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Das Pete Buch 05 - Wer schleicht denn da herum

Das Pete Buch 05 - Wer schleicht denn da herum

Titel: Das Pete Buch 05 - Wer schleicht denn da herum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Dalton
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Sie waren heilfroh, endlich sicheren Boden unter den Füßen zu haben.
    „Kommt mit!" brummte Mr. Dudley ungnädig. „Wir wollen in mein Arbeitszimmer gehen!" So pilgerten sie in schweigsamem Gänsemarsch hinter dem Konservenkönig her. Sie rochen alle ganz kannibalisch, und von ihren Hosenböden tropfte es.
    „Nehmt Platz!" Dudley wies, als sie im Zimmer angelangt waren, auf die Sessel, die hier herumstanden.
    „Lieber nicht!" grinste Pete und deutete auf seine triefenden Hosen. „Ich fürchte, die Sache würde Ihren Sesseln nicht gut bekommen, Mr. Dudley!"
    „Hast recht, Boy", lachte der Konservenkönig, jetzt offenbar endgültig entschlossen, die Sache von der humorvollen Seite zu nehmen. „Bleiben wir also stehen!"
    Er wandte sich an Jimmy. „Und nun sprich: Was ist mit Samuel Pittergrill los?"
    Der Watsonschlaks sah seinen Weizen blühen und war nicht gewillt, einen Vorteil aufzugeben, den er einmal in der Tasche zu haben glaubte.
    „Psst!" machte er geheimnisvoll. „Ich denke, es dürfte sich empfehlen, Ihnen die Sache unter vier Augen zu berichten. Geschäftsgeheimnisse, Mr. Dudley! Ihr Geheimnis!"
    Der Konservenkönig blickte den Jungen mißtrauisch an. Dann nickte er Pete und Sam freundlich zu. „Ich glaube tatsächlich, es ist am besten, ihr laßt uns für einige Augenblicke allein."
    Die Freunde verschwanden.
    „Worum handelt sich's nun?"
    Der Watsonjunge beschloß, gehörig zu ernten, wo er nicht gesät hatte. „Mr. Dudley!" begann er langatmig und legte die Hand aufs Herz. „Ich hoffe, Ihnen einen ausgezeichneten Dienst erwiesen zu haben, und ich nehme an, Sie werden das zu würdigen wissen!"
    „Machst du immer so lange Vorreden?" fragte Dudley ungeduldig. Er war ein wenig nervös geworden. Schließlich darf ein Mann, dessen Sohn soeben beinahe ertrunken wäre, der ein paar sehr wichtige Geschäftspapiere vermißte und außerdem noch so penetrant nach Hering roch, daß er es vor sich selbst nicht mehr aushielt, ja wohl mal nervös werden!
    „Es ist nötig, die Sache in aller Ausführlichkeit darzulegen", erklärte Jimmy einleitend.
    „Dann schieß endlich los!" erwiderte der Konservenkönig gottergeben.
    „Geben Sie also acht, Mr. Dudley!" Die Räuberpistole, die er nun zum besten gab, sog er sich beim Erzählen förmlich aus den Fingern. „Ich ging heute nachmittag nichtsahnend durch das Town, und da ich der Neffe des berühmten und äußerst tüchtigen Hilfssheriff Watson bin, der es schon seit langem verdient, Polizeipräsident einer großen Stadt zu werden ..."
    Er holte tief Atem.
    Mr. Dudley hätte ihn am liebsten unterbrochen, hielt es jedoch für besser, zunächst einmal zu schweigen. „Mach voran!" drängte er nur.
    .....als ich zwei Individuen sah, die mir nicht gefallen wollten", berichtete Jimmy sehr wichtigtuerisch weiter. „Sie müssen wissen, daß mein Blick in der Zeit, die ich nun schon bei meinem Onkel lebe, ganz erheblich kriminalistisch geschult worden ist! Ein scharfes Äugen von mir, und ich wußte sofort: Das sind Verbrecher! Unter Gefahr für mein eigenes Leben schlich ich Ihnen nach —"
    „Wieso unter Lebensgefahr?" wollte der Konservenkönig wissen.
    „Wenn sie mich bemerkt hätten, würden sie mir sicher — krr! krr! — ihre Messer durch die Kehle gezogen haben!" behauptete Jimmy mit tiefernstem Gesicht und erschauerte sichtlich über seine eigenen Worte.
    Dudley nahm zu dieser kühnen Behauptung keine Stellung. „Weiter!" drängte er nur kurz.
    „Ich folgte ihnen also. Sie setzten sich an einen verschwiegenen Ort und besprachen dort ihren Fischzug. Sie wollten Papiere von Ihrem Schreibtisch stehlen, die an Mr. Pittergrill weitergeleitet werden sollten!"
    Dudley besah sich den Jungen jetzt etwas eingehender. Pittergrill war nämlich sein schärfster Konkurrent, und er konnte sich denken, daß dieser alte Hai allerhand springen ließ, wenn er in Erfahrung bringen konnte, was er, Dudley, für die nächste Zeit plante. Irgend etwas an der Geschichte war also wahr. Den Namen Pittergrill konnte sich dieser Junge, den er aus irgendwelchen Gründen nicht leiden mochte, kaum aus den Fingern gesogen haben. Er ahnte ja nicht, daß Jimmy Pete und Sam belauscht, daß er die Papiere dann heimlich aus dem Schirmständer geholt und anderweitig versteckt hatte.
    „Als anständiger Mensch beschloß ich natürlich, diese schlimme Tat zu verhindern!" fuhr Jimmy fort und warf sich in die Brust. „Immer unter höchster Gefahr für mein

    Leben, folgte ich den beiden!

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