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Das Patent

Titel: Das Patent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Child
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ich habe das Programm so umgestellt, dass der Knopfdruck die Programmierung außer Kraft setzt und sofort auf seine Firmware umschaltet. Flügelmutter wird den Echoorter anpeilen, egal, wo der ist. Die schweren Sprengsätze auf seinem Rücken werden den Panzerwagen ausschalten. Die Raketen setzen wir nur ein, um die Insassen am Aussteigen zu hindern. Haben Sie verstanden? Wenn der Wagen also. « Peccams Gesichtsausdruck ließ ihn innehalten. »Was ist denn?«
    Peccam deutete in Richtung der Einmündung. »Der Wagen braucht höchstens ein bis zwei Sekunden, um aus unserem Blickfeld zu verschwinden. Wie wollen Sie das alles in so kurzer Zeit schaffen?«
    Warne musterte ihn bestürzt. Während der hektischen Planungen hatte er nicht den geringsten Gedanken daran verschwendet.
    »Dann müssen wir das Ding irgendwie anders aufhalten«, sagte er. »Wenn das Fahrzeug die Einmündung erreicht, muss es eine Weile stehen bleiben.«
    Doch ihm wurde mit zunehmender Verzweiflung klar, dass es keine Möglichkeit gab, den Wagen anzuhalten. Pooles Worte fielen ihm ein: Ich werfe mich nicht in der Hoffnung vor einen Panzerwagen, dass er anhält. Poole hatte Recht. Es gab keine.
    Dann erinnerte er sich plötzlich an etwas.
    »Bleiben Sie hier!«, sagte er zu Smythe. Er drehte sich zu Peccam um und winkte ihm. »Kommen Sie mit!«
    Er lief durch den Korridor zurück. Peccam folgte ihm auf dem Fuße. Vor einer Tür, die ihm auf dem Hinweg aufgefallen war, hielt Warne an. »Holografie- und Videolager.« Er griff nach dem Türknauf. Die Tür war verschlossen. Peccam zog seine Kennkarte durch das Lesegerät und die Tür ging klickend auf. Warne schlüpfte hinein, schaltete das Licht ein und suchte den überfüllten Lagerraum mit hektischen Blicken ab. Sie haben den ganzen Tag über die Oberhand gehabt, dachte er. Wir hatten nie eine Chance. Einmal, nur einmal, muss das Glück jetzt auf unserer Seite sein.
    Da war es. Das niedrige, schwarze, zylinderförmige Gehäuse, das er suchte. Es stand in einer fernen Ecke zwischen zwei anderen: ein fahrbarer Holoprojektor der Art, die Terri ihm heute Morgen in ihrem Büro vorgeführt hatte.
    Warne lief zu dem Gerät, dann schob er es auf seinen großen Rädern vor sich her. Peccam beobachtete ihn neugierig und kniff die Augen zusammen. Dann dämmerte es ihm. Er riss die Augen weit auf.
    »Reicht die Zeit dafür?«
    Warne blieb stehen und lauschte. Der Dieselmotor war hier zwar nur leise zu hören, aber er lief noch immer im Leerlauf. »Wir müssen es versuchen.«
    »Aber wenn der Geldtransporter abfährt, bevor wir.«
    Warne brachte Peccam mit einer Handbewegung zum Schweigen. »Eins nach dem anderen! Auf gehts!«
    Er schob den niedrigen Zylinder so schnell wie möglich vor sich her und lenkte ihn aus dem Raum hinaus in den Korridor.
     
    16:25 Uhr
    Terri ging im kleinen Vorraum der Sicherheitsabteilung auf und ab. Sie bemerkte, dass sie die Hände unbewusst zu Fäusten ballte. Sie zwang sich stehen zu bleiben. Wo war Andrew? Was ging hier vor? War er unverletzt? Die Warterei und die Ungewissheit waren schmerzhaft. Ihr Blick schweifte durch das Büro, über den Empfangstresen und zu der Tür, die zu den Gängen der C-Ebene führte. Der Arzt hatte sie weit offen stehen lassen, als er vor ein paar Minuten hereingeeilt war. Terri spürte, dass ihre Fäuste sich schon wieder ballten. Dann fiel ihr Blick auf Georgia, die sich ruhelos in ihrem Rollstuhl bewegte.
    Um jeden Preis, ermahnte sie sich. Um jeden Preis.
    Das laute Weinen hatte vor etwa ein oder zwei Minuten angefangen. Es wurde von den Zwischenwänden gedämpft.
    Obwohl Terri sich nicht vorstellen konnte, dass die Parkchefin um irgendjemanden Tränen vergoss, wusste sie, dass die Stimme nur Sarah gehören konnte. Ihre Aufregung nahm zu, ihr Schritt beschleunigte sich.
    Hinter ihr ertönte ein Rascheln. Sie schaute sich schnell um.
    Georgia stand gerade auf. Sie stützte sich auf den Rollstuhl und blinzelte mehrmals. Sie ist noch benommen, dachte Terri.
    Ob es an dem Beruhigungsmittel oder an dem Schock der Ereignisse des heutigen Tages lag, wusste sie nicht.
    Georgia machte einen schlurfenden Schritt vorwärts, dann noch einen. Sie ging in Richtung Bürotür. Der Stimme nach.
    Terri legte vorsichtig eine Hand auf den Arm des Mädchens.
    »Wo will´st du hin, Georgia?«
    »Ich suche meinen Vater. Ich glaube, ich habe seine Stimme gehört.«
    »Dein Vater ist im Moment nicht hier.«
    Georgia schaute sie erst jetzt an. Ihr Blick wurde klarer, die

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