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Das Pete Buch 08 - Yipee es geht wieder los

Das Pete Buch 08 - Yipee es geht wieder los

Titel: Das Pete Buch 08 - Yipee es geht wieder los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Reuter
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Prachthengst er doch sei. Übermütig drehte er schleunigst einige Runden.
    „Pferdediebe, Sunny! Vorsicht! Nichts anmerken lassen!" flüsterte Pete dem Alten ins Ohr.
    Gerade ließen die beiden Strolche ihre Gäule in Schritt fallen.
    „Morning, Gents, können wir hier den Boss sprechen?" fragte der mit dem schiefen Mund.
    „Wenden Sie sich an Sunny hier! Er vertritt den Boss", sagte Pete Simmers, nicht freundlich, aber auch nicht unfreundlich.
    Er selber ging zum nahen Stall hinüber, ließ aber die Tür hinter sich auf. Nigger Sam hockte dort auf einem Strohbündel und putzte Sattelzeug.
    „Sag Larry Tomson und Bill Hunter Bescheid; sollen unauffällig hier herumkramen. Draußen sind zwei Kerle, die nicht viel zu taugen scheinen. Geh zur Hinterseite hinaus!" sagte Pete.
    „Was gibt's denn?" fragte draußen der alte Sunny trocken.
    „Sind stellungslose Cowboys, Friend, suchen Arbeit. Nehmen jede Art von Arbeit an. Brauchen wieder mal ein paar Dollars ..."
    „Verstehn, verstehn serr gut!" meldete sich vom Haupthaus her eine kräftige Stimme, die genau so gut zu einem Manne passen konnte. Jetzt tauchte dort die fast drei Zentner schwere Mammy Linda auf. Bill Osborne mußte sie mitten in ihren Vorbereitungen fürs

    große Frühstück angetroffen haben. Sie hielt noch in ihrer muskulösen Rechten einen beachtlichen Schweineschinken, der erst ganz wenig angeschnitten war. Sie schwang diesen bei jedem zweiten Wort wie eine Keule mit einer Leichtigkeit wie ein Kapellmeister seinen dünnen Taktstock. „Jedes Arbeit, j e des Sie sagen, Masters?"
    Der Mestize schnitt eine unmißverständliche Grimasse. Halbbluts und Nigger waren gewöhnlich genau so wenig gut aufeinander zu sprechen wie Indsmen und Schwarze.
    „Finde es komisch, daß ein Niggerweib euch ins Handwerk quatscht", meinte der Bursche mit dem verzerrten Mund zum alten Sunny.
    „Wer sich auf der Salem-Ranch nicht an unsere Sitten gewöhnt, der braucht nicht zu bleiben", antwortete dieser.
    Aber nur die ersten drei, vier Worte wurden verstanden, denn Mammy Linda überschrie alles.
    „Was sagen du schief gemündetes Boy? Bin Mammy Linda und kochen bestes Essen im ganze Distrikt! Wenn ich reden, ihr schweigen. Aus! Wollen nun jedes Arbeit oder keine? Wenn Boss von Salem-Ranch nicht da, Mammy Linda sein Boss, und alles gehorchen, weil alle wissen, Mammy Linda wollen nix Schlechtes!"
    Die dicke Mammy war immer näher an die beiden Strolche herangerückt, die sich nun an ihre Gäule lehnten.
    „Na schön", brummelte der Bursche mit der Narbe, „zwar seltsame Sitten hier, aber uns soll's gleich sein. Gut, wir nehmen jede Arbeit an. Heiße Dean Dester."
    Heimlich hatte Dester dem Mestizen einen entsprechenden Wink gegeben. Kaum merklich, aber der alte Sunny hatte es doch gesehen.

    Die Negerköchin stand einen Augenblick nahezu regungslos da. Nur der gewaltige Schinken wippte noch ein wenig in ihrer Rechten. Sie überlegte.
    „Also was könnten wir hier schaffen?" wandte sich Dean Dester wieder an den alten Sunny.
    Vielleicht waren die beiden Strolche auch nur so gefügig, weil sie hörten, daß mehrere Männer in der Nähe arbeiteten. Vielleicht hatten sie auch gemerkt, daß die beiden Cowboys Tomson und Hunter mit Pete sich am hinteren Stall zu schaffen machten.
    „Ihr Ställe ausmisten!" scholl jetzt Mammy Lindas kräftiges Organ. „Erst Schweinekobens ... im ganzen sieben Stück . . . dann Pferdeställe . . . dann alles Mist von Pferdekoppeln und Viehweiden draußen zusammenschaffen auf eine dicke Häuf. Zum Schluß anbrennen! Ihr sofort anfangen! Los!"
    Der alte Sunny, Nigger Sam, der inzwischen ebenfalls herbeigestelzt war, im Hintergrunde Pete und die beiden Weidereiter, sie alle waren nahe daran, in ein schallendes Gelächter auszubrechen. Aber sie beherrschten sich. Mammy Linda machte es schon richtig mit diesen hergelaufenen Pferdedieben. Die wollten doch nur hier herumschnüffeln, ehe sie an ihre wirkliche „Arbeit" gingen.
    Dean Dester und der Mestize sahen sich zuerst betroffen an. Dann schlug Dester plötzlich mit spöttischem Grinsen auf den Colt, der ihm vorm rechten Schenkel baumelte, und lachte hämisch.
    „Daher also pfeift der Wind . . .! Verzichten lieber... aber . . ."
    „Kein Wind pfeift", schrie Mammy Linda erbost, die

    diese höhnischen Töne wohl verstanden hatte. „Euch pfeift mein Schinken um faule Knochen. Los! Anfangen oder weg!"
    Dean Dester wollte sich in den Sattel schwingen, aber er blieb noch stehen und sah die

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