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Das Netz

Titel: Das Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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sein leeres Whiskyglas stand.
    »Wo denken Sie hin?«, antwortete er erstaunt. »In Afrika und Asien leben doch lauter Wilde. Und wir sind auch noch so blöd und lassen diese Gestalten in unser Land. Wenn Sie mich fragen, sollte man die alle miteinander wieder dahin schicken, wo sie hergekommen sind.«
    »Woher hatten Sie eigentlich die Mittel, sich diesen Bungalow zu kaufen?«
    »Er gehört mir nicht. Ich habe ihn auf eine Annonce in der Times hin lediglich zu einem horrenden Preis für fünf Jahre gemietet.«
    »Dann kennen Sie doch bestimmt einen Anwalt namens Pecksniff.«
    »Was heißt hier kennen? Ich war ein einziges Mal in seiner Kanzlei, um dort den Mietvertrag zu unterschreiben, das ist aber auch schon alles. Ein seltsamer Kauz, das kann ich Ihnen flüstern.«
    »Der seltsame Kauz ist jedenfalls inzwischen spurlos verschwunden. Es besteht der dringende Verdacht, dass er ermordet wurde.«
    »Sie haben wohl zu viele Krimis gelesen, Meister«, sagte Hogarth, holte abermals die Flasche aus dem Schrank und goss sich einen doppelten Scotch ein. »Zum Wohlsein.«
    Marler sah schweigend zu, wie Hogarth den Whisky abermals auf einen Sitz kippte, um sich anschließend mit dem leeren Glas in Händen wieder in den Sessel zu fläzen.
    »Sonst noch was?«, fragte Hogarth, nachdem ihn Marler eine Minute lang schweigend angesehen hatte.
    »Ja. Ich frage mich, warum Sie an einen so abgeschiedenen Ort gezogen sind. Und ob es Ihnen jetzt, nachdem drei Menschen auf dem Weg nach Carpford verschwunden sind, hier oben nicht langsam unheimlich wird.«
    »Welche drei Menschen?«, fragte Hogarth und umklammerte sein Glas fest mit beiden Händen. »Da komme ich nicht mehr mit.«
    »Dann lassen Sie mich Ihnen auf die Sprünge helfen«, sagte Marler. »Da hätten wir erst mal Mrs Warner, dann Mrs Gobble und schließlich Jasper Buller, den Direktor der Special Branch. Und jetzt ist auch noch der Anwalt verschwunden, der Ihnen diesen Bungalow vermietet hat. Chief Superintendent Buchanan von Scotland Yard ist übrigens der Meinung, dass alle vier ermordet wurden. Da fragt man sich natürlich, warum. Weil sie zu viel wussten? Vielleicht über eine Firma namens New Age Development?«
    Marlers Fragen begannen langsam Wirkung auf Hogarth zu zeigen. Er rutschte nervös auf seinem Sessel herum, bis er sich schließlich zusammenriss und sich gerade hinsetzte. »Ich kannte keine einzige dieser Personen«, sagte er mit mühsam beherrschter Stimme.
    »Erzählen Sie mir doch keine Märchen. Zumindest Pecksniff haben Sie gekannt, das haben Sie gerade selbst zugegeben. Und außerdem können Sie mir nicht weismachen, dass Sie als Bewohner von Carpford Mrs Gobble nicht gekannt haben. Ihr Bruder wusste sogar, dass sie ein Teleskop hat.«
    »Was für ein Teleskop? Sie sprechen schon wieder in Rätseln, guter Mann.«
    »Ich glaube, ich habe jetzt alle Informationen, die ich brauche«, sagte Marler und stand auf. »Hätten Sie vielleicht die Güte, die drei Türschlösser wieder aufzusperren und mich aus Ihrer Festung hinauszulassen?«
    »Was für Informationen?«
    Marler gab keine Antwort und folgte Hogarth wortlos zur Tür. Während dieser an den Schlössern hantierte, fragte er noch einmal: »Welche Informationen denn?«
    »Seltsam. Manche Leute merken es nicht einmal, wenn sie einem zu viel erzählt haben«, sagte Marler lächelnd und trat ins Freie. »Ich glaube nicht, dass wir Sie noch einmal belästigen müssen, Mr Hogarth. Außer wenn wir mit einem Haftbefehl kommen, natürlich.«
    Im Hinausgehen sah Marler, dass Hogarth kreidebleich wurde. Diese Unterredung hatte sich wirklich gelohnt.
    Als Beaurain aus der kalten, klaren Nacht in Tweeds Büro kam, wo sich - bis auf Marler - wieder einmal das ganze Team versammelt hatte, spürte er sofort die angespannte Atmosphäre, die dort herrschte.
    »Uns läuft die Zeit davon«, stellte er mit ernster Miene fest und fuhr sich mit dem Finger nachdenklich über den Schnurrbart.
    »Das sehe ich genauso«, stimmte Tweed ihm zu.
    »Ich bin inzwischen zu dem Schluss gekommen, dass der Kopf hinter der nach England infiltrierten El-Kaida-Zelle in Carpford zu suchen ist. Was meinen Sie, Tweed?«
    »Kann durchaus sein. In dieser seltsamen Ortschaft leben sehr verdächtige Leute.«
    »Ich finde, wir sollten uns in Carpford einen Stützpunkt schaffen, damit wir die Einwohner besser beobachten können. Ich komme gerade von dort und habe Billy Hogarth mit in die Stadt genommen. Er hat eingewilligt, mir für ein paar Tage

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