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Das Orakel von Antara

Das Orakel von Antara

Titel: Das Orakel von Antara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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errang das Eis des heiligen Wasserfalls im Nebelreich - mit Hilfe seiner mächtigen Königin Vanea, die ihr hier seht. Ich habe die Macht des Magierherzens mit diesem Wasser gebrochen. Moradons König, der Fluch der Antaren, fiel dadurch seiner eigenen Zauberei zum Opfer. Ganz Moradon ist in Aufruhr, denn die Sklaven haben sich erhoben. Wie konnten sie das, wenn meine Worte nicht wahr wären und der Zauber das Land noch knechtete? Doch nun muss ich den Weg vollenden, den Saadh mir wies, und unser Volk für immer aus der Knechtschaft führen.
    Doch das kann ich nicht allein und auch nicht mit der Hilfe der wenigen Antaren, die mir bis jetzt be istanden. Das letzte Heer der Antaren muss reiten! Ihr seid seine Führer. Wenn ihr mir folgt, wird sich die Prophezeiung erfüllen. Antara wird frei sein! Das schwöre ich bei Saadh und bei meinem Leben! Wollt ihr mir folgen?“
     
    Vanea starrte fasziniert auf Yorn. Im flackernden Licht der Fackeln schien seine große Gestalt noch zu wachsen. Das mächtige Schwert, das er hoch erhoben hielt, war von einem gleißenden Schein umgeben, als flamme es in einem unsichtbaren Feuer. Blutrot leuchteten die Königsnarben auf Yorns nackter Brust, und seine Augen schienen die Augen des Gottes selbst zu sein. Um ihn war eine so starke Aura der Macht, dass die antarischen Fürsten wie ein Mann das Knie beugten.
     
    „Es lebe Yorn, der Hochkönig von Antara!“ riefen sie. „Führe uns, Herr! Wir folgen dir! Freiheit für Antara! Tod den Moradonen! Nie wieder wollen die Antaren Sklaven sein! Nieder mit den Tyrannen!“
     
    Draußen vor dem Zelt hörten die Krieger die Rufe. Und da löste sich die Spannung des Heeres. Die Männer griffen die Rufe auf, und bald schon erhob sich ein Chor von über tausend Stimmen: Es lebe der Hochkönig von Antara! Freiheit! Freiheit!
     
    Yorn trat aus dem Zelt, gefolgt von Vanea, Nith und den Fürsten. Er stieg auf einige Felsblöcke, die unweit von Niths Behausung ein natürliches Podest bildeten. Als er dort oben stand und das ganze Heer ihn sehen konnte, brandete erneut Jubel auf. Doch dann erhob Yorn das Schwert, und die Männer schwiegen.
     
    „Männer von Antara!“ rief er. „Die Zeit der Bedrohung unserer Freiheit ist vorbei. Wenn Saadh es schenkt, werden bald alle Antaren als freie Menschen in ihre Heimat zurückkehren können. Und es wird Friede sein und ein Ende des Blutvergießens. Denn der Tyrann von Moradon ist tot und die Macht seiner Magie gebrochen. Die Feinde sind verwirrt und uneins, denn sie sind in zwei Lager gespalten, deren jeweiliger Anführer die Macht für sich beansprucht.
    Die rechtmäßige Herrscherin, Xeros Tochter Sabrete, ist auf unserer Seite, denn in ihren Adern fließt antarisches Fürstenblut. Außerdem wird sie die Gemahlin meines Ziehbr uders werden, so dass auf immer Frieden mit Moradon sein kann. Aber noch ist es nicht so weit. Daher werden wir kämpfen müssen, um unseren Brüdern zur Hilfe zu kommen, die schon in Blooria und überall in Moradon die Waffen ergriffen haben. Seid ihr bereit, euer Leben zu geben für die Freiheit von Antara und für ein Leben in Frieden?“
     
    Da war es, als habe man einen Orkan entfesselt. Die Männer brüllten und schrien, schüttelten ihre Waffen gegen Blooria und gebärdeten sich so toll, dass Yorn sie kaum wieder zur Ruhe bringen konnte. Als er vom Felsen sprang, sagte er lächelnd zu Vanea und Nith:
     
    „Hoffen wir nur, dass wirklich kein Moradone in der Nähe ist! Dieser Lärm war ja fast bis nach Blooria zu hören. Ich glaube, wir brauchen die Leute nur schreien zu lassen, dann laufen alle Moradonen wie die Hasen.“
     
    Vanea und Nith lachten über seinen Scherz, doch beide sahen auch, dass in Yorns Augen ein verräterischer Glanz war. Das Glück, auch die letzte Aufgabe Saadhs - die Vereinigung der Antaren - erfüllt zu haben, sprengte ihm fast die Brust. Stürmisch zog er Vanea in die Arme.
     
    „Sie folgen mir! Alle!“ jubelte er. „Endlich gibt es wieder ein Volk der Antaren, nicht nur Niveder, Kerter oder Guranen. Das Ziel ist nahe, Vanea, und du wirst bald wieder eine Heimat haben.“
     
    „Aber vorher gibt es noch viel zu tun“, mahnte Nith. „Wenn das Heer morgen aufbrechen soll, müssen wir vorher genau wissen, was wir tun werden. Kommt! Die Fürsten sind schon ungeduldig. Sie wollen erfahren, wie es weitergeht - und wir alle wollen eure Geschichte hören, soweit es die Zeit zulässt. Und mich verlangt nach Nachricht über Reven und

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