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Das Pete Buch 12 - Der Goldkoenig von Somerset

Das Pete Buch 12 - Der Goldkoenig von Somerset

Titel: Das Pete Buch 12 - Der Goldkoenig von Somerset Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Reuter
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zu treten.
    „Auf den Wagen damit!" befahl John Watson streng. „Wird alles zusammen gewogen!"
    Walter Huckley grinste heimlich über so viel Goldgier und so viel Angst, nicht genug abzubekommen.
    „Zwanzig Prozent!" brummelte er in sich hinein. „Die Watsons werden Freude haben! Wird überhaupt amüsant heut' nacht werden!"
    Man war nämlich inzwischen übereingekommen, daß

    der Wagen in der Scheune hinterm Office untergestellt werden sollte, natürlich unter stärkster Bewachung.
    Und die Sache klappte wie am Schnürchen. Noch nie hatten sich irgendwo in Arizona erwachsene Männer so rasch und so gerne für eine Nachtwache bereit erklärt wie hier. Jeder fürchtete insgeheim, ein anderer könne sich heimlich von dem kostbaren Fund doch ein paar Stückchen auf die Seite bringen. Darum war man sich auch einig, daß stets zwei Mann zugleich Wache zu stehen hätten.
    Aber im letzten Augenblick, ehe die Gäule anzogen, gab es noch einmal eine höllische Aufregung. Zwei weitere „Goldkiesel" wurden entdeckt! Noch einmal rannte alles zurück, griff zu Hacken und Spaten und malträtierte erneut das Erdreich. Der Boden unter den Stämmen glich bald einem Sturzacker. Aber die Mühe war nicht umsonst gewesen. Sieben, acht, neun . . . nein . . . dreizehn große Goldnuggets, keiner unter zwei Pfund, wurden geborgen.
    Wie Fieber kam es über die sonst so friedlichen Bürger.
    Des Hilfssheriffs Mißtrauen schien jetzt jeden von ihnen zu erfassen.
    „Auf den Wagen mit dem Zeug! Ist alles Gemeingut, das genau abgewogen und dann nach Gewicht pro Nase verteilt wird!"
    „Aber zwanzig Prozent für Onkel John und mich!" schrie der Watsonschlaks schon wieder.
    Dreizehn prächtige Nuggets waren also gefunden worden. Elf kamen auf den Wagen und nahmen sich neben dem Urian Nummer eins wie winzige Eierchen aus.
    Jimmy Watson hatte sich auch im Gedränge als tüchtig

    erwiesen. Seine linke Hosentasche stand prall ab. Er zwinkerte rasch seinem Onkel zu, als dieser gerade den viel zu großen Mund aufmachen und wegen der fehlenden zwei Nuggets loslegen wollte.
    „Anfahren!" schrie er statt dessen.
    Zwei, die es besonders gewissenhaft meinten, blieben noch eine Zeitlang zurück und stocherten noch einmal das ganze Gebiet in der Lichtung ab. Sie fanden aber nichts mehr.
    „Immerhin möglich, daß in größerer Tiefe noch manches davon liegt", meinte der eine.
    Sie liefen, um den Wagen einzuholen.
    Es war ein prachtvolles Bild, als man dann über die Straße gen Somerset zog: voran der Sheriffsvertreter John Watson hoch zu Roß, eskortiert von vier Jungreitern vom Bund der Gerechten. Dann folgte Rocky Bryans' Gespann. Die Nachmittagssonne tanzte und glitzerte auf dem riesigen Goldbrocken, der weithin leuchtete.
    Hinterm Wagen trotteten mit verschwitzten, aber frohen Gesichtern, die Schürfgeräte über die Schultern gelegt, die Männer von Somerset und der kleine Trupp der übrigen Boys vom Bund der Gerechten.
    Neben dem Wagen stakte rechts Jimmy, der Schlaks, der immer wieder wie ein verdurstender Dobermann zum Golde hinüber lauerte. Links ging Walter Huckley, ständig ein Grinsen unterdrückend. John Watson hatte ihn extra gebeten, nahe beim Gespann zu bleiben, weil der Englishman einen stattlichen Russen-Colt im Gürtel mitschleppte.

    Die Desperados, die sich am Rande der Vorberge so maßlos genarrt sahen, verritten sich zunächst. Die Gegend um Somerset war ihnen ja fremd. Als sie es merkten, als sie sahen, daß sie zwei Stunden lang nach Südosten statt nach Südwesten gekurvt waren, wurde ihre Stimmung vollkommen düster, wild und rachedurstig. Wenn sie den „Sheriff" von Somerset in diesen Minuten zwischen sich gehabt hätten, oh, der arme John Watson wäre als Pemmikan im Himmel angekommen.
    Der Hüne mit dem rabenschwarzen Haar riß die Führung wieder an sich.
    „Heiße Yerry Boons und sage euch, daß wir das Somerseter Gold haben werden . . . und wenn wir nicht Stunden, sondern Tage zu spät kämen! Beruhigt euch, Fellows! Los, hier nach rechts hinüber! Kerle wie wir kommen nie zu spät! Die Somerseter sind Memmen ... das dürfte euch genügen!"
    Sie hieben und stießen auf ihre Gäule ein. In Karriere ging es jetzt gen Südwest, und ehe zwanzig Minuten vergangen waren, preschte der wilde Pulk über die Hauptstraße von Somerset.
    Die Fremden mit den Wagen kamen etwas später. Die Fußgänger trampten müde und unlustig genau in den Spuren ihrer „Vorreiter". Als sie dann im Town anlangten, war eigentlich die

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