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Das Pest-Gewölbe

Das Pest-Gewölbe

Titel: Das Pest-Gewölbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Wo habt ihr Monika gelassen?«
    Wilma Oehler suchte blitzschnell nach einer Ausrede.
    Sie war schon froh, daß sie ein wenig abseits vom Trubel standen, in einer Ecke, wo zahlreiche Stühle gestapelt worden waren.
    »Ist sie schon weg?«
    »Nein, sie wartete auf uns an einer bestimmten Stelle. Wir haben uns dort verabredet. Monika hat sich für alte Geschichtsbücher interessiert. Die will sie sich in Ruhe anschauen.«
    »So ist das.« Stefan Krüger war einigermaßen beruhigt, aber noch nicht ganz, denn plötzlich schüttelte er den Kopf. Er wollte lachen, nur erstickte das Geräusch schon in seiner Kehle. »Wie seht ihr eigentlich aus?« flüsterte er entsetzt. »Das ist ja, das ist ja grauenhaft. Da kann man nicht hinschauen.«
    »Wieso?«
    »Die Gesichter…«
    »Was ist denn damit?«
    Stefan winkte ab. »Die sind ja richtig schlimm. Leichenblaß, ehrlich. Meine Güte, was ist denn mit euch geschehen? Du bist ganz fleckig im Gesicht, Wilma. Und du riechst auch so komisch.« Er nickte. »Ja, so anders.«
    »Daraus darfst du dir nichts machen.«
    »Doch, da stimmt was nicht.« Er hatte mit Wilma gesprochen, aber Janina dabei angesehen. »Du auch. Himmel, was ist los? Bei dir fehlt sogar ein Stück Haut.«
    Janina lächelte nur. »Meinst du das wirklich, Stefan? Fehlt bei mir Haut?«
    »Ja, auf dem Gesicht. An der Wange. Ich… ich… kann es genau sehen. Da fehlt die Haut. Als hätte man dir ein Stück herausgeschnitten. Und was schimmert da?«
    »Nichts.«
    Stefan war zwar aus dem Konzept geraten, er ließ sich trotzdem nicht beirren. »Da ist kein Blut. Du hättest bluten müssen, aber ich… ich sehe da nichts.« Er verzog das Gesicht. »Nur so ein komisches Schimmern, das ich mir nicht erklären kann.«
    »Wir haben eine Allergie«, sagte Wilma, froh darüber, daß ihr die Ausrede eingefallen war.
    »So plötzlich?«
    Sie nickte. »Manchmal geht das blitzschnell. Bevor du dich versiehst, hast du es weg. Janina und ich sind anfällig. Vielleicht gegen Bücherstaub.«
    »Das kann ich nicht glauben.«
    »Es ist aber so.«
    »Ja gut.« Er war noch immer durcheinander und schaute gegen seine Leinentasche, in der zahlreiche Prospekte steckten. »Aber was machen wir denn jetzt?«
    »Du kannst mitkommen.«
    »Wohin denn?«
    »Das zeigen wir dir, wenn wir da sind. Da wirst du große Augen machen.«
    »Hört sich aber nicht gut an.«
    »Warte es…«
    Plötzlich erschienen die anderen beiden jungen Männer.
    Uli Wolters und Jochen Köcher waren froh, ihre Freunde gefunden zu haben, und Uli fing an zu zählen. »Es fehlt eine.«
    »Gut gezählt«, lobte Jochen. »Und wo habt ihr so lange gesteckt?«
    »Das könnten wir euch fragen.«
    »Wo ist denn Monika?«
    »Die wartet auf uns«, sagte Wilma. »Wir haben da etwas entdeckt, das solltet ihr euch nicht entgehen lassen.«
    »Was denn?«
    »Eine andere Welt. Unterirdisch, ein Gewölbe. Schon sehr alt. Wir wollten hin.«
    »Wer wir?« fragte Uli. »Janina und ich.«
    »Ha, ha, und auch Monika?«
    »Die wartet.«
    Stefan tippte gegen die Stirn. »Das ist doch Blödsinn. Wir sind nicht nach London gefahren, um uns in irgendwelchen Gewölben herumzutreiben. Das könnt ihr mir nicht erzählen.«
    »Es ist uns egal, wie ihr es seht«, antwortete Wilma mit einer Stimme, die nicht gerade nach Widerspruch verlangte. »Wir jedenfalls werden es tun und hingehen.«
    »Was gibt es denn da zu sehen?« fragte Jochen. »Doch bestimmt keine Bücher, denke ich mal.«
    »Richtig.«
    »Und was?«
    Wilma Oehler grinste vor ihrer Antwort. »Geister, Kobolde, Monster und Ratten.«
    »Bißchen viel auf einmal«, sagte Stefan.
    »Wir sehen es uns an. Zudem wartet Monika auf uns. Komm, Janina.«
    Wilma nahm die Freundin bei der Hand und zerrte sie fort. Die drei anderen ließen sie einfach stehen.
    »Ob sie uns folgen?« zischelte Janina.
    »Dreh dich nur nicht um!«
    »Nein, nein, wir sind am Zug.«
    Sie waren noch nicht weit gelaufen, als sie die hastigen Schritte hinter sich hörten. Wenig später waren sie schon von ihren drei Freunden flankiert. Stefan Krüger hatte das Wort übernommen. »Wir haben es uns überlegt. Wir sind zusammen nach London geflogen, wir sind auch gemeinsam auf diese Messe gegangen, und wir werden sie auch gemeinsam verlassen. Ist das ein Wort?«
    Wilma nickte. »Das habe ich nicht anders erwartet.«
    »Aber beeilt euch!«
    Sie schaute schräg nach oben. »Wir werden uns beeilen, keine Sorge. Und den Weg kennen Janina und ich auch.«
    Da hatte sie nicht gelogen, denn

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