Das Mysterium der Wölfe: Die Reise zu Kyrion (German Edition)
nie so genossen! Wenn es nach mir gegangen wäre, wäre ich gar nicht mehr rausgekommen, aber immerhin muss ich ja Jake und Chris begrüßen. Es dürfte nicht mehr lange dauern, bis sie zurück sind. Also habe ich mir schon mal was zum Anziehen rausgesucht.
Plötzlich höre ich ein Glöckchen läuten. Jemand muss den Laden betreten haben. Das können doch fast nur die beiden Jungs sein. Ich schleiche leise durch den Gang zu der Tür, die in den Kräuterladen führt und öffne sie ein kleines bisschen. Dann linse ich durch den kleinen Spalt in den Raum.
"Wir sind zurück, Miranda!" Chris kündigt die Ankunft der beiden wieder einmal lautstark an, obwohl Miranda nur ein paar Meter entfernt von ihm hinter dem Tresen steht und ein paar Fläschchen ordnet.
Nun höre ich eine äußerst vertraute Stimme: "Musst du immer so schreien, du Nervensäge? Ist ja nicht auszuhalten!" Eindeutig, das war Jake! Ich werde plötzlich nervös und total aufgeregt. Wie er wohl reagieren wird? Er hat ja eine ziemlich schwierige Zeit durchgemacht, seitdem ich eingeschlafen bin. Im Moment sieht er aber schon wieder viel besser aus. Chris dürfte ihm in den letzten Wochen sehr geholfen haben. Wer weiß, was passiert wäre, wenn er nicht für Jake dagewesen wäre?
Nun ergreift Miranda das Wort: "Dass ihr euch immer zanken müsst! Ich hätte gedacht, dass euch die Ereignisse der letzten Wochen etwas zusammengeschweißt hätten."
Chris gibt leise seinen Kommentar ab: "Ist ja auch nicht sehr leicht sich mit so einem Spielverderber zu verstehen."
Jake hat das aber sehr wohl mitbekommen: "Wie war das?"
"Ach nichts..." Nun steht Christopher mit verschränkten Armen und dem Rücken zu Jake gerichtet da.
"Schon besser." Er wendet sich nun wieder Miranda zu. "Ich sehe dann mal nach Jessica." Dann stellt er die Einkaufstüten auf dem Tresen ab und geht in Richtung Tür.
"Warte mal kurz!" Miranda beugt sich über den Tresen und hält Jake am Arm fest. Dieser ist sichtlich verwirrt und schaut sie mit fragendem Blick an. "Ich habe eine kleine Überraschung für dich, oder besser gesagt für euch beide."
Die Vorfreude ist Chris ins Gesicht geschrieben: "Eine Überraschung? Ich liebe sowas! Was ist es denn?" Auch Jakes Blick lässt vermuten, dass ihn die Sache interessiert.
Miranda deutet neben Chris: "Stell dich doch bitte wieder zurück zu Christopher." Jake kennt sich noch immer nicht aus, befolgt aber Mirandas Anweisung. Wenn der wüsste!
Nun wird auch er ungeduldig: "Jetzt sag schon! Was ist die Überraschung?"
Sie dreht sich zu der Tür, hinter der ich stehe und ruft nach mir: "Überraschung? Könntest du bitte mal kurz rauskommen?" Das war wohl mein Stichwort! Langsam öffne ich die Tür und sehe aus dem Augenwinkel die nicht wirklich beeindruckten Gesichter von Jake und Chris. Als ich die Tür aber schließlich ganz geöffnet habe, verändern sich die Emotionen der beiden drastisch. Wie auf Kommando fällt beiden die Kinnlade hinunter und sie reißen die Augen auf. Chris reibt sich kurz die Augen und scheint gar nicht wirklich zu realisieren, was im Augenblick passiert. Jake hingegen rührt sich keinen Millimeter und starrt mich nur an.
Ich breche die Stille: "Tja, da bin ich!" Plötzlich schießt Christopher nach vorne und rennt mich fast über den Haufen. Er schnappt mich bei der Hüfte, hebt mich hoch und dreht sich einmal um die eigene Achse.
Mit einem riesigem Lächeln im Gesicht lässt er mich dann wieder runter: "Du bist es tatsächlich! Ich hätte mit allem gerechnet, aber nicht damit! Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie erleichtert ich bin!" Er fällt mir um den Hals und ich spüre wie schnell sein Herz schlägt.
Nach einer ausgiebigen Umarmung lässt mich Chris wieder los und stellt sich zu Miranda, die mittlerweile vom Tresen hervorgekommen ist und sich schon wieder über die Augen wischt. Mein Blick fällt nun auf Jake, der sich noch immer nicht rührt: "Na, bekomme ich gar keine Begrüßung?"
Wie aus heiterem Himmel ist seine Starre aufgehoben, Jake läuft auf mich zu und es folgt eine Umarmung, die so innig und herzlich ist, dass es nicht nur mir, sondern auch den beiden anderen die Tränen in die Augen treibt. Jake drückt mich fest an sich und spricht ganz leise und verletzlich: "Ich hatte solche Angst um dich. Tu mir das nie wieder an, hörst du? Du hast ja gar keine Ahnung, wie sehr ich dich vermisst habe." Oh doch, Jake, ich weiß ganz genau, wie sehr du gelitten hast, glaub mir.
Ich vergrabe meine Nase tief in
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