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Das Orakel von Antara

Das Orakel von Antara

Titel: Das Orakel von Antara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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lange sie so gesessen hatte, doch dann merkte sie, dass sie ruhiger wurde. Und dann stand ihr auf einmal klar vor Augen, dass die Gefahr für Yorn vorüber sein musste. Mit einem tiefen Seufzer kuschelte sie sich wieder ins Heu und war kurz darauf wieder fest eingeschlafen.
     
     
    Vanea wurde durch das Knarren des Scheunentors jäh aus dem Schlaf gerissen. Sie fuhr hoch und blinzelte erschrocken in den hellen Lichtstreifen, der sich aus dem offenen Tor über sie ergoss und sie blendete. Die Gestalt eines Ma nnes hob sich schwarz gegen das helle Viereck aus Sonnenglanz ab, und im ersten Augenblick erstarrte Vanea vor Furcht. Doch dann stieß sie einen hellen Freudenschrei aus. Hastig warf sie die Decke ab und sprang von ihrem Heulager in die ihr entgegengestreckten Arme.
     
    „Yorn!“ murmelte sie glücklich und schmiegte sich fest an ihn. „Saadh sei Dank!“ Doch dann stutzte sie. Ihr Blick war auf Yorns Brust gefallen. „Um der Götter Willen! Bist du verletzt?“ rief sie voll Sorge.
     
    „Nein, nein, sei nur ruhig!“ antwortete er. „Das ist Moradonenblut. Ich bin heil geblieben, obwohl ich das wohl nur Saadhs Schutz verdanke. Aber komm, mach dich rasch fertig. Ich habe zwei Pferde mitgebracht. Aber ich schätze, dass die ganze Gegend bald von Moradonen wimmeln wird, denn ich habe einige Aufregung unter ihnen verbreitet. Wir müssen sehen, dass wir schnell hier fortkommen, denn es kann sein, dass man meine Spuren findet. Bis dahin müssen wir so weit weg sein, dass man uns nicht mehr verfolgen kann.
    Gebe Saadh, dass es in den nächsten Stunden noch einmal regnet, denn ich würde ungern unsere etwaigen Verfolger mit der Nase auf unser Heer stoßen. Lass‘ uns schnell ein paar Bissen essen, denn ich bin völlig ausgehungert. Die Pferde können derweil ein wenig verschnaufen.“
     
    Während des Essens erzählte Yorn Vanea kurz seine Erlebnisse. Obwohl er seinen Kampf mit dem Moradonen verharmloste, schauderte es Vanea noch nachträglich, wenn sie daran dachte, wie leicht er auch hätte überwältigt werden können. Nun wusste sie, warum sie so unruhig gewesen war. Eine halbe Stunde später verließen sie die Scheune und gingen zu den Pferden, die Yorn draußen angebunden und gefüttert hatte. Trotz ihres nächtlichen Eilritts sahen die Tiere wieder frisch aus. Yorn beglückwünschte sich im Stillen zu seinem Raub, denn er hatte wirklich zwei ausgezeichnete Pferde erwischt.
     
    „Du nimmst dieses Pferd hier“, sagte er zu Vanea und deutete auf den Braunen, den er bisher geritten hatte. „Das Pferd hat mich die ganze Zeit getragen, während das andere frei lief. Du bist leichter als ich, und so wird es den weiteren Weg wohl besser schaffen, als wenn ich es weiter reiten würde. Außerdem scheint der Rappe hier ein ungebärdiges Vieh zu sein. Er hat mir unterwegs einige Schwierigkeiten gemacht.“
    Er trat zu dem Pferd und zog den Sattelgurt fest. Dabei tänzelte der Rappe nervös und schnaubte. „Siehst du, es geht schon wieder los!“ sagte Yorn unwillig. „Ein Wunder, dass ich ihn so glatt aus dem Stall bekommen habe! Aber da wird er wohl schlaftrunken gewesen sein. Hoffentlich macht er nicht zu viel Unsinn, wenn ich jetzt aufsteige. Es würde mich zu viel Zeit kosten, ihn erst kirre machen zu müssen. Außerdem bin ich müde und weiß nicht, ob ich noch die Kraft für den Kampf mit solch einem starken Pferd hätte.“
     
    Vanea schaute ihn besorgt an. Ihr war schon aufgefallen, dass sein Gesicht bleich war und er einen müden Zug um die Augen hatte.
     
    „Solltest du nicht besser erst eine Weile schlafen?“ fragte sie daher. „Es ist mehr als vierundzwanzig Stunden her, dass wir von Schorangar aufbrachen. Du hast seit dieser Zeit nicht geschlafen und große Anstrengungen hinter dich gebracht.“
     
    Yorn schüttelte missbilligend den Kopf. „Ich habe dir doch eben erklärt, dass die Moradonen durchaus auf meiner Spur sein können!“ sagte er ärgerlich. „Wenn ich jetzt schlafe, kann es sein, dass ich überhaupt nicht mehr aufzuwachen brauche. Ich kann erst schlafen, wenn wir das Ödland erreicht haben und sich unsere Spur verliert, oder falls es zwischendurch genügend Regen gäbe, um unsere Fährte auszulöschen.“ Er schaute missmutig zum Himmel. „Aber es sieht nicht nach Regen aus. Somit fällt diese Möglichkeit wohl aus. Aber komm jetzt! Dieses Gerede ist müßig. Wir müssen weiter.“
     
    Er half Vanea in den Sattel des Braunen und ging dann zu dem Rappen. Als er die Zügel

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