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Das Patent

Titel: Das Patent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Child
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zog laut die Nase hoch.
    »Wir haben einen kleinen Suchauftrag für dich. Es geht um jemanden, der sich in diesem Gebäude aufhält. Okay?«
    Peccam nickte stumm. Seine großen Augen flackerten noch einmal über Sarah hinweg. Er war eindeutig nicht daran gewöhnt, seiner obersten Vorgesetzten so nahe zu sein.
    »Erinnerst du dich an die Interdiktübungen, die wir durchgezogen haben? Tja, diesmal ist es keine Übung. Vor ungefähr achtzehn Minuten hat ein Mann Miss Boatwrights Büro verlassen. Folgen wir doch mal seiner Spur!« Allocco deutete auf den Bildschirm. »Da ist eine Liste der Kameras auf diesem Korridor. Fang bei B-2023 an.«
    Peccam gab eine Reihe von Befehlen ein. Auf einem Monitor erschien ein Bild: der Eingang zu Sarahs Büro, aufgenommen von einer Deckenkamera gegenüber. Der untere Bildschirmrand gab die Zeit an, in der die Aufzeichnung stattgefunden hatte. Als sie rückwärts lief, flogen Hundertstelsekunden an ihnen vorbei und wurden fast unlesbar.
    Daneben war eine lange Zahlenreihe zu sehen.
    »Schwarzweißaufnahmen?«, fragte Sarah überrascht.
    »Alle Kameras im Personalbereich nehmen in Schwarzweiß auf. Nur die öffentlichen Bereiche sind in Farbe. Das haben wir doch alles vor einem Monat auf einer Konferenz besprochen. Haben Sie nicht zugehört?«
    »Offenbar nicht gut genug. Erzählen Sies noch mal!«
    Alloccos Hand deutete auf den Monitor. »Die Videoüberwachung ist inzwischen vollkommen digitalisiert. Wir haben keine Analoggeräte mehr. Das bedeutet: kein Übertragungsverlust, unbegrenzte Speicherkapazität und theoretisch unbegrenzte Auflösung. Alles richtet sich nach einem einheitlichen SMPTE- Zeitcode mit. Wie viele sind's, Ralph?«
    »Dreißig pro«, sagte Peccam mit heiserer Stimme.
    »Dreißig Bilder pro Sekunde. Wir können zwei, drei, beliebig viele Videoquellen im Park präzise miteinander synchronisieren. Und wir können unbegrenzt protokollieren.«
    Sarah nickte. »Das heißt, Sie zeichnen alles auf?«
    »Bis zu einem gewissen Grad, weil die Kapazität des. Wie ist die Konfiguration, Ralph?«
    »Jeder Monitor ist per Fibre-Channel an ein RAID-Array angeschlossen, das gegenwärtig auf bis zu vier Terabyte skalierbar ist.« Peccam nieste laut.
    »Hast dir wohl ´nen Schnipp geholt«, sagte Allocco.
    »War vor zwei Stunden bei den Medizinern und hab mir Antihistamine geben lassen«, erwiderte Peccam. »Aber das Zeug macht mich nur müde.«
    »Tja, aber jetzt brauchen wir Sie hellwach.« Sarah wandte sich wieder zu Allocco um. »Wenn ich es richtig verstehe, können wir die bisherigen Aufzeichnungen durchkämmen, ja? Um nachzuschauen, ob John Doe früher schon mal hier war. Vielleicht können wir dann sogar sehen, was er genau getan hat?«
    Allocco kratzte sich am Kinn. »Theoretisch ja. Aber ich wollte gerade sagen, dass Echtzeit-Videoübertragungen viel Bandbreite brauchen. Eine Menge Bandbreite. Man kann sich kaum vorstellen, wie schnell vier Terabyte voll sind. Deswegen laufen die Unterweltkameras auch in Schwarzweiß. Das aufgezeichnete Material wird jeden Abend an die IT-Server weitergeleitet.« Er nickte Barksdale zu. »Und von da an sind Sie zuständig, Perry Rhodan.«
    Sarah schaute Barksdale an. »Fred?«
    Barksdale, der bisher schweigend zugehört hatte, räusperte sich. »Wir lagern die Aufzeichnungen zwei Wochen in unserem WAN. Dann werden sie außerhalb auf Eis gelegt.«
    »Wie schnell kriegen wir sie zurück?«
    »Über Nacht.«
    »Das ist nicht schnell genug.«
    »Eins nach dem anderen, bitte. Wir haben den Kerl doch noch gar nicht.« Allocco trat hinter Peccam und warf einen Blick auf das Bild, das der Hauptmonitor zeigte. »Gut. 13.10 Uhr. Jetzt vorwärts, zweihundert Bilder pro Sekunde.«
    Auf dem Hauptmonitor zischten Gestalten wie graue Punkte an Sarahs Büro vorbei. Dann huschte ein Schatten aus ihrer Tür.
    »Anhalten!«, sagte Allocco. »Hundert Bilder zurück!«
    Fred Barksdale, der Sarahs Büro betrat, erstarrte auf dem Schirm.
    »Das ist zu spät«, sagte Sarah. »Fred kam ungefähr zwei Minuten, nachdem John Doe gegangen war.«
    »Weiter zurück!«, sagte Allocco.
    Erneut verwischte Gestalten, diesmal langsamer. Sie bewegten sich wie stumme Pantomimen rückwärts. Dann flitzte eine Gestalt rückwärts ins Büro hinein, drehte sich um, verschwand im Inneren.
    »Anhalten!«, wiederholte Allocco. »Vorwärts, zehn Bilder pro Sekunde!«
    Auf dem Monitor kehrte John Doe in Zeitlupe ins Bild zurück. Er schaute in beide Korridorrichtungen, strich sich mit der

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