bisher noch nie passiert." Mit diesen Worten schließt Jake die Tür hinter sich. So, jetzt bin ich allein. Wird Zeit mich etwas frisch zu machen.

    Oh Mann, ich fühle mich wie neu geboren! Keine Ahnung, wie lange ich unter der Dusche gestanden bin, aber mir kam es vor wie eine Ewigkeit...wie eine tolle, wundervolle Ewigkeit...nebenbei habe ich mich noch für eines der Outfits entschieden. Eine hellblaue Jeans und ein grau-weiß gestreiftes T-Shirt sind dabei rausgekommen. Nun habe ich eigentlich alles erledigt, was ich erledigen wollte und Jake ist noch immer nicht zurück. So langsam mache ich mir Sorgen...ach was, wird schon nichts passiert sein! Der kann schon allein auf sich aufpassen. Wahrscheinlich findet er sich einfach auf Anhieb noch nicht so gut zurecht.
    Ich gehe wieder zum Bett...autsch! Oh Mist, nicht schon wieder! Die Kraft in meinem rechten Bein hat mich komplett verlassen und ich falle zu Boden. Anscheinend ist meine Wunde doch nicht so gut verheilt, wie ich gedacht habe. Beim Duschen ist mir ein dünner schwarzer Rand rund um die Verletzung aufgefallen, aber ich habe mir nichts dabei gedacht. Na toll, jetzt sitze ich hier dumm am Boden herum und komme nicht

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