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Das Orakel von Atlantis

Das Orakel von Atlantis

Titel: Das Orakel von Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Georgis.
    »Wie weit können wir raus?« fragte ich.
    Ramon warf die Sachen ins Boot. Er antwortete mir dabei. »Meinetwegen bis Kreta.«
    »So weit will ich nicht.«
    »Das kostet auch mehr.« Georgis nickte mir zu. Ich sprang von der Kaimauer auf die Planken und inspizierte bei einem ersten Rundgang den Kahn, während Georgis sich im Ruderhaus zu schaffen machte. Das Boot war gut in Schuß. Da blätterte keine Farbe ab, da gab es keine losen Planken, auch das Funkgerät war in Ordnung und an der kleinen Fahnenstange am Heck wehte die griechische Flagge.
    »Jetzt sagen Sie uns nur das Ziel«, sagte Ramon.
    »Fahren Sie einen Südost-Kurs.«
    »Sonst noch was?«
    »Nein.«
    »Aber die Schätze liegen…«
    Ich schüttelte den Kopf. »Himmel, wie oft soll ich Ihnen noch sagen, daß mich die Dinger nicht interessieren Ich habe in meiner Wohnung keinen Platz für Amphoren oder ähnliche Dinge.«
    »Was wollen Sie dann, Mensch?«
    »Nehmen Sie es als eine Spazierfahrt.«
    Ramons Augen wurden schmal. Dabei nahm sein Gesicht einen lauernden Ausdruck an »Oder sollten wir zufällig auf offener See ein U-Boot treffen und…«
    »Nichts. Kein U-Boot, keine Übernahme von irgendwelchen Schmuggelgütern.«
    »Dann…« Was er noch weiter sagen wollte, ging im Brummen der Motoren unter. Das Boot besaß zwei davon. Ziemlich starke Antreiber, die eine hohe Geschwindigkeit erlaubten.
    Ramon ließ mich stehen und begab sich zu seinem Freund in den Unterstand, während ich auf der Bank am Heck meinen Platz fand. Sicher, ich konnte Ramon auf irgendeine Art und Weise verstehen. Wahrscheinlich hätte ich ebenso gehandelt wie er, wenn mir einer das gleiche gesagt hätte, aber ich wollte sie nicht jetzt schon schocken, indem ich mit der Wahrheit herausrückte.
    Später war Zeit genug. Und ich war gespannt darauf, wie sie dann reagierten.
    Der kleine Hafen blieb hinter uns zurück Ich schaute auf den Ort und sah auch die Taverne hoch am Felsen, wo ich die beiden zuerst getroffen hatte. Dort schaukelten Lichter im Wind.
    Das Bild der allmählich versinkenden Küste nahm mich gefangen. Es gefiel mir, und hätte sicherlich die Traumkulisse für einen Landschaftsmaler abgegeben.
    Vor mir quirlte die Heckwelle. Ein weißer Schaumstreifen, der auseinanderfächerte, dünner wurde und sich schließlich verlor.
    Wir mußten aus dem Bereich der kleinen Inseln herauskommen. Die Hand war auf dem offenen Meer erschienen, und ich dachte wieder an das Bermuda-Dreieck und seine Jenseits-Falle. Wie konnte es möglich sein, daß Tausende von Meilen entfernt, der gleiche Effekt auftrat? Ein Rätsel, das ich unter anderen lösen wollte.
    Ich merkte genau, daß wir offenes Wasser erreicht hatten. Der Seegang änderte sich. Die Wellen wurden länger; Georgis, der das Boot steuerte, ritt sie geschickt ab.
    Wir fuhren eine ziemlich hohe Geschwindigkeit, so daß manchmal, wenn eine Welle quer anlief, Gischt überspritzte.
    Wie dunkle Flecken sahen die oft felsigen Inseln aus. Sie änderten jedoch ihre Farbe, wenn sie von den Sonnenstrahlen berührt wurden. Da schimmerten sie manchmal rot, grün und violett. Ein fantastisches Spektrum, das mich faszinierte. Mir kam der Vergleich mit der herrlichen Landschaft des Grand Canyon in den Sinn. Auch dort sah man bei günstiger Sonneneinstrahlung ein wirklich einmaliges Farbenspiel.
    Die beiden ließen mich in Ruhe. Erst als wir die Inseln hinter uns gelassen hatten und das offene Meer wie eine unendlich erscheinende grünblaue Fläche vor uns lag verließ Ramon den Unterstand und kam auf mich zu.
    »Georgis will Sie sprechen!«
    »Okay ich komme.«
    Georgis hielt das Steuer mit beiden Händen fest. Er selbst hockte auf einem kleinen Klappstuhl und nuckelte an einem Zigarillo. Als ich mit eingezogenem Kopf den Steuerstand betrat, drehte er mir sein Gesicht zu.
    »Sie wollten mich sprechen?«
    »Ja«, sagte er schnell. »Ich will wissen, wo die Reise hingehen soll.«
    »Ich habe kein Ziel.«
    Er lachte, und der hinter mir stehende Ramon stimmte in dieses Gelächter mit ein »Wollen Sie wirklich nur eine Spazierfahrt in der Nacht machen?«
    »Ja und nein.«
    »Aha, also doch.«
    Ich mußte ihnen reinen Wein einschenken und tat dies mit vorsichtigen Worten. »Hören Sie zu, Georgis. Es geht um eine Sache, die hier vor kurzem passiert ist.«
    Seine Augen wurden schmal. »Welche?«
    »Ich weiß nicht, ob Sie vom Untergang des englischen Fischtrawlers gehört haben…«
    »Ja, ja. Er ist unter sehr mysteriösen Umständen

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