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Das Pest-Gewölbe

Das Pest-Gewölbe

Titel: Das Pest-Gewölbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dabei?«
    »Ja, warum nicht?«
    »Dann müssen wir den Knaben klarmachen, daß wir nicht so lange bleiben werden.« Wilma deutete auf den Stand. »Schau sie dir an, sie sind richtig in diese Comics vertieft.«
    »Was willst du machen?«
    »Ich weiß es«, sagte Janina und schob ihr dunkles Haar zurück. Das tat sie immer, wenn sie einen Entschluß gefaßt hatte. »Ich werde zu ihnen gehen und ihnen erklären, daß wir uns genau dort treffen werden, wo das Buch über diese komische Kosmetik herausgekommen ist. Wie heißt gleich noch dieser Verlag?«
    »Greyson«, sagte Wilma.
    »Danke. Lesen können sie ja. Das werden sie schon finden. Wartet, ich sage ihnen nur eben Bescheid.« Monika verdrehte die Augen.
    Janina redete auf die drei ein. Wilma und Monika beobachteten die Freunde und waren beruhigt, als die drei nickten. Janina deutete noch einmal auf ihre Uhr, dann drehte sie ab und kehrte zu den beiden Freundinnen zurück.
    »Alles klar«, meldete sie.
    »Wann treffen wir uns?«
    »In einer Stunde ungefähr.«
    Monika verzog das Gesicht. »Ungefähr. Das ist auch wieder so eine Sache.«
    »Spielt doch keine Rolle, ob sie eine Viertelstunde später kommen oder nicht. Uli sagte mir, daß ihn ein Kosmetik-Buch sowieso nicht interessiert.«
    »Sie könnten uns ja auch mal einen Gefallen tun!« beschwerte sich Wilma Oehler.
    »Den tun wir uns selbst.« Janina hakte die Freundin ein.
    »Los, nichts wie hin!«
    »Wohin denn?«
    Die Antwort gab Monika Lüttgen, denn sie zog einen schmalen Lageplan aus der Tasche. Er war gut aufgeteilt, so daß sich die drei Frauen ausgezeichnet orientieren konnten.
    »Es ist nicht einmal weit von uns weg«, sagte Monika und tippte mit dem Finger auf eine bestimmte Stelle.
    »Dann laß uns verschwinden«, schlug Wilma Oehler vor.
    Das taten sie auch.
    ***
    Auch wir hatten den Stand des Greyson-Verlags erreicht. Es war so gekommen, wie Freund Bill es vorausgesagt hatte. Dieser Stand, er war nicht mal sehr groß, war von einer Meute umlagert, die nach Presse roch. Aber die Reporter und Fotografen knipsten und warteten vergebens. Die Gattin des Verlegers zeigte sich nicht.
    Dafür wurden wir entdeckt, und natürlich kannte Bill die meisten seiner Kollegen. Auch Suko und ich wurden erkannt, und schon witterten einige die Sensation.
    Mich sprach eine rothaarige Frau an. »Die wahre Schönheit, Mr. Sinclair. Ist es das, wonach auch Sie suchen und streben?«
    »Das möchte wohl jeder.«
    Sie funkelte mich an. »Hören Sie auf. So leicht entkommen Sie mir nicht, mein Lieber.«
    »Was ist denn?«
    »Hier geht es doch nicht um das Buch?«
    »Hören Sie, wir befinden uns auf einer Buchmesse. Da geht es nur um Bücher.«
    Sie grinste schief. »Sinclair, Sie wollen hier den Märchenonkel spielen. Seit wann interessieren Sie und Ihr Freund Suko sich für Bücher?«
    »Ich habe schon als Kind viel gelesen.«
    »Ja, ja, und jetzt wollen Sie Ihre Kindheit nachholen.«
    »So ähnlich.«
    Sie winkte ab. »Hören Sie doch auf. Das ist doch alles eine Ausrede. Mir können Sie damit nicht kommen. Der Verleger wurde niedergeschlagen, keiner weiß, ob er überlebt. Niemand kennt den Mörder. Es gibt nur Vermutungen, daß es seine Frau gewesen sein könnte. Alles deutete auf ein Ehedrama in höheren Kreisen hin. Bis jetzt. Doch plötzlich erscheinen sie am Verlagsstand der Greysons. Da stimmt doch was nicht. Da geht einiges den Bach hinunter.«
    »Wieso denn?«
    Die kleine Frau ließ nicht locker. Die war wie ein Pumuckel. »Geht es um das Buch?«
    »Hier gibt es viele Bücher.«
    »Ich meine das, von dem ich sprach. Aber wir haben noch nicht von dem Autor gesprochen – Nostradamus.«
    »Der ist längst tot.«
    »Das wissen wir alle. Aber er hat ein Erbe hinterlassen, daß die Welt mobil gemacht hat. Zumindest die, die an seine Prophzeiungen glauben. Sie auch, Sinclair?«
    Ich lächelte sie freundlich an. »Das werde ich Ihnen nicht sagen. Außerdem bin ich privat hier. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen.« Ich drückte mich an der Frau vorbei und drängte mich dem Stand entgegen, der tatsächlich überlaufen war. Nicht allein von Reportern, auch von den normalen Besuchern, denn die Werbung hatte tatsächlich gewirkt, und der Run auf Schönheit ließ so leicht keinen kalt.
    Die Verlagsangestellten hatten den Überblick verloren. Zu dritt saßen sie an einem runden Tisch und konnten nur gequält in die Höhe schauen, denn Fragen wollten sie nicht mehr beantworten. Eine grauhaarige Frau in einem ebenfalls grauen

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