Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Pete Buch 07 - Eine verteufelte Eselei

Das Pete Buch 07 - Eine verteufelte Eselei

Titel: Das Pete Buch 07 - Eine verteufelte Eselei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Dalton
Vom Netzwerk:
schlafen.
    Am anderen Nachmittag langte Hilfssheriff Watson in Grandfontain an, einem kleinen Ort am Rande des Yellowstone-Distriktes. Er begab sich in den nächsten Saloon, aß ausgiebig und mietete sich ein Zimmer. Am andern Morgen besorgte er sich dann noch einen Gaul und machte sich auf den Weg. Seiner Berechnung nach mußte er am Abend nach langem, ermüdendem Ritt bei Mr. Dudley eintrudeln.

    Über Mittag hatte er allerdings noch ein unangenehmes Erlebnis. Die Sonne brannte heiß vom wolkenlosen Himmel. Er war hungrig, durstig und vor allen Dingen müde. Zwar hatte er beinahe die ganze Eisenbahnfahrt verschlafen, aber es stand nun einmal so mit Mr. Watson: Je mehr er schlief, desto müder wurde er. Als er an einer großen, offenen Feldscheune vorüberkam, die bis obenhin mit Stroh gefüllt war, stand sein Entschluß fest. Ein Mittagsschläfchen konnte auf keinen Fall schaden; er kam immer noch zeitig genug auf „Dudleys Peace" an. Also stieg er vom Gaul und hielt erst einmal ein ordentliches Mittagsmahl aus seinem Kyack. Nachdem er sich dann noch durch einige kräftige Schlucke aus der mitgenommenen Whiskyflasche gestärkt hatte, fühlte er sich richtig erholt. — Er befahl seinem Gaul, hübsch auf dem Platz zu bleiben, tat Umhang und Hut ab und kroch ins Stroh. Zwei Minuten darauf schnarchte er wie ein Sägewerk in Akkordlohn.
    Drei Stunden später wachte er wieder auf. Neugestärkt. Er hatte zwar nicht ganz so lange schlafen wollen, aber was tat das schon? Er konnte ja tun und lassen, was er wollte. Wenn er nicht heute auf „Dudleys Peace" ankam, nun, dann war er eben morgen dort! Niemand durfte ihm Vorschriften machen. Mr. Tunker war weit, und dieser würde ihm nie wieder im Leben etwas zu sagen haben! — Wenn die acht Tage bei dem Konservenkönig um waren, war er bestimmt schon Polizeipräsident, und Tunker mußte sehr schön artig sein, damit e r ihn nicht absetzte. Dieser letzte Gedanke versetzte ihn in eine sehr gehobene Stimmung. Zufrieden kroch er aus dem Stroh, um seinen Ritt fortzusetzen.

    Als er im Freien stand, machte er ein verblüfftes Gesicht. Er rieb wie wild in seinen Augen herum. Das war doch nicht möglich! So etwas gab es ja gar nicht! Wahrscheinlich schlief er immer noch und träumte einen bösen Traum. Höchste Zeit, daß er erwachte. Er zwickte sich ins linke Ohr — es tat weh. Also war er doch wach! Watson schüttelte ratlos den Kopf.
    In der Zeit, da er geschlafen, war eine häßliche Verwandlung hier draußen vor sich gegangen. Sein guter Gaul war zu einem unansehnlichen, schäbigen Esel geworden! Aus seinem neuen Sonntagsumhang, herrlich geziert mit dem blankgeputzten Hilfssheriffsstern, war ein alter, durchlöcherter, schmutziger, dunkler Umhang geworden, ohne jeden Stern, und sein Hut — das kleine, speckige Ding, das man ihm statt seines neuen Stetsons hinterlassen hatte, konnte man nur mit den Fingerspitzen anfassen.
    Es stand außer jedem Zweifel: In der Zeit, in der er schlief, hatte ihn jemand auf ganz schamlose Weise ausgenommen. Ihn, den Hüter des Gesetzes! Ihn, das Auge der Gerechtigkeit! Ihn, den berühmten Hilfssheriff von Somerset!

    Fünftes Kapitel
    WAR DER REITER IN GRAU WIRKLICH DER GRAUE REITER?
    Jimmy Watson will sich wieder einmal bewähren und erlebt eine verteufelte Eselei — Ein graues Tier hilft ihm, einen Reiter in Grau zunftgerecht zu verschnüren — „Gespensterkiller" überrascht eine fröhliche Tischgesellschaft und erlebt selbst die größte Überraschung — Aber Heldentat bleibt Heldentat, auch wenn sie am falschen Objekt vollbracht ist . . . meint John Watson — Der Hilfssheriff von Somerset bekommt „heiße Füße" und Johnny, der „Süße", beinahe eine Tracht Prügel — Alles sitzt wieder auf hohem Roß

    Mrs. Dudley bestand darauf, daß die große Tour zum Geiser erst am anderen Tage stattfinden sollte. Das war den Jungen natürlich nicht recht, aber da sich Mammy Linda den Argumenten der Konservenkönigin anschloß, war die Sache erledigt. Sie zogen, nachdem sie auf „Dudleys Peace" zum zweiten Male ausgiebig gefrühstückt, sofort wieder los, um auf weitere Entdeckungsfahrten zu gehen. Diesmal schloß sich Dorothy ihnen an. Mammy wäre auch gern mitgekommen, hielt es jedoch für reizvoller, Mrs. Dudleys Köchin gute Ratschläge zu geben.
    Jimmy erzählte unterwegs Wunderdinge von dem harten Kampf, den er mit dem Gespenst durchgefochten hatte, und je öfter er davon erzählte, desto größer wurde das Gespenst und desto härter

Weitere Kostenlose Bücher