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Das Pete Buch 08 - Yipee es geht wieder los

Das Pete Buch 08 - Yipee es geht wieder los

Titel: Das Pete Buch 08 - Yipee es geht wieder los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Reuter
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Aufstieg zu beginnen.
    Wenn diese üble Geschichte mit der grünen Farbe nicht gewesen wäre, dann hätte er sicher schon mehr gewußt. Ihm war es am Nachmittag nicht entgangen, daß der Bund der Gerechten irgendwo außerhalb eine Sitzung gehabt haben müsse. Aber ein Gaul, selbst der dürrste, ist ja nicht im Handumdrehen geschoren. Da er ab und zu Pausen eingelegt, war er vors Haus getreten und hatte ein wenig die Straße kontrolliert. Dabei waren ihm verschiedene Mitglieder vom Bund aufgefallen, die alle die gleiche Richtung einschlugen. Na also! Das übrige konnte man sich ja denken.
    Nach Einbruch der Dunkelheit schlich Jimmy davon. Sein Ziel war wieder die Arizona Hall.
    Durch eins der erleuchteten Fenster erkannte er sofort das schwarze Köpfchen der Miss Miranda Cat, die wahrscheinlich beim Abendbrot saß. Allzu gerne wäre er hineingegangen, aber er besaß im Augenblick keinen einzigen Cent.
    Vorläufig ging es ihm auch mehr darum, jemanden vom Personal kennenzulernen, um zu erfahren, ob sein Verdacht berechtigt war. Der scheußliche Krebs-Angriff beunruhigte ihn doch etwas.

    Wer denn in Somerset warf schon mit Heringen, faulen Tomaten, Fledermäusen und Möbelstücken herum? Doch nur diese tollkühnen und manchmal unverschämten Burschen vom Bund der Gerechten!
    Und wie gerne wäre er selber Mitglied dieses Bundes gewesen!
    Im Augenblick benahm er sich sehr zurückhaltend, sogar mehr als vorsichtig. Er kam nur langsam voran. Endlich stand er im Hinterhof des Hotels.
    Heilige Selbstsicherheit! Wenn er geahnt hätte, daß ausgerechnet die Sommersprosse hier seit einigen Stunden als zweiter Hotelboy waltete, oh, er wäre noch viel vorsichtiger zu Werke gegangen. Er hätte dann zum Beispiel gar nicht dieses Küchenfenster angepirscht, ohne vorher genau das Gelände in seinem Rücken durchforscht zu haben. Er hatte kaum die ersten Schritte getan, als ihm ein lauwarmer Wasserstrahl über den ganzen Körper rauschte; mindestens ein Eimer voll! Der Schlaks war so überrascht, daß er sich viel zu spät umdrehte. Im Hof war nichts mehr zu sehen. Nicht einmal ein Geräusch hatte er vernommen. Jetzt war er regelrecht gebadet. In den Hals, über das Gesicht, überall rann ihm diese warme Brühe herab. Es hätte nicht schlimmer sein können, wenn er in den Red River gesprungen wäre.
    Als sich Jimmy das Zeug von den Lippen leckte, damit es ihm nicht in den Mund liefe, schmeckte es nach — Sauerkrauttunke. Das Stinktier war an sich ein großer Freund von Sauerkraut, doch in dieser Form und Menge liebte er es nicht. Triefend schlotterte er den Weg zurück, den er gekommen. Es war auch alles zuviel. Erst dieses Krebsrennen durch die halbe Stadt — er spürte noch jetzt bei jedem schritt im rechten Bein Schmerzen genug — und dann diese Dusche! Nein, morgen war auch noch ein Tag, Erkundungen anzustellen und Beziehungen anzuknüpfen. Jimmy schwur sich bittere Rache; wußte nur nicht gegen wen. Noch nicht!
    Unterwegs heulte er vor Jammer und Wut. Aber sobald er daheim über die Flurschwelle trat, schlich er leise wie ein krankes Kaninchen zur Küche. Dort brannte noch ein schwaches Feuer im Herd. Er hing seine nassen Sachen, nachdem er sie im Wasser gespült und ausgewrungen hatte, über Stühle, die er nahe ans Feuer schob. Nackt wie seines Onkels Klappermähre kanterte er die Treppe zu seiner Kammer hinauf.
    Auch die Amtsgewalt von Somerset sagte sich, daß bald etwas geschehen müsse. John Watson wollte Miss Miranda Cat unbedingt schon jetzt etwas bieten, womöglich gleich den Verkauf der Landstücke auf der Osborne- und Salem-Ranch sicherstellen. Dann konnte er vor die „gesetzliche" Vertreterin des Lordgrafen treten und sagen: „Bitte, meine Vorarbeit! Ich hoffe, den Forschungen Seiner Lordschaft und damit der ganzen Menschheit gedient zu haben. Die ,superklimatische Düngung' kann beginnen!"
    Watson fand diese Formulierung noch viel zu nüchtern. Ach was! Jedenfalls hatte Lord Flottaway, Earl of Kensington and Kittnay, schwarz auf weiß geschrieben: „Ihre Bemühungen werden nicht ungelohnt bleiben."
    Möglich, daß man ihn, den simplen Hilfssheriff John Watson, nun zum „Förderer der fortschrittlichen Düngung" ernannte. Ein Lordgraf hatte doch, wenn er nur wollte, hunderterlei Beziehungen, auch nach ganz oben!
    John Watson sah sich schon im siebenten Himmel thronen. Dort gab es bestimmt nicht solche miserablen Hüte wie diesen Stetson hier . . .! Oh, Backe! Er stopfte schnell noch ein paar alte Bananenschalen

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