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Das Mysterium der Wölfe: Die Reise zu Kyrion (German Edition)

Das Mysterium der Wölfe: Die Reise zu Kyrion (German Edition)

Titel: Das Mysterium der Wölfe: Die Reise zu Kyrion (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Brocks
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nicht aufgegeben! Der Kampf ist noch nicht zu Ende!" Aber er reagiert nicht...er kann mich nicht verstehen.
    Jake stützt beide Arme auf den Beinen ab, legt seine Stirn verzweifelt auf die Hände und krallt sich in seinen dunklen Haaren fest: "Wenn ich dir doch nur irgendwie helfen könnte. Ich würde wirklich alles tun, damit du wieder aufwachst. Hätte ich dich doch nie dazu überredet mit mir mitzukommen! Ich bin an all dem schuld! Ohne mich wärst du jetzt gar nicht erst hier!" Ich sehe, wie zwei Tränen auf den Boden tropfen. Jakes Schuldgefühle bringen ihn fast um. "Wenn du nur wüsstest, was ich für dich empfinde...wenn du nur wüsstest, wie wichtig du mir bist...wenn du nur wüsstest, wie sehr ich dich..."
    Plötzlich geht die Tür wieder auf und Chris tritt in den Raum. Jake wischt sich schnell mit dem Ärmel über seine Augen. Einen ungünstigeren Moment hätte Chris gar nicht erwischen können. Als Jake aufschaut, kann man eindeutig seine roten und noch feuchten Augen sehen. Christopher geht zu ihm: "Und, wie geht es ihr?"
    Jake schüttelt verzweifelt den Kopf: "Nicht besser als die Tage zuvor. Sie zeigt keine Reaktion, auf gar nichts."
    Sanft klopft ihm Chris auf die Schulter: "Alles wird wieder gut. Du darfst dich nicht so runterziehen, das bringt keinem was." Ich bin überrascht, wie empfindsam Chris mit Jake umgeht. Das bin ich gar nicht gewöhnt von den beiden. Die Situation hat sie anscheinend ihre Streiteren vergessen lassen.
    Doch selbst Christophers Worte können ihn nicht aufmuntern: "Ich weiß ja, dass ich mich auf andere Gedanken bringen sollte, aber es geht einfach nicht! Nichts kann mich momentan ablenken. Egal was ich tue, mich verfolgen diese Schuldgefühle..."
    Chris schnappt sich einen Stuhl und setzt sich hin: "Du konntest doch nicht ahnen, dass so etwas passieren würde. Dich trifft keine Schuld, Jake. Und ich bin mir sicher, dass Jessica dasselbe sagen würde, wenn sie wach wäre." Endlich spricht einmal jemand das aus, was ich Jake schon die ganze Zeit mitteilen wollte. "Außerdem hast du jetzt schon genug gelitten. Glaubst du etwa, mir fällt nicht auf, wie mies es dir geht? Du isst nichts, du schläfst kaum noch und die meiste Zeit verbringst du hier neben Jessica. Das kann doch gar nicht gesund sein!"
    Er schaut besorgt auf meinen Körper: "Aber das bin ich ihr schuldig..."
    Sofort unterbricht ihn Chris wieder: "Jetzt hör endlich auf mit dem Schwachsinn! Du musst wieder anfangen zu leben! Keiner von uns weiß, wann Jessica aufwachen wird, oder ob sie überhaupt aufwachen wird! Was ist, wenn sie stirbt? Willst du ihr dann etwa folgen, oder was? Das ist doch komplett stumpfsinnig!" Auch wenn Chris nun etwas schroff war, er spricht die Wahrheit. Es würde weder mir, noch Jake etwas bringen, wenn er sich für mich aufgibt. Nun steht Chris auf und nimmt Jake am Arm. Er hilft ihm auf und zieht ihn mit sich in Richtung Tür. "Du musst wieder mal nach draußen gehen, vielleicht öffnet dir etwas frische Luft die Augen!" Mit diesen Worten gehen die beiden aus dem Zimmer. Ich bin wieder allein.
    Plötzlich packt mich wieder diese Müdigkeit...ich kann mich kaum noch auf den Beinen halten und als ich an mir hinunter schaue, erkenne ich, dass sich meine Gestalt langsam wieder auflöst. Es wird wohl Zeit, wieder in meinen richtigen Körper zurückzukehren. Ich hoffe nur, dass ich beim nächsten Mal selbst aufstehen kann und nicht nur mein Geist...

    Au, mein Kopf! Mir brummt der Schädel...ich bin wieder bei Miranda daheim. Die Vögel zwitschern und schwache Sonnenstrahlen scheinen durch das kleine Fenster in den Raum. Es muss noch ziemlich früh am Morgen sein. Ein Blick auf die Uhr bestätigt meine Annahme: es ist sechs Uhr morgens. Habe ich es wirklich geschafft? Bin ich noch am Leben? Scheint fast so...ich hatte wohl doch den Willen und die nötige Kraft, um weiterzumachen...was für eine Erleichterung.
    Ich bin tatsächlich wieder wach, ein tolles Gefühl. Ob ich wieder aufstehen kann? Behutsam streife ich die Decke von meinem Körper und werfe einen Blick auf mein Bein...beeindruckend. Die Wunde ist komplett verheilt. Ich trage noch dieselben Klamotten, die ich anhatte, als ich einschlief. Die Hose ist noch an derselben Stelle abgerissen, an der Chris Hand angelegt hat. Welchen Tag wir wohl haben? Ich hoffe, dass ich nicht allzu lange geschlafen habe. Mir kam es ja eigentlich nur wie ein oder zwei Tage vor, aber ich rechne mit dem Schlimmsten. Laut Jake habe ich ja schon zwei Wochen

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