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Das Netz

Titel: Das Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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erreichen. Wahrscheinlich hat die El Kaida das genau eingeplant. Tweed ist ja davon überzeugt, dass derselbe Mann, der den Terror vom 11. September geplant hat, auch hinter diesem Anschlag steckt. Außerdem glaubt er, dass der Stratege der gesamten Operation kein Araber ist, sondern ein Amerikaner oder Engländer.«
    »Oder eine Engländerin«, sagte Paula.
    Sie warf einen Blick auf die Karte, die Tweed ihr kurz vor ihrer Abfahrt aus der Park Crescent gegeben hatte. Sie stammte von Sarge und trug einen großen Stempelabdruck mit den Worten »streng geheim«.
    »Die blauen Kreise zeigen an, wo wir in Stellung gehen sollen«, hatte Tweed ihr erklärt. »Und wo Sie die roten Kreise sehen, bezieht der SAS Position.«
    Newman fuhr jetzt langsamer und blickte in den Rückspiegel. Die drei anderen Wagen fuhren in einigem Abstand hinter ihm. Paula schaute über den Fluss hinweg ans andere Ufer. Von Buchanans Antiterroreinheit war nichts zu sehen, aber wahrscheinlich waren die Leute nur hervorragend getarnt.
    »Wir müssten jetzt gleich an einer der SAS-Stellungen vorbeikommen«, sagte sie nach einem weiteren Blick auf die Karte.
    Newman schaute nach links und sah für einen Augenblick hoch oben auf einer Steinmauer einen Kopf in einer Sturmhaube, der aber sofort wieder verschwand. Von dieser Position hoch über dem Fluss aus hatten die Männer eine hervorragende Sicht, ohne selbst entdeckt zu werden. Sarge hatte, wie nicht anders zu erwarten war, seine Stellungen mit viel Bedacht gewählt. Newman hielt den Wagen an, ließ aber den Motor laufen. Auch die anderen Fahrzeuge des Konvois hielten an, und auf einmal tauchten wie aus dem Nichts vier mit Sturmhauben maskierte Männer in schwarzer Kleidung auf. Unter Sarges Anleitung luden sie einen der Geländewagen ab.
    »Die sind wirklich hervorragend organisiert«, bemerkte Tweed.
    »Echte Profis eben«, sagte Beaurain. »Die Jungs sind für die Sicherung der Waterloo Bridge zuständig, und wenn sie den dafür vorgesehenen Lastkahn versenkt haben, brausen sie in ihren Jeeps flussabwärts, um bei der Verteidigung der anderen Brücken zu helfen. Sie werden übrigens gleich sehen, dass auch wir über Jeeps verfügen.«
    Von dem getarnten Gefechtsposten des SAS war es nicht mehr weit bis zu der Position, die Sarge für Tweed und sein Team vorgesehen hatte.
    Nachdem Newman den Wagen abgestellt hatte, stieg Tweed als Erster aus und sah sich um. Hinter einigen kahlen Bäumen stand eine Reiterstatue, von deren Sockel aus er einen guten Überblick über den Fluss hatte. Kaum war er auf den Sockel geklettert und hatte sein Fernglas aufs andere Ufer gerichtet, gesellte sich Sarge zu ihm.
    »Von hier aus haben wir ein gutes Schussfeld«, sagte Tweed, »und können nicht nur die Waterloo Bridge schützen, sondern auch die Hungerford Bridge, über die normalerweise der Bahnverkehr von Charing Chross rollt.«
    »Sollen wir schon mal die Ausrüstung abladen?«, fragte Butler.
    »Ja, bringen Sie sie her«, sagte Sarge.
    Nach und nach reichten Butler und Nield Waffen, Munition und andere Ausrüstungsgegenstände auf den Sockel hinauf. Als alles unter einer Plane versteckt war, fielen Paula die Jeeps wieder ein.
    »Wo sind eigentlich unsere Jeeps?«, fragte sie.
    Mit einem leichten Schmunzeln deutete Sarge auf den Fußweg unterhalb der Steinmauer. »Sie sind schon ein paar Mal daran vorbeigegangen. Die Fahrzeuge stehen unter den Ästen, die da drüben an der Mauer lehnen.«
    Der Konvoi setzte sich wieder in Bewegung, um die restlichen Stellungen des SAS mit Waffen und Munition zu versorgen. Jedes Mal, wenn sie sich einem der bestens getarnten Einsatzpunkte näherten, tauchten wie aus dem Nichts SAS-Männer in Kampfanzügen und Sturmhauben auf, um ihre Ausrüstung in Empfang zu nehmen.
    »Sagen Sie mal, Sarge«, meldete sich Newman zu Wort, nachdem sie sämtliche Waffen abgeladen hatten, »haben Sie eigentlich keine Bedenken, dass man uns aus den Hochhäusern hinter der Uferpromenade beobachten könnte?«
    »Machen Sie sich darüber mal keine Sorgen«, antwortete Beaurain. »Buchanan hat vorsorglich alle Gebäude am Fluss evakuieren lassen. Auch hier hat wieder mal die geplatzte Gasleitung als Vorwand dienen müssen.«
     
    Als sie sich auf der Rückfahrt zur Park Crescent der Albert Bridge näherten, fiel Paula abermals auf, wie gespenstisch verlassen die Stadt ohne Autos und Fußgänger wirkte. So, als wäre die Stadt über Nacht in einen Dornröschenschlaf gefallen, aus dem es hoffentlich kein

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