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Das Mysterium der Wölfe: Die Reise zu Kyrion (German Edition)

Das Mysterium der Wölfe: Die Reise zu Kyrion (German Edition)

Titel: Das Mysterium der Wölfe: Die Reise zu Kyrion (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Brocks
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liegst." Wie war das gerade?
    "I-ich lebe? Aber wie erklärst du dir dann die Tatsache, dass ich hier auf dem Bett liege und gleichzeitig neben mir stehe? Und woher weißt du eigentlich, dass ich schlafe? Wo um Himmels Willen bist du überhaupt?" Nun bin ich total verwirrt.
    Ich höre ein freundliches und gutmütiges Lachen, dann folgt die Antwort: "Du stellst vielleicht eine Menge Fragen, meine Kleine. Ich wache schon immer über dich und das wird sich so schnell auch nicht ändern. Es ist mir nur nicht erlaubt, immer Kontakt zu dir aufzunehmen, deshalb muss ich mich auch kurz fassen: du kannst mir glauben, du lebst. Als dein Vater in deinem Alter war, musste er eine ähnliche Erfahrung machen, weißt du? Die Gabe, die du von ihm geerbt hast, erlaubt es dir, dich von deinem tatsächlichen Körper zu trennen. Das gelingt dir vorerst wahrscheinlich nur für kurze Zeit, aber das kannst du trainieren."
    "Warte mal, das heißt, dass mich andere in diesem Zustand weder sehen noch hören können?" Die ganze Sache klingt ja äußerst merkwürdig. Würde ich es nicht gerade selbst erleben, würde ich das alles vermutlich nicht glauben.
    Meine Mutter stimmt mir jedoch zu: "Korrekt. Du kannst deine Gedanken materialisieren, was dir erlaubt, dich bei so manchen Gesprächen zu beteiligen, ohne dass es die anderen mitbekommen. Diese Gabe liegt bei uns in der Familie. Dein Vater hat sie dir vererbt. Du bist nun die Nächste in der Generation."
    "Wow...ich weiß noch nicht recht, was ich davon halten soll, aber ich schätze, dass ich mich geehrt fühlen sollte. Sowas kann ja immerhin ziemlich nützlich sein, vor allem in Situationen wie dieser hier..." Trotzdem ist es komisch...
    Die Stimme meiner Mutter wird leiser: "Ich bin mir sicher, dass du lernst richtig damit umzugehen. Du wirst deine Bestimmung finden...ich...glaube an dich..." Nun höre ich sie nicht mehr.
    "Mutter? Bist du noch da?" Keine Antwort. "Offensichtlich nicht..." Sie hätte mir ruhig verraten können, wie ich diese Fähigkeit kontrollieren kann, oder wie ich wieder in meinen Körper zurückkomme...na ja, das wird sich schon noch von selbst ergeben. Was noch viel wichtiger ist: ich lebe! Trotzdem bin nur so halb am Leben und noch lange nicht außer Gefahr. Wenn ich so auf meinen Körper herunterschaue, merke ich erst, wie tief ich eigentlich noch schlafe, aber mein Geist ist immerhin aktiv. Vielleicht kann ich herausfinden, wie es den anderen so geht, oder wie lange ich schon schlafe. Ich werfe einen kurzen Blick auf die Uhr...halb sechs. Da ich durch das Fenster bemerke, wie das Licht schon schwächer wird, kann es ja fast nur Abend sein. So weit, so gut, aber welches Datum haben wir heute?
    Oh, ich höre Schritte! Sie werden immer lauter! Da kommt jemand...wer das wohl ist? Ich sehe, wie sich langsam die Türklinke nach unten bewegt. Quietschend öffnet sich ein Spalt...schließlich tritt Jake in den Raum. Es ist schön, ihn wieder zu sehen. Ich wünschte nur, dass ich auch mit ihm sprechen könnte...er geht zu meinem Körper und setzt sich an die Bettkante. Jake hat auch schon mal besser ausgesehen. Er wirkt so mutlos und ausgezehrt...das mit mir muss ihm wohl ziemlich nahegehen...sanft streicht er mir über die Wange...und ich spüre es. Ich fühle seine Wärme. Obwohl sich mein Geist von meinem Körper getrennt hat, kann ich anscheinend noch immer spüren, was mit mir geschieht, auch als Jake meine Hand nimmt.
    "Jessica, wach doch bitte endlich auf...wir machen uns alle fürchterliche Sorgen..." Er wirft einen prüfenden Blick auf meinen Bauch und meinen Brustkorb, fast als würde er nachsehen, ob ich noch atme. "Wie lange willst du denn noch schlafen? Die ersten Tage hatte ich ja noch die nötige Geduld, aber seit heute sind es schon zwei Wochen! Öffne doch endlich wieder deine Augen!" Zwei Wochen? Wirklich ganze vierzehn Tage? Mir kommt es so vor, als hätte ich ein paar Stunden, höchstens einen halben Tag verschlafen, aber zwei Wochen? Das kann doch fast nicht sein. Jake sieht eindringlich auf meine geschlossenen Augen, dann senkt er traurig den Kopf. "Du machst sie ja doch nicht auf...wenn du nur wüsstest, wie es mir im Moment geht. Ohne dich macht das alles hier keinen Sinn mehr...ich weiß, dass ich Kyrion erreichen muss, aber seitdem du nicht mehr da bist, finde ich keine Motivation mehr...für gar nichts!" Ihn so zu sehen zerreißt mir fast das Herz. Ich wünschte, dass er mich doch nur hören könnte...
    "Jake, ich bin doch hier! Ich habe noch

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