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Das Netz

Titel: Das Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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ehemaliger Polizeipräsident noch immer über hilfreiche Verbindungen. Auf diese Weise habe ich erfahren, dass der Direktor dieser Bank gewaltig Dreck am Stecken hat, womit ich ihn etwas unter Druck setzen kann. So eine kleine Erpressung kann manchmal Wunder wirken.«
    »Und das aus dem Mund eines ehemaligen Polizeipräsidenten...«, sagte Paula mit einem spöttischen Grinsen. »Aber noch etwas ganz anderes: Wissen Sie eigentlich, was sich hinter der hohen Backsteinmauer auf Victor Warners Grundstück befindet?«
    »Ja. Eine alte Kalkgrube und ein aufgelassener Steinbruch«, antwortete Beaurain. »Die Mauer braucht er wohl, um ungebetene Besucher fern zu halten, schließlich ist er der Sicherheitsminister Ihres Landes.«
    »Wann geht Ihr Flug?«, fragte Tweed.
    »In einer Stunde. Ich bin schon auf dem Sprung. Aber keine Sorge, in ein paar Stunden werde ich schon wieder hier sein. So schnell werden Sie mich nicht los«, sagte Beaurain schmunzelnd und umarmte Paula dann zum Abschied.
    »Au revoir, Jules«, sagte Paula und gab ihm ein Küsschen auf die Wange.
    Nachdem Beaurain gegangen war, sagte sie zu Tweed: »Ich würde gern noch einmal nach Carpford fahren, um mit diesen Hogarth-Brüdern zu sprechen. Irgendwie kommen die mir nicht ganz hasenrein vor. Als Beaurain von ihnen erzählt hat, haben bei mir alle Alarmglocken geschrillt.«
    »In Ordnung, fahren Sie hin, aber nicht allein. Wenn ich selbst keine Zeit habe, dann nehmen Sie Newman mit.«
    Als sie ins Büro kamen, warf Newman Paula einen spöttischen Blick zu. »Sieht ganz so aus, als hätten Sie eine Eroberung gemacht. Der gute Jules zieht ja alle Register, wenn Sie in der Nähe sind.«
    »Unfug!«, erwiderte Paula schnippisch und funkelte Newman herausfordernd an. »Bevor Sie solchen Blödsinn verzapfen, sollten Sie lieber mit mir nach Carpford fahren. Ich möchte mir nämlich diese beiden Brüder vorknöpfen, von denen Jules vorhin gesprochen hat. Und wenn ich schon mal dort bin, werde ich gleich auch noch diesem Drew Franklin auf den Zahn fühlen - falls der gerade in Carpford weilt, versteht sich.«
    »Morgen Abend hätten wir gute Chancen, unsere Edelfeder dort anzutreffen«, sagte Newman abfällig. »Soviel ich weiß, geruht der Meister, sich zum Schreiben seiner Kolumnen aufs Land zurückzuziehen. Demnächst ist wieder eine fällig, wir könnten also Glück haben. Wussten Sie übrigens, dass er in unserer Branche als ausgemachter Schürzenjäger gilt?«
    »Umso besser. Solche Typen lassen sich leicht um den kleinen Finger wickeln«, gab Paula grinsend zurück.
    »Und noch was«, sagte Newman. »Mit diesen Hogarth-Brüdern ist bestimmt nicht gut Kirschen essen. Vor allem mit Billy nicht.«
    Tweed stand auf und ging im Büro auf und ab. »Ich habe einen Haufen Arbeit für Sie, Monica«, sagte er. »Zuerst einmal brauche ich möglichst umfangreiche Dossiers über jeden einzelnen Bewohner Carpfords. Bei den Erkundigungen über Warner müssen Sie natürlich mit der nötigen Diskretion vorgehen. Und wenn Sie schon dabei sind, ziehen Sie auch noch Erkundigungen über diese Eva Brand ein. Sie haben doch wirklich ihre Adresse, Paula, oder?«
    »Ja, und sie wohnt gar nicht weit von mir. In Fulham. Sie glauben doch nicht etwa, dass Eva etwas mit dem Verschwinden von Mrs Warner zu tun hat?«
    »Ich traue niemandem, Paula. Eva muss jedenfalls damit rechnen, dass wir sie überprüfen, immerhin ist sie unangemeldet hier hereingeplatzt, um uns diese Zeichnung von der Saint Paul’s Cathedral unter die Nase zu halten.«
    Tweed, der vor Paulas Schreibtisch kurz stehen geblieben war, setzte sich wieder in Bewegung. »Gehen wir am besten noch einmal die Verwandtschaftsverhältnisse in Carpford durch. Die Hogarth-Brüder sind also Cousins von Drew Franklin, der wiederum der Onkel von Eva Brand ist. Ein bisschen viel Familienbande für meinen Geschmack.«
    Tweed ging zurück zu seinem Schreibtisch und nahm den Plan von Carpford zur Hand, auf dem er die Häuser eingezeichnet hatte. »Könnten Sie sich die Karte bitte einmal ansehen und mir zeigen, wo exakt der Black Wood liegt? Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, wie weit der Wald von Carpford entfernt ist.«
    »Kein Problem, ich erinnere mich genau«, sagte Paula. »Vom Waldrand bis zur Ortschaft ist es nicht sehr weit.«
    Das Telefon klingelte. »Für Sie, Tweed«, rief Monica. »Pete Nield möchte Sie sprechen...«
    Tweed nahm das Telefonat entgegen. »Hallo, Pete, was gibt’s? Erzählen Sie mir jetzt bloß nicht,

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