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Das Pazifische Kartell: Kriminalroman (suhrkamp taschenbuch) (German Edition)

Das Pazifische Kartell: Kriminalroman (suhrkamp taschenbuch) (German Edition)

Titel: Das Pazifische Kartell: Kriminalroman (suhrkamp taschenbuch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elmer Mendoza
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Würde ich liebend gern, Señor, aber irgendeine Macht hat was dagegen, mit wem habe ich das Vergnügen? Mendieta. Er überlegte kurz. Der Zurdo Mendieta? Gibt’s noch einen anderen? Sánchez hat große Stücke auf dich gehalten, wie geht’s dir? Ganz gut. Sánchez’ Freunde sind auch meine Freunde, ich steh dir also ganz zur Verfügung. Ich behalt’s im Hinterkopf. Ich hab dich hier noch nie gesehen, also willst du was Bestimmtes: Gefängnislogik. Nicht nur. Da hast du recht, ich schätze, es geht um die beiden toten Mädchen. Wo hat Richie Bernal Roxana abgeholt? Direkt vor meiner Nase. Diese Frauen haben es in sich, also nimm dich in Acht, Zurdo Mendieta, die Schatten haben Augen und tragen Ray Ban. Er steckte die Kaugummis ein. Ist dir irgendwas zu Ohren gekommen? Der Teufel schläft nicht, und wenn, macht er nur ein Auge zu. Ich habe drei Verdächtige. Dann bist du ganz schön aufgeschmissen, Zurdo, schließlich brauchst du nur einen. Eine Gruppe von Jugendlichen kam vorbei, um Zigaretten zu kaufen.
    Er kannte den Türsteher, José Rivera, hatte ihn schon zweimal wegen illegalen Waffenbesitzes festgenommen. Sie sahen sich an. Der Typ lächelte ihn unterkühlt an und ließ ihn mit einer leichten Verbeugung passieren. Willkommen, Comandante. Bist du auch brav, Rivera? Brav wie ein Klosterschüler. Das will ich dir auch geraten haben; morgen früh will ich dich auf dem Präsidium sehen, dort wartet eine Prüfung auf dich. Die habe ich schon bestanden. Er grinste. Der Zurdo, dem der lange Tag in den Knochen saß, verzog missmutig das Gesicht. Lass mal sehen, was du da so eifersüchtig bewachst. Nichts, was Sie nicht schon gesehen und genossen hätten, mein Comandante. Kaum war Mendieta eingetreten, holte er sein Handy hervor und wählte eine Nummer.
    Lichter. Schrille Geräusche. Rauch. Parfüm. Er nahm verschiedene Gerüche wahr, aber es interessierte ihn nicht. Die Mädchen gingen zum ersten Mal an diesem Abend über den beleuchteten Laufsteg, der mitten durch den Raum verlief. Die Stammgäste waren aus dem Häuschen, jaulten. Mendieta spürte eine große Leere. Es ist nicht nur die Stange oder die Beleuchtung oder die kollektive Geilheit, es ist der Tanz, die Schönheit des Körpers . Das ist also der Schauplatz ihrer Erfolge, da ist ja ein Schweinestall besser. José Escamilla bot ihm einen Tisch an, von dem aus ihm nichts entgehen würde, und als er Platz genommen hatte, erklärte er ihm, was er von den Mädchen, die an ihm vorbeidefilierten, alles erwarten durfte gegen das bescheidene Entgelt von einhundertachtzig Pesos: ein Sonderangebot zur halbmonatlichen Lohnauszahlung. Der Detective hörte zu, dann bestellte er ein Bier und einen Tequila. Vom Türsteher informiert, kam Alonso Carvajal zu ihm, um ihn zu begrüßen. Willkommen, Detective, stets zu Ihren Diensten, gibt’s was Neues? Ihre Leute sind nicht kooperativ genug, Carvajal, ich fürchte, wir müssen ihnen ein bisschen auf die Füße treten und die Mädchen verhören. Die sind jetzt schon völlig verängstigt. Niemand darf Culiacán verlassen, bis er nicht den Rosenkranz auswendig aufsagen kann. Darauf können Sie sich verlassen; Elisa meinte, Ihre Kollegin möchte mit Camila Naranjo sprechen, ich versuche, sie zu erreichen, aber gestern ist sie nicht gekommen, ich hoffe, wir erleben keine weitere Überraschung. Das hoffe ich auch. Schön, dass Sie es so gelassen nehmen, Detective; Carvajal fasste sich ins Gesicht, Mendieta lächelte. Was ist mit Ramírez, Ihrem Bevollmächtigten? Habe ich noch nicht gesehen. Ich gebe Ihnen mal sein Kärtchen. Danke. Jetzt entschuldigen Sie mich bitte, ich habe noch einiges zu tun, aber fühlen Sie sich wie zu Hause, wir sind immer für Sie da. Er verabschiedete sich. Der Zurdo sah zu, wie rund dreißig Männer immer mehr außer Rand und Band gerieten. Na, Chef, wie geht’s?, sind Sie beruflich hier oder wollen Sie sich amüsieren? Ein Polizist ist immer im Dienst. So, so, sehen Sie den Mann da drüben, der sich dahinten im Dunkeln am Rum gütlich tut? Der Zurdo warf einen Blick in die angezeigte Richtung. Das ist Miguel de Cervantes, einer von Roxanas Verehrern. Der Mann trank direkt aus der Flasche und setzte sie mit einem Hammerschlag wieder ab. Dann ließ er die Stirn sacken, stützte seine Ellenbogen auf den kleinen Tisch, vergrub sein Gesicht in den Händen und setzte schließlich die Flasche erneut an. Soll ich Sie mit ihm bekannt machen? Gern, am besten noch, bevor er sich umbringt.
    Mendieta nahm neben

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