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Das Pest-Gewölbe

Das Pest-Gewölbe

Titel: Das Pest-Gewölbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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versuchsweise leben würde, dann würde ich den Mund halten.«
    Sie lachten alle, bis auf einen. Es war der dritte Mann in der Runde. Er lachte nur deshalb nicht, weil er sich zuvor verschluckt hatte undheftig husten mußte.
    »He, Uli!« Jochen Köcherschlug ihm auf die Schulter. »Was ist denn los mit dir?«
    »Nichts!« keuchte er. »Ich habe nur an etwas gedacht.«
    »An was denn?«
    Plötzlich herrschte Ruhe, and dieser Uli genoß sie für einen Moment. Er überlegte, bevor er redete. »Wie wäre es denn, wenn ihr oder wir die Kosmetik mal ausprobieren. Wenn wir dann zurückreisen, sind wir gar nicht mehr zu erkennen. Dann muß jeder von uns einen Ausweis mitnehmen, wenn er in einen Film ab achtzehn will.«
    Es war die Idee. Man freute sich, man beschloß auch, sich nach dieser Kosmetik umzuschauen. Suko nickte mir zu. »Sieh mal an«, sagte er.
    »Was meinst du damit?«
    »Ich wundere mich darüber, daß eine so kleine Anzeige eine derart große Wirkung zeigt.«
    »Du brauchst nur etwas mit den richtigen Worten verkaufen, und schon sind die Leute heiß.«
    »Stimmt.«
    Am Nebentisch hatten die jungen Leute schon gezahlt und standen auf.
    Auch ich winkte der Bedienung, die zuerst noch zur Verkaufstheke mußte, danach aber kommen wollte.
    »Und Bill ist noch immer nicht hier«, sagte Suko.
    Ich nickte und schaute mich dabei um. Daß er trotz des herrschenden Betriebs an uns vorbeigegangen war, konnte ich mir nicht vorstellen, wir saßen in Sichtseite des Eingangs und waren kaum zu übersehen.
    Am Nebentisch packten die jungen Besucher zusammen. Sie wollten ihr Gepäck noch irgendwo abstellen und sich dann in den Trubel stürzen.
    Aber sie sprachen noch immer von diesem einen Buch, dessen Werbung sie gelesen hatten.
    Ich zahlte die Rechnung und fing an, mir langsam Sorgen zu machen. Es war beileibe nicht Bills Art, zu spät zu kommen. Freiwillig war das sicherlich nicht geschehen, da mußte etwas passiert sein. »Noch eine Zigarettenlänge warte ich«, sagte ich.
    »Und dann?«
    Ich hatte mir ein Stäbchen zwischen die Lippen gesteckt und gab mir Feuer. So ganz war ich noch immer nicht vom Rauchen weg, aber ich hatte es schon sehr reduziert. »Schauen wir uns mal an den Ständen um.«
    »Auch beim Greyson-Verlag.«
    »Da gehen wir zuerst hin.« Ich rauchte zwei Züge, streifte die Asche ab und hörte neben mir eine bekannte Stimme.
    »Ach, der alte Qualmer«, sagte Bill.
    »Du?«
    »Ja, ich.« Er zog sich einen Stuhl heran und ließ sich darauf nieder.
    Suko schaute demonstrativ auf seine Uhr, aber der Reporter winkte ab.
    »Ja, ich weiß es, ich weiß alles, Freunde, aber ich komme nicht grundlos zu spät.«
    »War es Sheila, die dich aufgehalten hat?« fragte ich und grinste ihn an.
    »Nein, die war es nicht.« Bill blieb erst ernst, was uns schon verwunderte. »Es ist etwas passiert, und zwar mit einem Mann, der uns auch interessieren wird.«
    »Mit wem?«
    »Ronald Greyson, der Verleger, wurde in der Nacht in seinem eigenen Bad zusammengeschlagen.«
    »Ist er tot?«
    Bill hob die Schultern. »Was heißt tot, John? Vielleicht ist er fast tot oder beinahe. Jedenfalls liegt er im Koma, aus dem er so schnei nicht wieder erwachen wird. Eine Hausangestellte fand ihn am frühen Morgen.«
    Damit hatten wir nicht gerechnet. Suko stellte eine Frage: »Was sagt denn seine Frau dazu?«
    »Genau das ist das Problem.«
    »Wieso?«
    »Sie ist verschwunden. Spurlos verschwunden. Sie hat sich aus dem Staub gemacht.«
    »Dafür muß sie doch einer Grund gehabt haben«, sagte ich.
    Bill betrachtete die Decke der altehrwürdigen Halle, in der die Messe stattfand. Nur noch in diesem Jahr, im nächsten sollte sie in der neuen Halle nebenan aufgebaut werden, die größer war Vielleicht war die Luft dort auch besser.
    »Wir warten auf eine Antwort, Bill.«
    Er winkte mir ab. »Schon gut, mein Lieber. Ich habe mich deshalb verspätet, weil die Nachricht über mein Fax kam. Man sucht eine Mörderin. Die Kollegen waren schon schnell.«
    »Die Frau?« fragte Suko.
    »Ja, du hast recht. Man sucht Vivian Greyson.«
    »Warum?«
    Bill lächelte leicht wissend. »Auch das haben die Kollegen mit ihren langen Ohren schon herausgefunden. Ronald Greyson ist mit einem schweren Gegenstand niedergeschlagen worden. Es gibt an diesem Gegenstand nur die Fingerabdrücke seiner Frau. Ein anderer Täter hätte demnach Handschuhe getragen, als er den Verleger niederschlug.«
    »Kann es um das Buch gehen?«
    »Ha, das wollte ich nicht sagen, Suko.« Bill

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