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Das Pete Buch 08 - Yipee es geht wieder los

Das Pete Buch 08 - Yipee es geht wieder los

Titel: Das Pete Buch 08 - Yipee es geht wieder los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Reuter
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Ihre Gefälligkeitsdienste will ich nicht umsonst annehmen . . . Aber wenn . . . diese dummen Rancher doch noch ihre Pferde vor mir verstecken sollten, dann schweigen Sie um Himmels willen! Schweigen Sie darüber vor jedem . . . auch vor Ihrem Onkel!"
    „Das soll mir oberstes Gesetz sein, Euer Gnaden", versicherte Jimmy Watson, der vor lauter Begeisterung gar nicht merkte, wie die anderen sich amüsierten. „Ich habe Ihr hochgeehrtes Schreiben an meinen Onkel gelesen und weiß, daß meine Bemühungen nicht ungelohnt bleiben . . ."
    Jesse McEvens nickte.
    „Schließlich ist es ein gutes Werk, wenn ich die Tiere kaufe und etwas aus ihnen mache. Hier auf den Ranches entwickeln sie sich doch nicht zu dem, was in ihnen steckt.
    Jimmy Watson faßte diese letzten Worte gewiß falsch auf. Er verwechselte sich mit den Gäulen.
    „Es steckt mehr in mir, als Somerset weiß, allerwertester Graf!" brüstete er sich.
    Oh, hatte dieser Lümmel ein Maul, wenn es ihm darum ging, etwas zu erben!
    „Und Sie ahnen gar nicht, wie entwicklungsfähig ich bin, gräflicher Allerwertester", fuhr der Schlaks schon wieder fort.
    Beinahe hätte sogar Pete Simmers in seinem Versteck bei den tollen Wortverdrehungen dieses Tunichtgutes laut aufgelacht!
    Jesse McEvens bat Jimmy mit einladender Handbewegung, sich zu setzen. Er selber kramte noch kurze Zeit in seinen Taschen herum, ehe er sich wieder zu Boden hockte.
    „Wie könnte ich Sie denn nun am besten für Ihre Gefälligkeit belohnen", fragte er ihn mit scheinheiligster

    Miene. „Wollen Sie lieber Geld oder einen hohen Posten, der Ihnen sehr, sehr viel mehr Geld einbringt?"
    „Den Posten natürlich . . . Graf, den Posten", stieß der Watsonschlaks mit gierigen Augen hervor. Jimmy wirkte in diesem Augenblick tatsächlich wie einer, der auch noch den letzten Rest seines winzigen Verstandes verloren hat.
    „Gut!" sagte der Oberspitzbube und nickte wohlwollend. „Gut. Ich besitze da unter anderem in Kanada einen riesigen Naturpark mit reichem Großwildbestand . . . Bären, Elche, Wölfe . . . Wapatis, Pelztiere . . . mehr als ein Dutzend Arten laufen dort frei herum. Allein mit dem Pelztierfang könnten Sie ein steinreicher Mann werden. Ist es Ihnen also recht, wenn ich Sie da oben zu meinem Generalpelztierobertreiber ernenne? Sie hätten . . ."
    „Oh . .. General .. . General der Pelztiere ..." jubelte der Watsonschlaks auf und verdrehte die Augen vor Wonne.
    „Sie hätten damit auch zugleich noch den Posten eines Direktors, und die ganze Jagd unterstände Ihnen dann auch noch ..."
    „Ich brauchte also nichts weiter zu tun als zu jagen und Fallen aufzustellen?" forschte Jimmy aufgeregt.
    „Iwo . . . iwo, junger Mann", wehrte Jesse McEvens ab, „Sie brauchen doch die Fallen nicht selber aufzustellen. Dazu haben Sie doch da oben in Kanada, in meinem Naturpark, einige hundert Leute!"
    „Ich nehme den Posten sofort an!" rief Jimmy begeistert mit einer Stimme, als befehlige er bereits in diesem Augenblick eine ganze Armee.

    „Gut", nickte der angebliche Graf und zog einen kleinen Schreibblock aus der Tasche. In der linken oberen Ecke befanden sich auch jene beiden Wappen, die der Watsonschlaks schon auf dem Briefbogen des „Grafen" so bewundert hatte. „Gut, ich lege Ihre Ernennung gleich hier schriftlich nieder."
    Jimmy starrte mit zuckendem Gesicht auf die Hand, welche nun zu schreiben begann. Lautlose Stille herrschte. Man hörte nur den Blaustift über das Papier hasten.
    Ein kräftiger Namenszug noch, und Jimmy Watsons Bestallung als Generalpelztierobertreiber und Naturparkschutzdirektor war fertig.
    „Bitte! Mit diesem Dekret sind Sie in ganz Kanada legitimiert", bemerkte der „Graf" noch. „Jedes Hotel gibt Ihnen hierauf sofort freie Wohnung und Verpflegung. Auch die Bahn kostet nichts. Sie sind nun ein gemachter Mann."
    „Ich danke Ihnen, gütigster . . ."
    „Schon gut, schon gut! Und nun zur Sache. Meine Passionen sind nun einmal Pferde und . . . künstliche Düngung, außer klimatische Düngung selbstverständlich . . . Also, mein lieber Direktor Watson . . ."
    „Direktor", wiederholte dieser und verdrehte verzückt die Augen . . . wie ein Schellfisch in dem Moment, wo er mit einem Rollmops verwechselt wird. „Bitte, Mylord, wollen Sie mich doch lieber mit meinem ersten Titel anreden . . .!"
    Der „Graf" sah drein, als wolle er sagen: „Sieh da, sieh da, der Kerl wird schon dreist . . ." Aber Jesse McEvens, der andauernd — genau wie seine Kumpane — mit Gewalt

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