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Das Netz

Titel: Das Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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erschöpft. Weil sie keine Antwort bekam, fragte sie noch einmal, diesmal mit Nachdruck: »Wieso auf einmal drei Leichen?«
    »Inzwischen sind auch Mrs Gobble und Jasper Buller verschwunden.«
    Monica bot den beiden Kaffee an, den sie auch dankbar annahmen. Tweed lehnte sich in seinem Stuhl zurück und berichtete von Mrs Gobbles Besuch in der Park Crescent und ihrem darauf folgenden Verschwinden auf der Fahrt nach Carpford.
    »Sie werden es nicht glauben, aber genau dasselbe ist Jasper Buller passiert, dem Leiter der Special Branch. Er war heute Abend hier und hat uns interessante Dinge aus Mailand berichtet. Dann wollte er nach Carpford fahren, wo er aber nie ankam. Buchanan hat sein leeres Auto gefunden und lässt jetzt den Carp Lake von Tauchern absuchen.«
    »Was hat er denn aus Mailand berichten können?«, fragte Paula, und Tweed erzählte ihr, was Buller alles mitgeteilt hatte.
    »Das deckt sich ziemlich genau mit dem, was wir in Italien herausgefunden haben«, sagte Beaurain.
    »Und das wäre?«, sagte Tweed.
    Während Beaurain Bericht erstattete, machte Tweed sich Notizen. Gelegentlich sah er zu dem Belgier hinüber, wobei er sich aber nicht anmerken ließ, was er dachte.
    »Hört sich so an, als hätten Sie sich in der Arena hervorragend geschlagen«, sagte er zu Paula, als Beaurain mit seinem Bericht fertig war.
    »Ohne sie wäre ich jetzt nicht mehr am Leben«, sagte Beaurain.
    »Jules und ich waren ein gutes Team«, sagte Paula bescheiden.
    »Beschreiben Sie mir doch bitte diesen Engländer, der sich Petacci nennt, etwas genauer«, bat Tweed. »Wie sah er aus? Alter? Größe? Augenfarbe? Haarfarbe?«
    Paula schloss kurz die Augen und stellte sich Petacci geistig vor.
    »Ungefähr vierzig«, sagte sie dann. »Eins fünfundneunzig groß, blaue Augen, braunes Haar.«
    »Das war bestimmt Philip.« Tweed lehnte sich wieder in seinem Stuhl zurück. »Er war bei der Special Branch und galt als unglaublich sprachbegabt. Nachdem er seinen Abschied genommen hat, ist er ziemlich lange durch Europa gereist und hat dabei die Kontakte aus seiner Zeit bei der Special Branch genutzt, um sich Informationen zu beschaffen, die er anschließend an verschiedene Interessenten weiterverkaufte. Auf diese Weise hat er sich seinen Lebensunterhalt verdient. Allerdings hat er immer darauf geachtet, dass England dabei kein Schaden entsteht.«
    »Und wie heißt dieser Philip mit Nachnamen?«, fragte Paula.
    »Es wäre ihm bestimmt nicht recht, wenn ich seine Identität preisgäbe.«
    »Und Sie glauben, dass man ihm trauen kann?«, fragte Beaurain.
    »Philip ist genauso vertrauenswürdig wie Sie.«
    »Dann glauben Sie also, dass das mit der El Kaida stimmt?«
    »Absolut. Und da sich Ihre Informationen ziemlich genau mit denen von Jasper Buller decken, sollten wir davon ausgehen, dass die El Kaida ihre Basis bereits tatsächlich nach England verlegt hat. Was wiederum ein Indiz dafür ist, dass London ziemlich bald ein Terroranschlag nach Art des 11. Septembers bevorsteht. Ein alarmierender Gedanke.«
    »Ich finde, wir sollten uns die Gegend um Hastings, wo die Terroristen offensichtlich an Land gebracht werden, so schnell wie möglich genauer ansehen«, sagte Beaurain.
    »Das wäre reine Zeitverschwendung. Solche Terrorzellen haben selten mehr als dreißig Mitglieder, und so viele sind laut Philips Informationen längst ins Land geschmuggelt worden. Mich interessiert viel mehr, wo die Terroristen sich jetzt versteckt halten.«
    »Vielleicht in Carpford?«, sagte Paula.
    »Das halte ich für unwahrscheinlich. Zwar wäre es ein Leichtes, von Hastings unbemerkt nach Carpford zu kommen, aber wo könnte man dort über dreißig Männer verstecken? Wenn überhaupt jemand von der El Kaida in Carpford sitzt, dann höchstens der Stratege, der diese Operation befehligt.«
    »Was macht Sie eigentlich so sicher, dass es sich dabei um einen Mann handelt?«, fragte Marler. »Es könnte doch genauso gut eine Frau sein, oder? Ach, da fällt mir ein, dass ich Ihnen noch gar nicht berichtet habe, was Eva Brand heute Nachmittag gemacht hat.«
     
    Alle sahen Marler verblüfft und gespannt an. Der genoss die Spannung sichtlich und zündete sich genüsslich eine seiner King-Size-Zigaretten an. Nachdem er den Rauch tief eingesogen hatte, blickte er lächelnd in die Runde.
    »Marler!« Tweed schlug mit der Faust auf den Schreibtisch. »Wir stehen kurz vor einer Katastrophe gigantischen Ausmaßes und haben keine Zeit für Ihre Spielchen. Nun sagen Sie schon,

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