Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Paradies ist woanders! (German Edition)

Das Paradies ist woanders! (German Edition)

Titel: Das Paradies ist woanders! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Horst
Vom Netzwerk:
Männer tun werden, die gemeinsam mit mir hier ausharren . Vorsichtig sieht er sich zu den Beiden um, die ihm am nächsten sind. Auch sie blicken jetzt in den Park, haben ohne Zweifel dasselbe gesehen, was auch er entdeckt hat. Diese beiden Männer sind jung, kaum älter als er selbst. Er kennt sie nicht näher, weiß nur, dass sie im gleichen Gefängnis waren, in dem man auch ihn eingesperrt hat.
    Sie wirken nervös, scheinen sich in diesem Augenblick ebenfalls Gedanken darüber zu machen, wie groß ihre Aussichten sind, diesen Ort lebend zu verlassen. Aber natürlich sind sie zu weit von seiner Position entfernt, als dass er mit ihnen darüber sprechen könnte. Er blickt sie nochmals abschätzend an, dann ist er sich fast sicher. Nein, diese Beiden werden sich eher gleichfalls den Soldaten ergeben, als mich daran zu hindern, es zu tun . Er atmet erleichtert durch. Jetzt muss ich nur noch ein wenig Mut schöpfen, für das, was ich vorhabe!

Später
     
    Noch einmal ein tiefer Atemzug. Ich muss es jetzt tun, denn bald wird es komplett dunkel sein. Dann ist das Risiko, dass man meine Absicht falsch versteht, noch größer . Nur einen Augenblick noch .. . Sein Herz rast, die Angst, die er in diesem Moment empfindet, droht ihn zu lähmen. Was, wenn sie doch auf mich schießen? Wie mag es sich wohl anfühlen, wenn man getroffen wird? Er wischt diesen Gedanken rasch weg, ... all das hilft mir jetzt nicht weiter. Noch ein kurzes Zögern, dann hebt er seine Waffe mit beiden Händen über den Kopf, sodass man sie vom Park aus sehen kann.
    „Bitte nicht schießen, ich ergeben mich! Ich will nicht gegen euch kämpfen!“
    Er wartet einen kurzen Moment, nichts passiert. Er seufzt einmal leise.
    „Bitte ...“, er zögert noch einmal kurz, „ bitte, ... ich werde jetzt herauskommen. Meine Waffe ist gesichert. Bitte, nicht schießen!“
    Er richtet sich langsam auf, sodass die Soldaten ihn sehen können. Er hebt seine Waffe hoch, wirft sie durchs Fenster nach draußen, faltet seine Hände hinter dem Kopf. Dann wartet er ab, was nun passiert. Immer noch hat keiner geantwortet. Doch dann, endlich, eine Stimme. Noch nie, seit er diesen Mann kennt, war Joshua so erleichtert, ihn in seiner Nähe zu wissen!
    „Komm da raus, ganz langsam. Lass deine Hände oben, sodass wir sie sehen können. Wenn du vor dem Haus bist, leg dich auf den Boden, Gesicht nach unten!“
    Die Stimme, die diese Worte sagt, gehört Rico! Joshua klettert langsam aus dem Fenster, mit erhobenen Händen ist das gar nicht so einfach, aber er traut sich auch nicht, sie herunterzunehmen. Er muss nach unten sehen, um nicht zu stolpern, denn dort liegen viele Steine, Mauerreste. Langsam tastet er sich voran. Als er etwa fünf Meter vor dem Haus ist, legt er sich auf den Bauch, faltet seine Hände hinter dem Kopf, wartet ab, was passiert. Er versucht, gleichmäßig zu atmen und ruhig zu bleiben. Es will ihm nicht so recht gelingen. Er weiß jetzt, dass Rico in seiner Nähe ist, das beruhigt ihn ein wenig. Wenigstens einer, der mich kennt, einer, der darüber Bescheid weiß, weshalb ich mich eigentlich hier befindet. Vielleicht wird doch noch alles gut. Ich kann es nur hoffen!

Eine Stunde darauf
     
    Man hat seine Hände hinter dem Rücken gefesselt, ihm einen Sack über den Kopf gezogen. Dann haben ihn zwei Männer grob vom Boden hochgerissen und weggebracht. Er weiß nicht, wohin. Keiner von ihnen hat ein Wort mit ihm gesprochen. Aber der Ort, an dem er sich nun befindet, kann nicht besonders weit entfernt sein. Immer wieder hört er Gewehrfeuer, einzelne Schüsse und ganze Salven. Die Zeit scheint stillzustehen, dort, wo er jetzt warten muss.
    Zumindest durfte er sich auf den Boden setzen, er hat eine Mauer im Rücken. Wenn er schon nichts anders tun kann, dann wird er wenigstens versuchen, etwas zu dösen. Er schließt die Augen, versucht sich zu entspannen. Immer wieder einzelne Schüsse, es werden weniger. Der Kampf scheint fast zu Ende. Irgendwann muss ihn die Müdigkeit übermannt haben, denn als ihn jemand an der Schulter berührt, schrickt Joshua zusammen. Er hat immer noch diesen Sack über dem Kopf, kann den Betreffenden nicht sehen. So bleibt ihm nur abzuwarten, was jetzt mit ihm geschieht.
     
    „Nimm ihm das Ding ab, ich will mit ihm sprechen!“
    Carlos! Joshua atmet erleichtert auf. Vielleicht wird jetzt doch noch alles gut.
    Er muss die Augen zusammenkneifen, als man ihm den dunklen Sack vom Kopf zieht. Der Ort, an dem er sich befindet, ist hell

Weitere Kostenlose Bücher