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Das Mysterium Des Himmels

Das Mysterium Des Himmels

Titel: Das Mysterium Des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Gardein
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gewährt und so sah er hinab auf den Hafen, in dem noch einzelne Fackeln flackerten.
    Dort stand Matu. Er blickte hinauf zu dem Berg, wo sich Ekuos befand und mit dem Himmel sprechen durfte. Er war mit Amadas zu einem gemeinsamen Mahl bei Irscha eingeladen gewesen, der in diesem Ort ein Haus besaß und sich hier wieder Quintus Tessius nennen ließ. Dort hatte Amadas eine Bleibe gefunden. Matu war ein schlichter Mann und ihm hatten die diversen Gerichte nicht gefallen. Man aß Fisch mit Bohnen und dann war man satt. Mehr brauchte er nicht. Eigentlich hatte er den Weg mit Amadas nur gemacht, weil dieser nun einen Schlafplatz bekam und sie für ihre Pferde einen richtigen Unterstand hatten. Er selbst hatte sich einen Sack mit getrocknetem Heu zurechtgelegt, auf dem er sicher gut schlafen würde. Allein der Geruch des Heus garantierte ihm einen sanften Schlummer. Doch gegen Morgen wurde Matu durch heftiges Geschrei geweckt und lief hinaus und hinüber zum Hafen. Die Mitglieder einer Sippe standen am Wasser und gestikulierten wild. Ein Junge dieser Familien von Fischern war verschwunden. Sein Netz lag am Ufer, aber sein kleines Boot war ebenso verschwunden wie er. In der Frühe war es noch sehr kalt und niemand wollte auf das Wasser hinaus. Gestern Abend hatte der Himmel gebrannt und die Götter werden ihn zu sich geholt haben, sagten einige Leute. Doch das wollten die Mitglieder der Sippe nicht gelten lassen. Sie fluchten in die vorgehaltenen Hände, damit die Götter es nicht hörten, und beschuldigten die Männer des Glenn, den Jungen entführt zu haben, um ihn in die Salzbergwerke zu schicken. Da niemand der Anwesenden widersprach, dachte sich Matu, sie sind sicher, dass es so gewesen ist, denn gestern Abend waren noch zwei Boote des Glenn im Hafen gewesen und heute Morgen waren sie nicht mehr da.
    Als Amadas erschien, um am Hafen Futter für die Pferde zu besorgen, da hatten sich die Gemüter noch immer nicht beruhigt. Für Amadas war es ein offenes Geheimnis, dass man in den Salzstollen nicht sehr lange arbeiten konnte, ohne sich eine schwere Erkrankung zuzuziehen. Nicht ohne Grund hatte der Glenn sich eine Kräuterfrau und Heilerin wie Palmira besorgen wollen, denn wie man hörte, waren es besonders die Augen, die unter dieser schweren Arbeit in Mitleidenschaft gezogen wurden. Einige der Anwesenden wollten sogleich aufbrechen, um in Hall den Jungen zu suchen.
    »Es wäre besser, sie würden einen kleinen und unauffälligen Suchtrupp schicken«, sagte Amadas zu Matu. »Irscha hat eine Lieferung Wein für den Glenn. Vielleicht kann er die Vasen schneller liefern, als er es eigentlich wollte. Wir könnten ihn begleiten.«
    Matu verstand. Er ging zu der Sippe und machte ihnen diesen Vorschlag. Hätte Amadas laut ausgesprochen, was Matu nun für ihn sagte, wäre die Ablehnung sofort ausgesprochen worden, denn er war ein Fremder. Bei Matu war das etwas anderes. Er gehörte zwar einer anderen Sippe an, aber eigentlich war er doch einer der ihren. Matu suchte sich drei kräftige Kerle aus. Aber sie hatten keine Pferde. Also würden sie auf dem Wagen von Irscha mitfahren müssen. Zunächst aber liefen Amadas und Matu zum Haus von Quintus Tessius und ließen die Männer der betroffenen Sippe am Hafen zurück. Sie mussten sich Waffen beschaffen, die sie auch nicht besaßen. Irscha, von Amadas angesprochen, war alles andere als begeistert über diese Idee. Immerhin war Glenn ein guter Kunde, den er nicht verlieren wollte. Auf keinen Fall wollte er bei dieser Geschichte persönlich anwesend sein müssen. Also bekam Amadas eine Vollmacht und einen Fuhrmann, den die Leute des Glenn kannten. Matu hatte inzwischen bereits begonnen, den Wein aufzuladen und er wunderte sich darüber, wie viel dieser Glenn trank. Matu war im Reden nicht geübt und hoffte, dass Amadas etwas über den Verbleib von Atles und den Freunden in Erfahrung bringen würde, falls sie tatsächlich an den Glenn verkauft worden waren. Inzwischen hatte er gehört, dass es weit oben in den Bergen ebenfalls tiefe Löcher geben sollte, in denen Männer nach Erzen gruben. Man wird sehen, dachte Matu und bestieg sein Pferd, als der Fuhrmann sich auf den Bock setzte, während Amadas noch mit Quintus Tessius sprach. Am Hafen sprangen die Männer der Sippe auf den Wagen und bei der Fahrt durch den Ort Iuvavum fiel Matu auf, wie viele fremde Gesichter es hier zu sehen gab. Es sollen sich Menschen hier einfinden, die von der anderen Seite der großen Berge kamen. Matu hatte

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