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Das Osterman-Wochenende - Ludlum, R: Osterman-Wochenende

Das Osterman-Wochenende - Ludlum, R: Osterman-Wochenende

Titel: Das Osterman-Wochenende - Ludlum, R: Osterman-Wochenende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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saßen, lagen auf dem Bauch, blickten zum Haus hinüber, unsichtbar aber wachsam. Jedesmal wenn Jenkins und Tanner sich einem der Männer näherten, zog der die Waffe. Jenkins gab das Funkgerät der Streife an der Ostflanke.
    »Rufen Sie Fassett. Sagen Sie, wir kommen hinüber«, sagte er.
     
    »Der Agent ist letzte Nacht getötet worden, weil der Killer wußte, daß man ihn erkannt hatte. Ein Teil von Omega wäre identifiziert worden, und das war unannehmbar.« Fassett schlürfte seinen Kaffee und sah Tanner an. »Es war auch eine Warnung, aber das betrifft Sie nicht.«
    »Er ist fünfzig Meter von meinem Haus entfernt ermordet worden, praktisch vor den Augen meiner Familie! Alles betrifft mich!«
    »Schon gut! – Versuchen Sie zu verstehen. Wir können annehmen, daß die Information über Sie zurückgelaufen ist; denken Sie daran, Sie sind bloß Tanner, der Nachrichtenredakteur, sonst nichts. Die kreisen jetzt wie die Falken, und jeder beargwöhnt den anderen. Keiner weiß, ob die anderen
Komplizen haben, eigene Späher ... Der Killer – ein Tentakel von Omega – hat private Nachforschungen angestellt. Er ist mit dem Agenten kollidiert; er hatte gar keine andere Wahl, als ihn zu töten. Er kannte ihn nicht, hatte ihn nie zuvor gesehen. Das einzige, dessen er sicher sein konnte, war, daß, wer auch immer den Mann aufgestellt hatte, unruhig werden würde, wenn er sich nicht meldete. Wer auch immer für jenen Mann im Wald verantwortlich war, würde kommen und ihn finden. Das war die Warnung; sein Tod.«
    »Sie können dessen nicht sicher sein.«
    »Wir haben es hier nicht mit Amateuren zu tun. Der Killer wußte, daß die Leiche vor Tagesanbruch entfernt werden würde. Ich habe Ihnen schon in Washington gesagt, Omega ist fanatisch. Eine enthauptete Leiche fünfzig Meter von Ihrem Haus entfernt, das ist die Art von Fehler, die nach einer NKWD-Exekution schreit. Falls Omega verantwortlich war. Wenn nicht ... «
    »Woher wissen Sie denn, daß die nicht zusammenarbeiten? Wenn die Ostermans oder die Cardones oder die Tremaynes damit zu tun haben, könnten sie es ja gemeinsam geplant haben.«
    »Unmöglich. Die waren nicht mehr in Verbindung, seit wir angefangen haben, sie unter Druck zu setzen. Wir haben ihnen allen – jedem einzelnen – widersprüchliche Geschichten eingeflößt, unlogische Unterstellungen, Halbwahrheiten. Wir haben Telegramme über Zürich geleitet, Telefonanrufe über Lissabon, Botschaften von Fremden in Sackstraßen übermitteln lassen. Jedes Paar tappt im dunkeln. Keiner weiß, was die anderen machen.«
    Der Agent namens Cole blickte von dem Sessel am Hotelfenster zu Fassett auf. Er wußte, daß Fassett sich dieser letzten Behauptung nicht absolut sicher sein konnte. Sie hatten die Ostermans fast zwölf Stunden lang aus den Augen verloren.
Bei Tremayne und Cardone gab es Überwachungslükken von drei beziehungsweise dreieinhalb Stunden. Trotzdem, dachte Cole, Fassett hatte recht, das zu sagen.
    »Wo sind die Ostermans? Sie sagten letzte Nacht – heute früh –, Sie wüßten nicht, wo sie sind.«
    »Wir haben sie gefunden. In einem New Yorker Hotel. Nach dem, was wir erfahren haben, ist es zweifelhaft, daß Osterman letzte Nacht in der Gegend war.«
    »Aber sicher sind Sie nicht.«
    »Ich sagte zweifelhaft. Nicht außer Zweifel.«
    »Und Sie sind überzeugt, daß es einer von ihnen gewesen sein muß?«
    »Das vermuten wir. Der Killer war fast sicher ein Mann. Es – es gehörte ungeheure Kraft dazu ... Er kannte die Umgebung des Grundstücks besser als wir. Und Sie sollten wissen, daß wir den Besitz schon seit Wochen studiert haben.«
    »Um Himmels willen, halten Sie die doch auf! Konfrontieren Sie sie! Sie können nicht zulassen, daß das weitergeht!«
    »Wen denn?« fragte Fassett leise.
    »Alle! Ein Mann ist getötet worden!«
    Fassett stellte die Kaffeetasse ab. »Wenn wir Ihrem Vorschlag gemäß handeln, was, wie ich zugebe, sehr verlockend klingt – schließlich war es mein Mitarbeiter, der getötet wurde –, geben wir nicht nur jede Chance auf, Omega auffliegen zu lassen, sondern wir gehen auch mit Ihnen und Ihrer Familie ein Risiko ein, das ich nicht rechtfertigen könnte.«
    »Sie wissen ganz genau, daß wir möglicherweise ein beliebig größeres Risiko eingehen.«
    »Sie sind nicht in Gefahr. Nicht, solange Sie fortfahren, sich normal zu verhalten. Wenn wir jetzt zuschlagen, geben wir zu, daß das Weekend eine Falle ist. Eine Falle, die nicht ohne Ihre Unterstützung aufgebaut

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