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Das Pete Buch 07 - Eine verteufelte Eselei

Das Pete Buch 07 - Eine verteufelte Eselei

Titel: Das Pete Buch 07 - Eine verteufelte Eselei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Dalton
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konnte.
    „Das tut mir leid", entgegnete dieser lächelnd. „Wohl wieder einmal einen Dummen gefunden, der Ihnen im .Halben Silberdollar' einen ausgab, wie?"
    „Ich habe nur nachgedacht!" verkündete Watson stolz.
    „So?" fragte Tunker verwundert. „Das haben Sie doch früher nie getan! Seit wann frönen Sie denn dieser verderblichen Unsitte, mein Lieber?"
    „Es geht um den ,Schwarzen Jack', und die Sache steht ernst!" erläuterte Watson wichtig.

    „Wer ist denn dieser .Schwarze Jack'?" fragte Tunker erstaunt.
    „Darf ich mir die Bemerkung erlauben, daß Sie die hereinkommenden Steckbriefe nur sehr unvollkommen zu lesen scheinen, Mr. Sheriff? Dieser .Schwarze Jack' ist ein ganz gefährliches Individubum! Hat so viel auf dem Kerbholz, der Kerl, daß ich schon sagen muß —"
    „Was hat Ihnen denn dieser .Schwarze Jack' getan?" kürzte Tunker die lange Vorrede seines Gehilfen ab. „Im Somerseter Bezirk ist er meines Wissens nicht gesehen worden."
    „No!" gab Watson zu. „Noch nicht! Aber ich habe durch eifriges, unaufhörliches Nachdenken herausgefunden, wo er sich im Augenblick aufhält!"
    „Nett von Ihnen", erwiderte Tunker ziemlich uninteressiert.
    „Und Sie fragen nicht, wo das ist?" Watson war beleidigt. „Ich schlage mir im Interesse der Gerechtigkeit eine ganze Nacht um die Ohren, denke nach, bis mein Gehirn schäumt, und Sie sagen ganz einfach ,nett von Ihnen' — mehr nicht! Wissen Sie, wo er ist? Ich sage es Ihnen, wenn Sie mir den Befehl geben, mich hinzubegeben und ihn festzunehmen. Schließlich will ich ja nicht immer Hilfssheriff bleiben. Um aber eine Sheriffstelle bekommen zu können, muß ich mich auszeichnen!"
    „Wo steckt dieser »schwarze Jack' also, wenn der Schaum in Ihrem Gehirn richtig geschäumt hat?"
    „Bei Heart Lake, Sheriff!"
    „Und wo liegt das?"

    „Im Yellowstone-Distrikt."
    Tunker schmunzelte. „Nachtigall, ich hör' dir trapsen! Haben Sie schon daran gedacht, daß ich im Heart Lake-Bezirk nichts zu sagen habe?"
    Watsons Gesicht wurde sehr lang. Daran hatte er wirklich noch nicht gedacht.
    „Aber wir können es vielleicht so machen", tröstete ihn Tunker: „Ich gebe Ihnen acht Tage Urlaub. So lange brauchen Sie, um hinzukommen, den .Schwarzen Jack' zu fangen und wieder zurückzureisen. Die Einwohner von Somerset werden froh sein, Sie einmal 'ne Woche lang nicht sehen zu müssen."
    „Sie sind sehr gütig!" stammelte Watson.
    „Yea", fuhr Tunker fort, „und vergessen Sie nicht, Ihren lieben Jimmy von mir zu grüßen! Deshalb wollen Sie doch hin, nicht wahr? Um Heart Lake herum liegt ja wohl die Besitzung dieses Mr. Dudleys, auf der die Jungen zu Gast sind? Aber wenn ich Ihnen einen guten Rat geben darf: Ihren Sheriffstern lassen Sie auf dieser Expedition man zu Hause. Dort drüben haben Sie keine amtlichen Befugnisse; das ist Ihnen doch klar!"
    „Ein Hüter von Recht und Gerechtigkeit ist immer im Dienst", versicherte Watson salbungsvoll. „Wann gestatten Sie mir also zu reisen, Mr. Tunker?"
    „Wann Sie wollen", entgegnete der Sheriff lachend. „Wenn Sie den Leuten von Somerset eine Freude machen wollen — fahren Sie möglichst noch heute!"
    „Okay, Sheriff!" trompetete Watson freudig, und dann war er fort. —

    Neun Uhr fünfundvierzig trabte er zur Bahn. Er hatte es nicht so gut wie die Jungen, denen Mr. Dudley einen Omnibus geschickt hatte. Er würde zwei Tage brauchen, ein paarmal umsteigen und sich zum Schluß einen Gaul mieten müssen. Aber was tat das schon? Natürlich war ihm der „Schwarze Jack" Nebensache. Wenn er einen Verbrecher fing, rechneten es sich doch nur die Großköpfe, die mehr waren als er, zum Verdienst an! Er selbst ging dabei leer aus. Nein — Watson war schlau! Als er daran dachte, wie schlau er eigentlich war, streichelte er sich verliebt über seinen borstigen Kopf. Feiner Gedanke! Mr. Dudley, der Millionär, war ein Mann von großem Einfluß. Er besaß Freunde, die allerhand vermochten. Er würde hinreiten, so tun, als sei er zufällig in die Gegend gekommen, sich von dem Konservenkönig einladen lassen, ihm einen Dienst erweisen. — Was das aber für ein Dienst sein sollte, das war ihm noch nicht klar. Aber irgendwie würde er es schon deichseln! Zum Dank dafür ließ ihn Dudley durch seine großen Freunde zum Polizeipräsidenten machen. Jawohl! Dann sollte dieser anmaßende Tunker einmal staunen! Und dann — aber weiter dachte er nicht mehr, denn vieles Denken macht müde, und wenn der Mensch müde ist, muß er

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