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Das Netz

Titel: Das Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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»Und sehr aufschlussreich. Es klingt ganz so, als ob Warner unter enormem Druck stünde. Weshalb er vielleicht auch froh ist, sich hinter mir verstecken zu können. Zwei Dinge sind mir besonders aufgefallen: erstens, dass der Minister ohne Bewachung nach Carpford fährt, und zweitens, dass man in Palfrys seltsamem Haus ohne größere Probleme dreißig Gäste unterbringen kann. Das gibt mir sehr zu denken. Hatten Sie eigentlich den Eindruck, dass Eva und Palfry etwas miteinander haben, Marler?«
    »Nein, so sah es wirklich nicht aus. Eva hatte Palfry von Anfang an völlig in der Hand und war nicht einmal besonders freundlich zu ihm.«
    »Wieder ein Puzzleteilchen mehr, das auf einmal ins Bild passt.«
    »Ich habe mir Paulas Bericht über ihre Gefangenschaft in Carpford noch einmal angesehen«, wechselte Buchanan das Thema. »Was mich interessiert, ist der aufgelassene Steinbruch am Ende des Tunnels. Sie sprachen da von großen Felsbrocken, die von der Wand abgebrochen sind, Paula.«
    »Das ist richtig. Am Boden des Steinbruchs lagen jede Menge dieser Brocken herum. Und gerade als ich dort war, fiel wieder einer herunter.«
    »Bis zum heutigen Tag werden drei Menschen in dieser Gegend vermisst. Mrs Warner, Mrs Gobble und Jasper Buller von der Special Branch. Außerdem ist der zwielichtige Anwalt Pecksniff verschwunden, und auch er hatte ja zumindest indirekt etwas mit Carpford zu tun. Die Wahrscheinlichkeit, dass die vier noch am Leben sind, erscheint mir äußerst gering. Aber wo sind ihre Leichen?«
    »Meinen Sie, dass sie vielleicht unter dem Geröll in dem Steinbruch liegen könnten?«, sagte Paula. »Warum schicken Sie dann nicht Ihre Leute hin?«
    »Das würde ich ja gern, aber das ist nicht so einfach. Das Gelände, auf dem der Steinbruch liegt, befindet sich im gemeinschaftlichen Besitz von Victor Warner und Drew Franklin, und solange ich keinen hinreichenden Verdacht gegen einen der beiden habe, unterschreibt mir kein Richter einen Durchsuchungsbefehl.«
    »Seltsam, ich dachte immer, Franklin hätte sein Haus in Carpford nur gemietet. Und jetzt sagen Sie, dass er dort Landbesitz hat.«
    »Ja, es ist in der Tat seltsam«, erwiderte Buchanan mit einem Schulterzucken. »Aber die Verträge dieser New Age Development sind enorm komplex. Höchstens Pecksniff wäre vielleicht in der Lage, uns den Wust ein wenig aufzudröseln, aber den können wir ja nun nicht mehr fragen.«
    »Umso wichtiger wäre es, wenn wir endlich die Luftbilder von der Gegend bekommen könnten, Bob«, wandte Paula sich an Newman.
    »Morgen ist es so weit«, antwortete Newman grinsend. »Kurz nach Sonnenaufgang will mein Bekannter einen Überflug machen. Er entwickelt dann die Bilder im Eilverfahren und schickt sie uns sofort ins Haus.«
    »Hoffentlich schreckt er mit seinem Flugzeug nicht ganz Carpford auf«, brummte Tweed. »Ich möchte nicht, dass irgendjemand misstrauisch wird.«
    »Das habe ich schon mit ihm besprochen«, sagte Newman. »Er macht erst die Bilder und fliegt danach noch ein paar Loopings, sodass alle glauben, er würde lediglich ein paar Kunstflugfiguren üben.«
    »Gute Idee«, sagte Tweed anerkennend.
    »Wenn ich die Luftbilder sehe, kann ich Ihnen wahrscheinlich endlich genau sagen, zu welchem Haus der Keller gehört, in dem man mich festgehalten hat«, sagte Paula.
    Tweed stand auf und fing an, im Büro hin und her zu gehen. »Ich bin mir sicher, dass der Anschlag auf London jetzt unmittelbar bevorsteht«, sagte er. »Wenn mich nicht alles täuscht, ist es morgen so weit.«
    »Nein, heute«, verbesserte ihn Newman. »Es ist bereits kurz nach Mitternacht.«
    Tweed lief noch immer ruhelos auf und ab, als Buchanan sich anschickte zu gehen. Er gab Paula einen Kuss auf die Wange und sagte, dass er zurück nach Scotland Yard müsse.
    »Ich bringe Sie noch hinunter, Roy«, sagte Tweed und hielt ihm die Tür auf.
    Unten bat er George, den Besucherraum aufzusperren, und geleitete Buchanan dann hinein.
    »Wir müssen unter vier Augen sprechen«, sagte er, nachdem er die Tür geschlossen hatte.
    »Sie haben schon einen Plan, wie Sie diese Terroristen unschädlich machen können, nicht wahr?«
    »Ja. Aber dazu brauche ich Ihre Hilfe.«
    »Dann beruhigt es Sie sicher zu erfahren, dass ich die Antiterroreinheit der Polizei in ständiger Bereitschaft halte. Natürlich ohne den Männern zu sagen, worum es konkret geht.«
    »Sehr gut. Ich möchte, dass Sie Ihre Leute am rechten Themseufer zwischen der Albert Bridge und der Waterloo Bridge

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