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Das Pazifische Kartell: Kriminalroman (suhrkamp taschenbuch) (German Edition)

Das Pazifische Kartell: Kriminalroman (suhrkamp taschenbuch) (German Edition)

Titel: Das Pazifische Kartell: Kriminalroman (suhrkamp taschenbuch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elmer Mendoza
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Mary. Ah, natürlich, eine kleine Blonde mit knackigem Hintern, hab sie schon seit Jahren nicht mehr gesehen, ich glaube, sie lebt jetzt irgendwo anders, was ist mit ihr? Die Michelada hat mich drauf gebracht. Sag bloß, du warst einer ihrer Betthupferl. Wo denkst du hin, ich war ein braver Junge. Die hat’s nämlich mit Gott und der Welt getrieben, ihre Muschi war immer heiß, wenn du wüsstest, was die mir alles erzählt hat, ihr ganzes Wesen hat sich praktisch zwischen ihren Beinen konzentriert, lebt Doña Mary noch? Sie wohnt sogar noch da, wo sie immer gewohnt hat. Diese Tochter ist ihr ein bisschen wild geraten, irgendwann wollte sie plötzlich Liebe, statt Sex, ist an Orten aufgetaucht, wo man sie nicht vermutet hätte, kurios, oder? Mendieta hatte sie als hübsch, sympathisch und Expertin in Sachen Autorücksitz in Erinnerung. Übung macht den Meister, dachte er, er war nicht oft mit ihr ausgegangen, aber wenn, dann hatte sie immer Rindersteak mit Pommes frites und eine Michelada bestellt. Gut, lass es dir schmecken, ich muss mich um mein Schätzchen kümmern, ist gerade eingetrudelt, schau dir nur dieses Prachtstück an. Mendieta erblickte einen jungen Handwerker, der übers ganze Gesicht grinste.
    Enrique meinte, Susana und ihr Sohn wollten im Sommer kommen, und jetzt ist es Sommer und außerdem noch heißer als letztes Jahr. Wir drehen uns im Kreis, wir fragen uns immer wieder, warum wir immer noch hier wohnen, und trotzdem geht keiner weg. Jason Mendieta, warum hat Susana ihm diesen Nachnamen gegeben? War er wirklich sein Sohn? Quatsch, als wären wir die einzigen Mendietas auf der Welt; bestimmt hat sie jemand anderen mit diesem Nachnamen kennengelernt ...
    Gegen sechs rief Ortega an. Hast du immer noch deine Tage, mein Freund? Gerade habe ich mir Slipeinlagen von Kotex besorgt, mit Flügelchen. Sieh einer an, also, ich bin hier auf einen Punkt gestoßen, der dich interessieren könnte; bei dem zweiten Mädchen wurde eine Neun-Millimeter-Pistole benutzt, und wir haben keine Schmauchspuren gefunden, was darauf hinweist, dass sie aus einem gewissen Abstand erschossen wurde und der Mörder ein guter Schütze ist; hör zu, wenn du was mit dem ersten Mädchen hattest, geht mich das nichts an, nur eins: du solltest ihr dankbar sein, dass sie dich vom Schwulsein bekehrt hat, und dir den Arsch aufreißen, damit der Mörder seine Strafe kriegt. Genau, den buchten wir ein, den Wichser. Bei ihr wurde ebenfalls eine Neun-Millimeter benutzt. Was Neues über den Gringo? Wofür hältst du mich? Für einen Roboter? Er legte auf. Der Zurdo verfiel wieder ins Grübeln: ein Tänzerinnenmörder? Das hatte ihm gerade noch gefehlt, ein Moralist des einundzwanzigsten Jahrhunderts, warum nicht? Ich hoffe, es taucht nicht noch eine auf.
    Es war schon dunkel, als er das Lokal verließ, und immer noch heiß, bestimmt um die achtunddreißig Grad, jedenfalls schwitzte er. Ich würde gern noch bleiben, mein Polizist, dann könnten wir weiter Spielchen spielen und die Gesetze brechen, aber ich muss in einer Stunde arbeiten und mich zurechtmachen. Warum hassen sich die Menschen so? Wahre Teufel sind das. Bringen sich gegenseitig um. Kann man seine Abneigung nicht anders ausdrücken? Viele Leute haben den Tod verdient, stimmt, sind das Schlimmste vom Schlimmsten, was die Menschheit hervorgebrachthat, aber wer soll sie aus der Welt schaffen? Oft schaut irgendein Schwachkopf in den Spiegel und sagt »ich«, feuert seine kleine Knarre ab und stört das Gleichgewicht. Dann ruft jemand die Polizei, und wir stehen auf der Matte, als hätten wir nichts Besseres zu tun. Ich zum Beispiel habe schon ewig keine Löcher mehr in die Luft gestarrt.
    Er machte das Radio an. Quiroz in Hochform: Heute Morgen wurden zwei Leichen aufgefunden, die eine in der Avenida Costerita, die andere in einem Haus in der Zaragoza, mitten im Stadtzentrum. Die Polizei hat keine Spur. Haben wir es mit einem Serienkiller zu tun, der es auf Tabletänzerinnen abgesehen hat? Beide Frauen arbeiteten nämlich in einem bekannten Nachtclub am Boulevard Zapata. Polizeichef Briseño erklärte gegenüber diesem Sender, man werde nicht ruhen, bis die Verbrecher hinter Gittern säßen; Daniel Quiroz für Wächter der Nacht . Mir scheint, der Comandante hat dem Kerl die monatliche Rate erhöht, kommt ziemlich selbstgefällig daher. Er legte eine CD ein: The Way It Used To Be von Engelbert Humperdinck.
    Zu Hause geriet er bei einem doppelten Whisky on the rocks ins Grübeln und kam zu

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